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Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
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entgehen lassen.
    „Es tut mir leid", sagte Cornelia.
    „Was meinen Sie damit?" fragte er überrascht.
    Forschend blickte sie ihm ins Gesicht. „Daß ich die Pferde nicht richtig im Zaum gehalten habe. Es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte einen ernsthaften Unfall verursacht."
    „Ach das." Peter machte eine abwehrende Handbewegung. Es war ihm nicht eine Sekunde in den Sinn gekommen, er könnte nicht imstande sein, jede eventuell auftretende Schwierigkeit zu meistern. Andernfalls hätte er sich gehütet, ihr die Zügel zu überlassen.
    „Es ist ja nichts passiert", beruhigte er sie.
    Cornelia holte tief Luft und sagte, was sie für ihre Pflicht hielt: „Meinen Sie nicht, daß wir zu den anderen zurückfahren sollten?"
    Sie hat natürlich recht, dachte Peter, so sehr ihm dieser Gedanke auch widerstrebte.
    Der Park an der Biegung des Flusses, wo sie sich befanden, war nicht weit vom Ziel der Schlittengesellschaft entfernt. In nördlicher Richtung waren Bäume gefällt worden und eine Lichtung entstanden, auf der später einmal das Grabmal des verstorbenen Präsidenten Ulysses St. Grant stehen sollte. Gegenwärtig war der Ort verlassen, und die Arbeiten über den Winter eingestellt worden. In der Ferne konnte man gerade noch die Lichter des Claremont Inn, dem Treffpunkt der Schlittengesellschaft, durch die Bäume schimmern sehen.
    Die Lancasters und ihre Gäste würden sich bald dort versammeln, falls sie nicht schon angekommen waren. Es konnte nicht lange dauern, bis ihre Abwesenheit bemerkt und darüber getuschelt würde. Während Peter das nicht beunruhigte, vermutete er, daß es Cornelia unangenehm wäre.
    „Das sollten wir wohl", pflichtete er ihr mit so deutlichem Widerstreben bei, daß ihr Herz schneller klopfte.
    Cornelia bemühte sich umsonst, ihre Erregung zu unterdrücken. Dies war keine Szene aus einem ihrer Romane. Es war das wirkliche Leben, und sie wäre sehr töricht gewesen, das auch nur einen Moment lang zu vergessen. Sie legte eine Hand gegen seine Brust in der Absicht, ihn wegzuschieben. „Wir müssen fahren", erklärte sie fest.
    Die Worte klangen ihr klar und deutlich in den Ohren, ihre Anstrengungen blieben wirkungslos. Bei der bloßen Berührung schwand ihr Widerstand. Sie wollte ihre Hand wegziehen, doch sie schien ihr nicht zu gehorchen und blieb auf seiner breiten Brust liegen.
    Der Zwiespalt in ihrer Natur wurde erkennbar, und der Ausdruck in seinen Augen ließ keinen Zweifel aufkommen, wie er die Angelegenheit beurteilte. Er nahm ihre Hand und drückte ihren Körper sanft nach unten, bis sie halb im Schatten lag.
    „Lauf nicht länger vor mir weg, Cornelia", flüsterte er heiser, bevor sein Mund ihren berührte.

    Ihr letzter vernünftiger Gedanke galt der Tatsache, daß ihre Mutter recht behalten hatte. Sie hätte sich dem Diktat der Mode beugen und der Schicklichkeit mehr Beachtung schenken müssen. Einer Frau in einem anständigen Korsett wäre es niemals möglich gewesen, sich in einer solchen Lage auszustrecken, ohne ohnmächtig zu werden oder an Sauerstoffmangel zu ersticken.
    Cornelia mochte keine enge Verschnürung, zumal sie deren Sinn nicht einsah. Ihrer Ansicht nach waren enge Korsetts der Gesundheit nicht förderlich. Außerdem war sie sich sehr wohl bewußt, daß sie von der Natur so ausgestattet worden war, daß sie etwas Derartiges nicht nötig hatte. Nur daß es aus diesem Grund nicht schwer gewesen war, die sittsame und vernünftige Cornelia Neville in eine so schockierende Situation zu bringen.
    Sie stöhnte leise, als er mit der Hand unter das Jäckchen glitt und ihren Busen streichelte. Dann folgte er der Spur mit der Zunge.
    Der letzte Rest Widerstandskraft, der Cornelia geblieben war, schmolz so schnell dahin wie eine zarte Schneeflocke in der Sonne. Ihr war zumute, als ob sie in die Dunkelheit hinausschwebte, wo diamantene Sterne am samtigen Himmel tanzten und ein weiser Mond herunterschaute.
    Peter, der ihre Hingabe spürte, versuchte, sich zusammenzunehmen. Er konnte sich nicht erinnern, sich jemals so sehr danach gesehnt zu haben, eine Frau zu besitzen.
    Doch er durfte sie nicht hier in seinem Schlitten nehmen, in der Öffentlichkeit, ohne eine Spur von Rücksichtnahme zu zeigen. Sie war noch unberührt, dessen war er trotz ihrer Nachgiebigkeit sicher.
    Cornelias Stolz und Mut hatten ihn genauso bezaubert wie ihre Intelligenz und Schönheit. Sie verdiente etwas Besseres. Die Frage war nur, ob er in der Lage war, ihr das zu geben. Er mußte sofort

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