Historical Weihnachtsband Band 4
Kopf. „Ich fürchte, nein, meine Liebe. Du hast eine Vision von einer möglichen Zukunft, und das ist etwas ganz anderes als ein bloßer Traum.“
Zwei Frauen betraten die Buchhandlung. Mit ihren bandgeschmückten Körben in der Hand gingen sie an Fern und Fiona vorbei. Verblüfft betrachtete Fiona die schmal geschnittenen Röcke ihrer Reisekleidung, die einer seltsamen neuen Mode zu folgen schienen. Vor allem, die über dem Knöchel endende Saumlänge kam ihr schockierend kurz vor. Ein Blick unter den Rand ihrer modischen Hüte zeigte Fiona, dass es sich um Addie und Claire handelte. Beide schienen kaum älter geworden zu sein, ihre immer noch schönen Gesichter strahlten Glück und Gesundheit aus.
Unendlich erleichtert lief Fiona auf ihre Freundinnen zu. „Addie, Claire, ich bin es, die wahre Fiona!“ Sie lief um die zukünftige Fiona herum und breitete die Arme aus, doch weder Addie noch Claire schienen sie zu bemerken.
Ernüchtert senkte Fiona die Arme und wankte einen Schritt zurück. „Sie erkennen mich nicht.“
Fern schwebte heran. „Auch sie sind nur Schatten der Zukunft. Sie sehen und hören dich nicht.“ Tröstend legte sie Fiona eine Hand auf die Schulter.
Fionas Augen füllten sich mit Tränen. Heftig schüttelte sie Ferns Hand ab. „Was bezwecken Sie dann mit alldem hier?“
„Bezwecken? Ach, Fiona, du hast schon immer zu sehr auf deinen Verstand gebaut.
Halt die Augen auf und höre auf dein Herz. Die Antwort wirst du nur dort finden.“
„Aber ...“
„Still!“
Für einen Schutzengel war diese Fern recht gebieterisch. Fiona öffnete den Mund, um sich zu beschweren, doch die drei Frauen aus der Zukunft kamen ihr zuvor.
Fionas zukünftiges Ich erhob sich mühsam. „Ihr kommt spät.“ Mit finsterer Miene ging sie auf ihre beiden Besucherinnen zu. Fiona zuckte zusammen, als sie sah, wie sehr sich ihr Hinken verschlimmert hatte.
Addie nickte. „Es ist ganz allein meine Schuld, Fiona. Ich habe Jemma dabei geholfen, eine Bordüre für ihr Hochzeitskleid auszusuchen, und ganz die Zeit darüber vergessen.“
„Jemma ist Adelaides älteste Tochter“, flüsterte Fern, als sie Fionas fragende Miene sah. „Im Gegensatz zu dir hat Addie ihre große Liebe geheiratet. Sie und Sebastian sind seit vierundzwanzig Jahren glücklich verheiratet und wurden mit fünf wunderschönen Kindern gesegnet.“
Da sie glaubte, sich verhört zu haben, fragte Fiona noch einmal nach: „Addie hat Sebastian Hartley geheiratet? Aber alle waren doch sicher, er würde sich mit ihrer Schwester Grace vermählen.“
„Addie und Sebastian folgten ihrem Herzen. Sie haben zwei Töchter und drei Söhne, alle inzwischen erwachsen. Dem Beispiel ihrer Eltern folgend, wird Jemma ihren jungen Verlobten am Neujahrstag heiraten. Da die Hochzeit in nur einer Woche stattfindet, hat Addie als Brautmutter noch sehr viel vorzubereiten.“
Claires Stimme zog Fionas Aufmerksamkeit auf sich. „Nein, ich habe genauso viel Schuld wie du. Simon hat die Zwillinge zu uns gebracht, und da es ihr erstes Weihnachtsfest ist, konnte ich mich nicht losreißen von den kleinen Lieblingen.“
Fiona glaubte, die Antwort zu ahnen, konnte die Frage aber nicht unterdrücken. „Die Zwillinge?“
„Ja, Claires Enkelkinder, die ersten von vielen. Wie Addie folgte auch Claire ihrem Herzen und heiratete ihre große Liebe. Sie haben einen Sohn, Simon, und jetzt haben Simon und seine Frau Zwillinge bekommen. Dieses Weihnachtsfest verspricht ein besonders glückliches für Addie und Claire zu werden.“
„Und doch finden sie noch Zeit, eine alte Freundin zu besuchen“, flüsterte Fiona, und ihre Augen wurden feucht vor Rührung.
„Nett von euch, etwas Zeit für eine alte Freundin zu opfern“, sagte die zukünftige Fiona mit vor Sarkasmus triefender Stimme.
Entsetzt sah Fiona auf. „Ich könnte doch unmöglich so unhöflich werden.“
Fern zuckte die Achseln. „Die Samen der Bitterkeit, die in der Gegenwart gesät wurden, hatten fünfundzwanzig Jahre Zeit, zu einem krummen Baum zu werden.“
Fiona wandte sich von dem Engel ab, zu beschämt, seinem Blick zu begegnen.
Inzwischen antwortete Claire – wie es Fiona schien – gekränkt: „Aber natürlich besuchen wir dich. Unsere Leseabende finden zwar schon seit langer Zeit nicht mehr statt, aber du bist immer noch unsere älteste Freundin, Fiona.“ Sie stellte ihren Korb auf den Tisch und ging um ihn herum, um Fionas Hand zu nehmen.
Addie gesellte sich zu ihnen. „Möchtest du nicht
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