Historical Weihnachtsband 1991
streichelte zärtlich ihre Hand. „Eine Brille in deinen Jahren? Da hast du noch ziemlich lange Zeit."
Phoebe errötete, was ihr ganz bezaubernd zu Gesicht stand, und lehnte sich an Geoffreys Schulter.
★
Als die kleine Gesellschaft den Teich erreichte, glitten bereits eine Menge Schlittschuhläufer über die Eisfläche. Die Kinder waren aufgeregt und konnten es kaum erwarten, bis der Wagen hielt und die Tür geöffnet wurde. Stella hüpfte von einem Fuß auf den anderen. Kaum auf festem Boden, ergriff sie schnell Angelicas und Matthews Hände und sah zu Thornton auf
„Onkel Matt, schnell, hilf mir die Schlittschuhe anziehen."
Sie gingen auf die nächste Parkbank zu, und Stella krabbelte hinauf. Geoffrey und seine beiden Söhne waren bereits beschäftigt, ihre Kufen anzuschnallen. Matthew kniete nieder und befestigte sie für Stella.
„Und jetzt auch bei Tante Angelica", bestimmte Stella energisch.
Angelica schüttelte den Kopf. „Das ist nicht nötig."
„Warum nicht?" fragte Stella verwundert.
Angelica wollte kein Aufsehen machen und ließ es zu, daß Thornton ihr half, die Schlittschuhe anzulegen. Bei der ersten Berührung überlief sie ein Prickeln. Natürlich schob sie das auf die Kälte und die Erregung der Kleinen, die richtig ansteckend wirkte, nicht etwa auf Matthew Thornton und seine Nähe. Er schien allerdings auch etwas Mühe zu haben, den Riemen zu schließen. Ob es ihm ähnlich erging wie ihr?
Die ziemlich mürrische Miene ließ eher den Schluß zu, daß die Kälte die Finger steif machte oder Thornton sich ärgerte, daß er seiner ehemaligen Braut helfen mußte.
Endlich waren alle bereit, und Stella zog die beiden Erwachsenen zur Eisfläche.
Angelica hielt die Kleine fest an der Hand und glitt mit Matthew leicht auf den zugefrorenen Teich hinaus, wobei sie die blonde Stella zwischen sich führten.
Mochten die winzigen Füßchen auch zuerst in verschiedene Richtungen streben, sie konnte nicht fallen. Matthew unterwies sie, sich an den Brüdern ein Beispiel zu nehmen und einfach zu schwingen. Natürlich waren die Zwillinge keineswegs perfekt, dafür fähig, ohne fremde Hilfe das Eis zu erobern. So hatte der Vater sie auch losgelassen und war zu Phoebe zurückgekehrt, die wegen ihrer Schwangerschaft natürlich nicht mehr Schlittschuh lief.
„Tante Angelica, Onkel Matt", zwitscherte Stella vergnügt.
Angelica fiel ein, daß Außenstehende, die sie nicht kannten, Matthew und sie wohl für ein Ehepaar halten mochten, die der Kleinen den unterhaltsamen Sport beizubringen versuchten. Prompt kam sie aus dem Gleichmaß der Kurven und Schlingen.
Inzwischen plapperte Stella unentwegt weiter. „Miss Cilia und Miss Zenie haben mir für Weihnachten einen Hut versprochen."
„Wer?" erkundigte sich Matthew Thornton.
Angelica erklärte, daß es sich um zwei Schwestern handele, die bei ihr zur Miete wohnten.
„Sie vermieten Zimmer?"
„Damit ich nicht so allein bin", gab Angelica schließlich etwas zu schnell zurück. „Das Haus ist so groß. Ich käme mir dort allein ziemlich verlassen vor."
Matthew schwieg eine ganze Weile. „Philips Tod muß ein harter Schlag für Sie gewesen sein", meinte er dann.
„So ist es", pflichtete sie hastig bei. „Ein überaus harter Schicksalsschlag." Sie war keinesfalls gesonnen, an die große Glocke zu hängen, daß es mehr eine Erleichterung, fast eine Art Rettung für sie bedeutet hatte.
„Er war eigentlich noch viel zu jung, um schon zu sterben. Darf ich fragen, wie es kam?"
„Die Polizei sprach von einem Unfall, einem Schuß, den der Täter ohne Motiv abfeuerte. Ich möchte lieber nicht weiter darauf eingehen."
„Natürlich nicht. Verzeihen Sie meine unpassende Frage."
In diesem Augenblick rutschten Stella die Füße unter dem Körper weg, und Angelica mußte sie festhalten. Ein scharfer Schmerz durchfuhr sie bei der Erkenntnis, daß ein eigenes Kind ihr wohl kaum jemals geschenkt würde. Denn dazu hätte sie noch einmal heiraten müssen, und diesen Fehler wollte sie keineswegs ein zweites Mal machen. Ein schneller Seitenblick traf Matthew Thornton. Wenn sie ihn und nicht Philip Hamilton geheiratet hätte, ob diese Ehe glücklicher geworden wäre? Der Gedanke war abwegig, und sie verdrängte ihn.
„Sieh doch, Tante Angelica!" Die Zwillinge zogen ihre regelmäßigen Achter auf dem Eis und wollten bewundert werden.
„Wunderbar", rief sie ihnen zu. „Das macht ihr schon großartig. Ich hätte es selbst nicht besser gekonnt."
„Die Kinder
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