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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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zur Bank – auf, den Zauberer zu sehen.
     
     
    Es stellte sich heraus, dass Dantes Bank in Brooklyn buchstäblich ein Palast war: gekachelte Wände, gewölbte Decken, Marmorboden. Das gesamte Erdgeschoss war eine beeindruckende Nachbildung eines Italien während der Renaissance.
    „Wow“, brachte Griff gerade noch heraus. „Ich schätze deine Bank ist besser dran als meine.“
    Dante lachte. „Jepp. Nein. Es ist eine Nachbildung von irgendeinem Haus in Florenz. Italiener, hm? Irgendeine Familie hat es vor etwa hundert Jahren nachbauen lassen.“ Seine Augen durchsuchten die Schreibtische nach jemand bestimmten.
    Unten, auf Höhe ihrer Knie, war Nicole sorgsam darauf bedacht, auf ihrem Weg nach drinnen nur auf die cremefarbenen Fließen zu treten. Der Raum hatte den gleichen gedämpften Hall wie eine Kirche.
    „Mr. Anastagio?“ Eine männliche Stimme schallte von den Wänden und Decken und brachte einige Leute dazu sich umzudrehen.
    Dante und Griff wandten sich um, um einen steif aussehenden Herrn in seinen Vierzigern zu sehen, der an einem niedrigen Schreibtisch auf halbem Weg durch den Raum saß und eine Hand zum Gruß erhoben hatte.
    „Das hier sollte schnell vorbei sein.“ Dante hatte einen kurzen, stummen Austausch mit Griff, um sicherzustellen, dass es für ihn okay war, in Nicoles Händen gelassen zu werden.
    Griff nickte. „Ich schätze, sie könnte Spaß haben, das Teil hier für einen späteren Bankraub auszuspionieren.“
    „Danke.“ Er hockte sich auf Nicoles Höhe hinunter. „Sei nett zu Monster.“
    Griff ließ sich von Nicole durch den Raum ziehen, eine cremefarbene Fliese nach der anderen.
    Zehn Minuten wurden zu dreißig und Nicole hatte langsam genug von dem beeindruckenden Bau. Als sie verkündete, dass ihre Beine müde wurden, suchten sie sich einen Sitzplatz und pflanzten sich hin. Dante sprach noch immer zu dem Kerl im Anzug.
    War etwas nicht in Ordnung? Griff verlagerte unruhig und rastlos sein Gewicht. Er wollte wissen, was so verdammt lange dauerte, aber er würde keineswegs in das Gespräch hereinplatzen.
    Griff sah zu Nicole hinüber, die auf der anderen Seite der Bank neben einem halbleeren Tetra Pack mit Orangensaft saß.
    Die Kleine schien bester Laune zu sein; sie dachte sich ausführliche Lebensgeschichten über die Leute aus, die in den beiden Schlangen anstanden und teilte ihre Diagnosen mit Monster. Seltsam. Sie durchsuchte mit ihren Augen den Raum nach einer weiteren verfluchten Seele, die dringend einen spannenden Lebenslauf benötigte.
    „Tut mir leid, Süße. Ist dir langweilig?“
    Nicole legte den Kopf schief und sah verwirrt aus. „Warum ist mir langweilig?“
    „All diese Erwachsenen-Sachen. Er dachte nicht, dass es so lange dauern würde.“
    „Ist dir langweilig?“ Nicole sah aus, als sei es ihr ernst. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, als sei sie eine Onkologin, die sich Sorgen machte Griff könne Krebs haben.
    „Ähm, nein. Ist es nicht. Ich mache gerne Sachen mit dir und deinem Onkel.“
    „Ist ihm langweilig?“ Sie drehte sich um, um Dante nach Krebs zu untersuchen.
    Im Moment saß ihr Onkel gerade ungefähr sieben Meter von ihnen entfernt vor einem glänzenden Schreibtisch. Seine Stirn lag in Falten und er nickte, während der steife Kreditbeauftragte irgendetwas Mitfühlendes von sich gab und ein Blatt Papier hochhielt. Er hatte unbewusst seine Locken so lange mit den Fingern bearbeitet, bis sie zu allen Seiten von seinem Kopf abstanden. Ein klares Anzeichen dafür, dass er versuchte sich zusammenzureißen und kläglich scheiterte.
    Griff versuchte zu lauschen, aber seltsamerweise machte der hallende Raum genau das unmöglich. Jegliche Konversation wurde von dem reflektierten Gemurmel des Raums geschluckt.
    Und wieder hatte Griff die verrückte Fantasie, dass sie beide ein Paar wären und gemeinsam zur Bank gingen. Dass er neben Dante sitzen könnte, ganz so wie ein Ehemann es tun würde, während der Banker ihnen ihre Möglichkeiten offenbarte. Er könnte Dantes Hand halten, so dass er sich nicht die Haare raufen würde. Er hasste es zusehen zu müssen, wie Dante da drüben in seinem größten Alptraum allein feststeckte: jemandem ruhig zuhören zu müssen, der ihm sein Haus nehmen konnte.
    Bitte, lass ihn das bekommen, was er braucht.
    Dann, ganz so, als könnte er ihre Blicke spüren, drehte er sich um, sah Griff direkt in die Augen und sein Lächeln ließ sein ganzes Gesicht leuchten. Er zeigte auf seine Uhr und hielt eine Hand

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