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Historical Weihnachtsband 2010

Historical Weihnachtsband 2010

Titel: Historical Weihnachtsband 2010 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay , Terri Brisbin , Merline Lovelace
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Sie zuckte die Schultern. „Ich hatte gar keine andere Wahl, als heute Nacht wiederzukommen und mir zu nehmen, was mein ist.“
    „Du hättest die Angelegenheit Lord William vortragen können.“
    „Darum habe ich ja gebeten. Aber Jasper sagte, sein Herr würde nicht mit einer Frau reden. Und wenn ich mich widersetzte, würde er mich ins Gefängnis werfen lassen.“
    „Hm.“ Der Mann strich sich das stoppelige Kinn. „Jasper war ein wenig zu eifrig in seiner Pflichterfüllung.“
    Rosemary nickte. „Er trug Arnald auf, mich davonzujagen.“
    „Und … jagte er dich davon?“
    „Aye. Arnald sieht aus wie einer, der einem den Arm bricht, wenn er ihn nur anrührt.“ Sie lächelte schuldbewusst. „Aber ich bin nicht weit gegangen.“
    Es zuckte um seine Lippen, aber er lächelte nicht. „Noch hast du dich von dem Lagerhaus ferngehalten.“
    „Das konnte ich doch nicht.“ Rosemary sah ihm tief in die braunen Augen. Sie las darin kein Mitleid, keinen Funken Mitgefühl. Aber wenigstens schien er bereit, ihr zuzuhören. Und das war immerhin mehr, als Jasper ihr zugebilligt hatte. „Ich muss die Gewürze haben, die George für mich bestellt hat.“ Unbewusst trat sie einen Schritt vor und legte die Hand auf den Arm des Soldaten. „Wenn Ihr mir helfen würdet …“
    „Was bietest du mir dafür?“, brummte er.
    „Ich kann Euch die andere Hälfte dessen zahlen, was ich George schuldete.“
    „Ist das alles?“
    Rosemary sah ihn fest an und nickte. Sie spürte seine geschmeidigen Muskeln unter ihrer Hand. Die Bewegung schickte einen seltsamen Schauer über ihren Arm und weckte ein komisches Gefühl in ihrem Bauch. „Ich bin nicht reich.“
    „Du bist jung und schön. Würdest du in dieser Münze zahlen?“
    „In dieser Münze zahlen?“ Rosemary blinzelte verwirrt und versuchte den raschen Wechsel von Vorsicht zu Verachtung zu verstehen. „Oh!“, rief sie aus, als sie den Sinn seiner Worte erkannte. Betroffen riss sie die Hand von seinem Arm und trat einen Schritt zurück.
    „Beleidigt?“ Er trat auf sie zu, zwang sie so, rückwärtszugehen, bis sie gegen einen Stapel kleiner Fässer stieß, die stark nach Wein rochen. „Oder beabsichtigst du, mit deiner Weigerung mein Interesse anzufeuern? Wenn ja, dann ist das nutzlose Liebesmüh. Für Frauen habe ich im Allgemeinen nur wenig Verwendung. Ich interessiere mich überhaupt nicht für sie.“
    „Nun, da seid Ihr bei mir genau richtig“, schnappte Rosemary. „Denn ich habe keine Verwendung für Männer.“
    „Hast du das auch George erzählt? Hast du dir so deinen Weg in sein Haus erschlichen? Hast du ihn getötet, bevor oder nachdem du erfuhrst, dass er nicht besaß, was du wolltest?“
    „Ich habe George nicht getötet, du sturer Töl…“
    Die Tür zum Lagerhaus flog mit lautem Krachen auf.
    „Mylord?“ Arnald stürmte herein, gefolgt von Jasper.
    „Lord William, wo seid Ihr?“, rief der Vogt.
    „Ich bin hier“, erwiderte der Mann, den Rosemary gerade einen Tölpel genannt hatte.
    „Lord William?“ Mit offenem Mund und wachsendem Entsetzen starrte Rosemary ihn an. Erst jetzt fiel ihr auf, was sie zuvor übersehen hatte: der teure Stoff und der feine Schnitt seiner schwarzen Tunika und Hose. Der aristokratische Schwung seiner Nase, als er so arrogant auf sie hinabsah. „Oh, mein Gott!“
    „Ihr habt den Dieb gefangen!“, rief Arnald aus.
    Lord William starrte sie böse an. „So scheint es.“ Er wandte sich leicht um und fügte über die Schulter hinzu: „Sucht nach einem Strick.“
    Mehr brauchte Rosemary nicht zu hören. Sie wartete nicht länger, sondern stürzte um den Stapel kleiner Fässer herum, gab ihnen im Vorbeirennen einen festen Stoß und lief weiter. Das Rumpeln der herabrollenden Weinfässer, das scharfe Krachen und Gurgeln, als ein oder zwei davon zerbrachen, entlockten ihr ein Lächeln. Lord Williams gebrüllte Flüche ließen aus ihrem Lächeln einen Schrei des Triumphs werden, während sie die Treppe zum Kontor hinaufkletterte und so mit etwas Glück in die Freiheit entwischte.

2. KAPITEL
    26. Dezember, St. Stephen’s Day
    William Sommerville, zweiter Sohn des Earl of Winchester, besaß drei Segelschiffe, einen florierenden Schiffshandel und ein kleines Gut, das er von seinem Großvater väterlicherseits geerbt hatte. Er verfügte über ausgezeichnete Beziehungen, sah gut aus, war reich … und unglücklich.
    Seit fast einem Jahr hatte er keinen einzigen glücklichen oder friedlichen Augenblick erlebt, wie ihm

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