Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede

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Schwanz reagierte definitiv nicht auf die ganzen attraktiven Typen um ihn herum. Er war jetzt sogar noch verwirrter, als vor einer Stunde.
    „Ernsthaft? Ich hätte auf einen Jungen vom Land getippt. Irgendwo, wo sie Äpfel anbauen oder Ziegen züchten oder so.“ Sticky versuchte, von der anderen Seite und Sicherheit des Tresens, Informationen an Griffs Körper abzulesen, eine langsame Kopf-bis-Fuß-Begutachtung mit landschaftlichen Umwegen. Er lachte, allerdings nicht stichelnd, sondern lediglich sexy und freundlich. „Und du kannst jederzeit mit deinen Cousins ein Nickerchen auf dem Heuboden machen. Sind die so gebaut wie du?“
    „Ja. Nein. Ich mein, das klingt ganz nett, aber ich bin Einhundert Prozent Stadtkind.“ Griff seufzte und nahm einen vorsichtigen Schluck Bier.
    Warum machte ihn das hier nicht an? Griff wusste, dass dieses hippe Unterwäschemodel interessiert war, nur sein eigenes Interesse steckte offensichtlich woanders fest. Zum Beispiel auf der anderen Seite der Brooklyn Bridge.
    In letzter Zeit konnte er nicht einmal neben Dante sitzen, ohne einen Ständer zu bekommen oder seine Mails checken, ohne dass es ihn in den Fingern juckte, auf diese verfluchte Pornoseite zu gehen.
    Hölle nochmal, Sticky war vermutlich ein verfluchtes HotHead Mitglied und würde Dante später für seinen privaten Gebrauch downloaden. Griff versuchte, nicht wütend oder besitzergreifend zu sein, aber die Panik stieg erneut in ihm hoch.
    „Du würdest in einer Latzhose verdammt gut aussehen, Kumpel. Diese knalligen Haare und diese Schultern wie ein Panzer und sonst nichts. Vertrau mir. Ich hab eine.“ Sticky zwinkerte. Sogar die Wimpern um seine braun-grünen Augen waren platinblond.
    „Danke.“ Griff zwinkerte zurück und nickte, weil es höflich war, er wollte den Barkeeper aber auf keine falsche Fährte locken. Was, wenn er genau das gerade tat? Es fühlte sich eigenartig an, dass andere Männer auf diese Art und Weise mit ihm flirteten. Wenn Dante ihn so sehen könnte, würde er sich vor Lachen in die Hose pinkeln.
    Mit einem Hauch von Enttäuschung im Gesicht, klopfte Sticky mit seinen Fingerknöcheln auf den Tresen zwischen ihnen, als würde er das Flirten an dieser Stelle abbrechen. „Wenn du wieder Durst bekommst, komm einfach zu mir, Landjunge.“ Er machte sich daran, die Bestellungen von drei Typen in Anzügen und mit Aktenkoffern aufzunehmen und ihren Sambuca einzugießen.
    Griff fühlte sich, als sei er unhöflich gewesen und zog sich in die Menge zurück, um von einer Ecke aus die anderen Besucher des Pipe Room, mit ihren Acht-Dollar-Bieren und den coolen Schuhen, beobachten zu können, ohne selbst auf dem Serviertablett zu liegen.
    Griff hörte das Klicken der Kugeln, als die Studenten eine neue Runde Pool anstießen. Auf dem Sofa erzählte der große Asiate seinen Freunden gerade eine längere Geschichte, und das Rugbyteam sah dem flirtlustigen Feuerhydranten-Marine dabei zu, wie er ein Geschenk öffnete. Sticky sammelte sein Trinkgeld ein und ließ es in ein großes Glas fallen, während er mit einem schwarzen, stämmigen Türsteher sprach, der für eine Flasche Wasser hereingekommen war, genau wie Griff es an ruhigen Abenden im Stone Bone tat. Das könnte ich sein.
    Einfach nur Kerle.
    Absolut nichts, was ein unangenehmes Gefühl in ihm verursachen würde, aber auch nichts, dass ihn diesen wahnsinnigen Hunger spüren ließ, den Dante in ihm auslöste. Das hier war weder seine Welt, noch sein Leben. Er fühlte sich wie ein Spion. Und wieder kam ihm der Gedanke, dass, wenn er nicht gewusst hätte, dass das hier eine Schwulenbar war, dass das hier schwule Männer waren, locker eine Stunde hätte vergehen können, bevor er darauf gekommen wäre.
    Depp.
    Wie sollte er wissen, ob er es war, wenn er nicht einmal sagen konnte ob sie es waren? Griff fühlte sich gleichzeitig unglaublich erleichtert und verwirrt. Er würde sich beruhigen und sein Bier fertig trinken und sich dann auf den Weg nach Hause machen.
    Er wusste noch immer nicht, welche Frage er wirklich stellen sollte, aber er wusste, dass seine Antwort auf der anderen Seite des Flusses auf ihn wartete.


    Griff vernichtete ein weiteres Bier, bevor er verschwand. Er hatte beschlossen, seinem Schwanz eine Chance zu geben, sich zu melden, falls er sich doch noch für jemanden interessieren sollte. Kein Glück. Griff drückte seinen Dank und seine Entschuldigung Sticky gegenüber mit einem deftigen Trinkgeld aus. Er verzog sich durch die