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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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recht leer und er ließ sich in einen der Plastiksitze fallen, um in Ruhe in Panik ausbrechen zu können. Er musste herausfinden, ob dieses Was-zum-Teufel-auch-immer mit Dante nur eine Phase war, und er war kein verfluchter Feigling. Er rannte in brennende Gebäude, Herrgottnochmal!!
    Griff nahm die Linie F von Cobble Hill zur Second Avenue. Heutzutage war das East Village ein ganzes Stück extravaganter und bevölkerter, als er es in Erinnerung hatte. Er verbrachte volle zehn Minuten damit, um den Block zu spazieren, bevor er genügend Mut aufbrachte, die drei Stufen hinauf in die dunkle Bar emporzusteigen.
    Mach locker, du Freak.
    Bis er endlich ankam, war es elf. Beim Erklimmen der Treppe spürte er Panik in sich aufsteigen, seine Hände schwitzten, als er sich durch die Tür duckte. Beim Eintreten wäre er beinahe in einen rundlichen Mann mit einem weißen Bart gelaufen, der gerade auf dem Weg nach draußen war. Santa Claus auf Kneipentour. Der ältere Typ hielt kurz inne, dann lächelte er und nickte ihm zu, bevor er seinen Weg nach draußen fortsetzte.
    Griff nahm sich einen Moment, um sich zurechtzufinden. Er erwartete beinahe, dass sich alle Köpfe schlagartig zu ihm umdrehen und ihn wie einen ertappten Betrüger anstarren würden, aber sobald er drin war, war es einfach nur... eine Bar. In der Tat unterschied es sich nicht wesentlich vom Stone Bone. Die Fenster waren getönt, die Backsteinwände verschlissen und die Ausstattung gerade so baufällig, dass sie gemütlich wirkte. Von irgendwoher hörte er Greenday spielen, also auch hier nichts ungewöhnliches; jetzt konnte er sehen, dass der Sound aus einer Unglaublich-Aber-Wahr-Jukebox kam. Die Gäste trugen einen Mix aus Jeans und Anzügen und Freizeitkleidung, so als seien einfach alle von der Arbeit oder von Daheim gekommen, um ihre Kumpel zu treffen. Und diese Typen sollten schwul sein?
    Abgesehen von der teureren Nachbarschaft, hätte es eine von diesen alten, familienbetriebenen Cop-Bars in Bayridge oder Staten Island gewesen sein können. Ein Haufen Typen, die zusammen rumhingen und Pitchers bestellten. Außer, dass es keine Frauen gab, keine einzige. Trotzdem, hätte er nicht darauf geachtet, wäre es ihm sicher eine ganze Weile lang nicht aufgefallen. In der Tat konnte er sich beinahe vorstellen, dass sämtliche Freundinnen einfach gleichzeitig aufgestanden sind, um zur Toilette zu gehen.
    Beinahe.
    Es fühlte sich so sehr nach seinem eigenen Revier an, dass er sich fast einreden konnte, dass er in einer ihrer Treffpunkte auf seine Crew wartete. Keine große Sache. Da New York City das Rauchen schon vor einer Weile aus Kneipen verbannt hatte, sah diese hier vielleicht aus wie eine schäbige Spelunke, die Luft war allerdings sauber, die Angestellten professionell und die alte Bar sah aus, als sei sie seit mindestens fünfzig Jahren in Benutzung. War dieser Ort auch schon vor fünfzig Jahren eine Schwulenkneipe?
    Er fühlte sich noch immer wie ein Eindringling – das war nicht seine Nachbarschaft, das waren nicht seine Leute und das einzige, was er mit ihnen gemein hatte, war die Tatsache, dass er mit jemandem rummachen wollte, der die selbe Ausstattung hatte wie er selbst. Machte sie alle das automatisch zu Freunden? War er automatisch ein Clubmitglied? Er fühlte sich wie ein unbeholfener Depp.
    Griff wischte sich seine Hände an seiner Jeans ab und machte sich auf den Weg zur Bar; alles ist einfacher, wenn du ein Bier in deiner Hand hältst, richtig?
    In der Mitte des Raums lehnten ein paar gut gebaute Typen in freundschaftlichen Gruppen gegen hohe Tische, machten Witze und lachten. An einer Wand sagte ein großer, auf der Armlehne eines zerschlissenen Sofas sitzender Asiate, etwas zu seinem Freund, was sie beide anerkennend nicken ließ, als sie Griff dabei zusahen, wie er sich durch das Labyrinth aus Männern schob.
    Er wusste, dass sein massiver Körperbau und die roten Haare stets Aufmerksamkeit auf sich zogen. Und er musste feststellen, dass sein Shirt ihn hier drin beinahe schon overdressed erscheinen und ihn noch mehr herausstechen ließ. Fantastisch. Er hätte auch einfach ein T-Shirt und Trainingshosen tragen können, aber anscheinend standen sie darauf. Gott sei Dank, hatte er nicht den Kilt genommen!
    Griff fühlte sich geschmeichelt. Einige der Typen, die ihn beäugten, sahen deutlich besser aus als er selbst... rein objektiv natürlich. Aber einige von ihnen waren einfach normale, durchschnittliche Kerle. Wenn er sich vor Augen hielt,

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