Historical Weihnachtsband 2010
Gesicht und drückte einen zärtlichen Kuss auf ihre Lippen.
Elizabeth genoss die langsam schwächer werdenden Wellen der Lust, die sie immer noch überliefen. Das war also der selige Moment, der zwischen einer Frau und einem Mann stattfinden konnte. Sie hatte schon viel darüber gehört, ihn aber noch nie selbst erlebt. Nicht sicher, was weiter geschehen würde, wartete sie darauf, dass Gavin etwas sagte oder tat.
Und noch immer nahm er sie nicht.
Sie wusste, dass er es konnte, denn sie spürte seinen harten Schaft, während sie zusammen auf dem Bett lagen. Weder rückte er näher an sie heran noch weiter von ihr fort. Verwirrt richtete sie sich auf. Immer noch trug sie ihr Kleid und er seine Beinlinge, und sie konnte sehen, dass er die Erfüllung noch nicht genossen hatte. Elizabeth fragte sich, wie sie ihn jetzt erfreuen konnte.
Aber bevor sie etwas sagen oder tun konnte, rollte Gavin sich vom Bett und reichte ihr den anderen Becher mit Bier, den er zuvor eingeschenkt hatte. Den leeren Becher füllte er für sich selbst. Sie trank und beobachtete über den Becherrand, wie Gavin es ihr gleichtat, wobei er sich aber ein wenig abwandte. Als sie sah, dass er sich wieder bedeckte und die Bänder seiner Beinlinge zuband, verschluckte sich Elizabeth und musste husten.
„War es das erste Mal, dass du … den Höhepunkt erreicht hast?“ Er sprach die Worte zwar aus, aber diese wunderbare Röte auf seinen Wangen zeugte von seiner Verlegenheit, über dieses Thema zu sprechen. „Es schien dich zu überraschen. Fast war es, als hättest du Angst gehabt.“
Wie sollte sie ihm antworten, ohne zu lügen oder zu viel zu verraten? Während ihrer Zeit mit Kennard war ihre eigene Lust nie wichtig gewesen. Einige Male hatte es ihr Vergnügen bereitet, die meiste Zeit aber nicht. Liebe war eine hastige Angelegenheit im Dunkel der Nacht gewesen, mit nur so viel körperlicher Anstrengung wie man brauchte, um den Akt zu vollziehen.
Und in dem Haus, in das man sie zur Ausübung ihres Gewerbes gebracht hatte, war das erste Mal zu unerfreulich gewesen. Sie wollte sich ihr Erlebnis mit Gavin nicht durch die Erinnerung an jene Zeit zerstören. Die durchdringenden, blauen Augen auf sie gerichtet wartete Gavin auf eine Antwort. Und Elizabeth sagte ihm die Wahrheit.
„Aye, Mylord. Es war das erste Mal, dass ich so etwas empfand.“
„Großer Gott im Himmel! Was sind denn diese Sassenachs für Männer, dass sie für die Befriedigung der Frau nicht genauso sorgen können wie für ihre eigene?“
Er knallte den Becher auf den Tisch und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Dann sah er sie mit traurigen Augen an. Sie wusste, dass er sich jetzt an das erinnerte, was zuvor genau hier zwischen ihnen geschehen war. Ehe er etwas sagen konnte, glitt sie vom Bett und ging zu ihm. Es war ein Fehler gewesen, und sie wusste, wie tief er bereute, dass er sie in jener Nacht genommen hatte. Mit Worten und auch durch sein Handeln hatte er ihr zu verstehen gegeben, dass er sich falsch verhalten hatte. Kein anderer Mann hatte je ähnlich tief bereut, sie gefühllos zur Liebe gezwungen zu haben.
Aber er tat es.
Lächelnd ging Elizabeth zu ihm. Um ihm zu zeigen, wie sehr sie seine Rücksichtsnahme schätzte, wollte sie ihm etwas schenken. Sie musste ihm zeigen, wie sehr sie ihn mochte. Und alles, was sie ihm geben konnte, war sie selbst.
Sie löste die Bänder ihres Kleids und ihres Hemds, beugte sich vor, packte den Saum der Gewänder und hob ihn hoch. Glücklicherweise waren es geliehene Kleider. Sie gehörten jemandem, der viel größer war als sie. So konnte Elizabeth sie leicht ausziehen. Natürlich half Lord Gavin ihr dabei, sie sich über den Kopf zu ziehen. Jetzt stand sie nackt vor ihm und wartete darauf, dass er ihr Geschenk annahm.
Sie sah zu, wie er erneut die Bänder seiner Beinlinge löste. Er schob sie über die Hüften und ließ sie zu Boden fallen. Elizabeth sah seine schmalen Hüften und die kräftigen Schenkel. Und sie konnte auch sehen, dass er sie immer noch begehrte. Gavin stieg aus der Hose und warf sie in eine Ecke. Dann stand er aufrecht vor ihr. Das Feuer in seinen Augen sagte ihr, dass er sie wollte. Aber sie las noch etwas anderes darin, und das nahm ihr die Angst.
Als er sie in die Arme schloss, war Elizabeth, als begänne ihre Haut bei seiner Berührung zu brennen. Sie schmiegte sich an ihn. Seine Wärme entflammte sie, und gleichzeitig musste sie zittern. Gavin drehte sich um und zog sie mit sich zum Bett hinüber.
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