Hitzkopf
Gegend schleppte.
„Na komm schon! Für was? Ich wollte helfen.“
„Es macht dir nichts aus hier herumzufahren?“
„Was glaubst du denn? Nein! Ich hasse es, verdammt nochmal, G.“ Dante drehte sich zu Griff und verzog sein attraktives Gesicht zu seinem Dorfdeppen-Ausdruck: Augen verdreht, Zunge ausgestreckt. „Ich will, dass du bei mir einziehst, Mann.“
„Nee. Ich weiß das zu würdigen, aber ich brauche eine eigene Wohnung. Ich bin ein Erwachsener.“ Griff drehte sich, um aus dem Beifahrerfenster zu sehen. Er wollte die Bitte in Dantes tiefem Blick nicht sehen.
„Denk nach. Ich hab all diese Zimmer.“
„Ohne verfluchte Wände oder Türen!“ Griff lachte und blickte zu seinem besten Freund hinüber.
„Genau! Wir könnten das Geld zusammenlegen. Die Hälfte der Kosten. Ich könnte die regelmäßige Miete gebrauchen und du könntest ein paar der Rechnungen dadurch abarbeiten, dass du mir beim Renovieren hilfst. Wir wären beide besser dran und du weißt es. Sogar meine Eltern denken das.“
„Das haben sie gesagt?“
„Griffin, sie haben es vorgeschlagen.“ Dante nahm seine Augen von der Straße, um ihn mit einem Blick festzunageln. Er runzelte die Stirn. „Sie wissen wie viel du arbeitest. Sie wissen wie es bei deinem Dad ist. Und sie machen sich um uns beide Sorgen.“
Griff versuchte seine Besorgnis in Worte zu fassen, die keine Grenzen überschritten und trotzdem dankbar für das Angebot klangen. „Dante, ich denke nicht, dass ich jemals mit jemandem zusammenwohnen sollte. Ich bin eine Nervensäge. Ich arbeite zu unmöglichen Zeiten. Ich schnarche.“ Und ich hole mir jede Nacht einen runter, während ich dir im Netz zusehe.
Dante kaufte ihm das nicht ab. „Ja, du Trottel, und ich bin ein arroganter Idiot. Ich besitze und benutze mehr Drogerieprodukte als eine Tussi. Ich kann einen Luftangriff verschlafen und ich habe den selben beschissenen Dienstplan wie du. Nur für den Fall, dass dir das entgangen ist. Warum bist du so völlig gegen mich?“ Er legte eine Hand auf Griffs riesiges Bein und tätschelte ihn.
Warum – warum – warum? Das frage ich mich.
Griff trug einen wahren Kampf aus, in dem Bestreben seinen Oberschenkel nicht anzuspannen, nicht zu reagieren. Er blickte hinunter auf die Hand und dann auf die Straße vor ihnen. Er schluckte. „ Es liegt nicht an dir. Ich liebe dein Haus, du weißt das. Auch da rumzuhängen. Hölle, ich hab sogar geholfen, aus dem kaputten Haufen etwas zu machen. Es – ich will dich nicht einengen.“
„Tust du nicht! Wie solltest du mich einengen?! Ich frage dich !“ Dantes Frust darüber, hier mit einem Irren völlig logische Schlussfolgerungen durchgehen zu müssen, schlug sich in seiner Stimme nieder.
Griff nahm einen tiefen Atemzug und stieß die Luft wieder aus. „Ich will dir nur nicht noch mehr Druck machen, als du ohnehin schon hast.“
Dante drückte Griffs Bein und tätschelte es – guter Hund – bevor er beide Hände zurück ans Lenkrad legte. „Okay, okay. Ich will nur, dass du weißt, dass ich dich dort haben möchte. Ich wünsche mir nur, dass du darüber nachdenkst.“
„Ich weiß.“ Griff nickte. Auf seinem Oberschenkel konnte er noch immer Dantes Handabdruck spüren. „Mache ich. Habe ich schon.“ Ich denke täglich dreiundzwanzig Stunden lang darüber nach, was auch der Grund dafür ist, dass es eine beschissene Idee ist.
Dante fuhr auf einen Parkplatz einen Block von Nicoles Schule entfernt. Er stellte den Motor ab und gab die Schlüssel zurück.
Griff nahm sie entgegen und drehte sich zu Dante. „Tut mir leid, dass ich dir deinen Freitag versaut hab. Du solltest im Bett liegen.“
„Er war nicht versaut. Himmel.“
Kleine Leute mischten sich mit ihren Müttern vor den pastellfarbenen Buchstaben, die auf das Gebäude gepinselt waren.
Dante zeigte mit dem Finger und begann aus dem Truck zu steigen. „Da ist sie ja.“
Griff überraschte sich selbst, als er sich fragen hörte, „Kann ich mitkommen und Hallo sagen?“
„Sicher! Klar. Sie wird sich freuen.“ Dante wartete darauf, dass Griff den Wagen abschloss und die Schlüssel einsteckte.
Unter einem Gemälde eines Stapels Kürbisse, hielt sich Nicole am Rockzipfel einer jungen Lehrerin fest und zeigte auf die beiden als sie sich näherten. Die Lehrerin beugte sich herunter, damit sie Nicole verstehen konnte.
Dante sprach leise aus seinem blutroten Mund. „Ich sollte es vielleicht erwähnen, nur damit du's weißt: sie nennt dich
Weitere Kostenlose Bücher