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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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dann aber an den Kleiderhaken inne, um sich noch einmal zu ihm umzudrehen.
    Er konnte nur einen Teil ihres Gesichts durch die Schatten bei der Tür sehen, als sie Versprechen austauschten.
    Sie zeigte auf die noch nicht angezündete Zigarette in ihrem Mund. „Erzähl's niemandem. Erzähl es um Gottes Willen nicht Dante. Versprochen? Dante würde mich umbringen.“ Damit war sie verschwunden.
    Er würde mich umbringen.
    „Hier das gleiche“, flüsterte er ins leere Zimmer.
    Griff hörte zu, wie Dante in der Küche Blödsinn redete. Er konnte den Rauch dieses Tages auf seiner Haut riechen und Dantes süßen, männlichen Geruch in den Polstermöbeln. Und durch das riesige Fenster, konnte er den hellen, orangefarbenen Punkt der Zigarette sehen, als seine Beinahe-Schwester da draußen inhalierte, als trüge sie einen gehörnten Helm und sei bereit sich zu Tode zu singen.

Kapitel 6

     
    Geh hinein und finde heraus, dass Schwulenbars genauso sind, wie alle anderen Bars auf der Welt.
    Griff war sich nicht sicher, was er erwartete, als er sich auf den Weg nach Manhattan gemacht hatte. Er fühlte sich wie ein Idiot. Er wusste nicht einmal, ob er richtig angezogen war. Er hatte schwarze Jeans und ein neues schwarzes Hemd angezogen, in der Hoffnung, dass es ihm helfen würde, sich einfach in die Menge einzufügen. Das Hemd war ein kurzärmliges Poloshirt, das seine Exfrau ihm gekauft hatte. Am Kragen waren seine rostroten Brusthaare gerade eben sichtbar; der Stoff spannte sich eng über seine starken Oberarm- und Bauchmuskeln. Er schätzte, er sah gut genug aus.
    Ab morgen würde Oktober sein und heute Nacht war die Nacht, in der Dantes Szene tatsächlich auf der Website erscheinen würde, als „Schrubber der Nacht“. Dante hatte die ganze Woche damit angegeben und ihn damit aufgezogen. Er war der einzige Mensch, der davon wusste und auch gleichzeitig der einzige, der in Versuchung war, es sich anzusehen. Dante wusste davon zwar nichts, aber trotzdem...
    Um seiner eigenen Sicherheit willen, musste Griff so weit weg von seinem Computer und dem Internet sein, wie nur möglich, bevor er seinen Verstand verlor und etwas tat, was er nicht rückgängig machen konnte oder etwas sah, das er nicht vergessen würde. Dieser kleine Ausflug nach Manhattan, fühlte sich nach der besten Lösung für einen gefallenen Katholiken an, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Lebensbedrohliche Versuchung? Renn davon!
    Zeit, um ein paar Antworten zu bekommen. Zeit, sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Zu einem Zeitpunkt, an dem er einfach weit, weit weg von seinem Computer und der Versuchung sein musste, einfach mal kurz bei HotHead.com „vorbeizuschauen“. Er würde es überleben, sich ein Bier in einer Schwulenbar zu kaufen, um endlich ein Gespür dafür zu bekommen, was sein Schwanz da eigentlich wollte. Außerdem hatten Pubs kein Wi-Fi Internet, richtig? Er würde lieber nicht fragen.
    Vielleicht war er einfach schwul. Vielleicht hatte sich, seit der Scheidung, irgendetwas in ihm verändert. Vielleicht gab es eine Seite in ihm, die nur darauf gewartet hatte herauskommen zu dürfen. Vielleicht hatte er angefangen für das andere Team zu spielen, ohne es überhaupt zu bemerken. So etwas passierte, richtig?
    Auf dem Weg zur Tür warf Griff noch einen kurzen Blick in den Flurspiegel. Sollte reichen. Er hatte auf der Time Out- Seite die Liste für Nachtleben, auf der Suche nach einem Schwulenpub oder etwas ähnlichem durchstöbert und war auf eine Kneipe namens Pipe Room gestoßen. Ein Pub schien das Sicherste zu sein: Bier und Kerle außerhalb von Brooklyn. Nur, dass es in dieser Kneipe ausschließlich Kerle geben würde und sie würden ihn abchecken und solange er da war, würde von ihm erwartet werden, dass er das gleiche bei ihnen tat.
    Uff.
    Trotzdem war alles besser, als sich auf dieser gottverdammten Website einzuloggen, um einen Blick auf seinen besten Freund zu werfen – ihre Freundschaft zu betrügen, sich selbst zu betrügen.
    Es gab ein paar Schwulenbars in Brooklyn, in der Nähe von seinem Zuhause, aber um nichts in der Welt würde er das riskieren. Es war deutlich besser, sich über die Brücke ins East Village zu begeben und ein paar Mäuse mehr für sein Bier zu bezahlen, als zu riskieren, von jemandem den er kannte dort gesehen zu werden. Oder noch schlimmer, wenn sein Dad davon erfuhr. Urgh . Allein der Gedanke verursachte ein flaues Gefühl in Griffs Magen.
    Die U-Bahn Station am Carroll war für einen Werktag

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