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Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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Sie ging geduckt wie ein Guerillakämpfer und achtete trotz des Krachs penibel darauf, die Füße abzurollen und regelmäßig die Seite zu wechseln, auch wenn das bedeutete, dass sie den Schutz der Wände verlassen musste.
    Vernünftig angezogen war sie auch. Schwarze Jeans. T-Shirt. Flache Schuhe. Die Uniform einer erfahrenen Jägerin. Er zoomte sich näher an sie heran, sah die gespannten Muskelstränge in ihrem Nacken wie greifbar vor sich, und fast hatte er das Gefühl, dass er sie riechen konnte. Schweiß, von weit süßerem Aroma, als einer Frau wie ihr lieb war.
    O ja, sie roch feminin, trotz ihrer ansonsten eher herben Ausstrahlung.
    Der Zoom glitt tiefer, an ihrem T-Shirt hinunter, das schwer an ihrem schweißnassen Körper klebte. Ihr Atem bebte, aber sie hatte ihn weitestgehend unter Kontrolle, und Damian konnte nicht umhin, ihr räumliches Vorstellungsvermögen
zu bewundern. Obwohl er sicher war, dass sie diesen Ort  – wenn überhaupt  – vor heute Abend nur flüchtig gekannt hatte, bewegte sie sich, als kenne sie sich hier aus.
    Aber das war natürlich nur Show. Stacheln oder Federn, die sich aufrichten, um ihren Träger größer erscheinen zu lassen.
    Mächtiger  …
    Dieses bemitleidenswerte Wesen dort vor ihm kannte sich nicht aus.
    Mehr noch: Es war vollkommen orientierungslos.
    Aber sie gestattete sich nicht, darüber nachzudenken, was das für sie bedeutete. Sie ging einfach weiter. Einfach geradeaus. Sie war finster entschlossen, den Kampf aufzunehmen.
    Du bist echt gut, Baby. Aber leider habe ich keine Zeit, mich  noch länger mit dir zu vergnügen …
    Er hörte auf zu atmen und beschleunigte seinen Schritt.
    Und als ob sie ihn instinktiv fühlte, drehte Jo Ternes sich in diesem Moment um und sah ihm, ohne es zu ahnen, direkt in die Augen.

FÜNF

1
    »Rechtfertigt denn nicht Jos telefonischer Hilferuf allein schon die Durchsuchung ihrer Wohnung?«, fragte Winnie Heller, die es keine Sekunde länger an ihrem Schreibtisch aushielt.
    Verhoeven, der gerade von einer kurzen Unterredung mit dem Leiter des KK 11 zurückkehrte, zuckte bedauernd die Achseln. »Hinnrichs meint nein.«
    »Dann soll er einen von seinen hochheiligen Golffreunden anrufen«, versetzte Winnie Heller ärgerlich. »Da ist doch bestimmt der eine oder andere Richter dabei, der seinen Hintern mal kurz aus dem Bett schwingen und uns einen netten kleinen Durchsuchungsbefehl ausstellen könnte, oder?«
    »Er ist ja dran, okay?«
    »Nein.« Sie stieß sich von der Fensterbank ab und baute sich mit funkelndem Blick vor ihrem Vorgesetzten auf. »Das ist nicht okay. Das kostet uns viel zu viel Zeit. Und wenn Jo Ternes richtig Pech hat, kostet es sie vielleicht sogar das Leben.«
    »Eine Frau in ihrem Job kann ganz gut auf sich selbst aufpassen«, wandte Verhoeven ohne rechte Überzeugung ein.
    »Das, was ich gehört habe, klang anders«, versetzte Winnie. »Und wenn die hohen Herren nicht endlich mal in die Hufe kommen, werde ich …«
    Das Läuten von Verhoevens Telefon unterbrach ihre Wutrede.
    »Die Sache ist geritzt«, verkündete ihr Vorgesetzter gleich darauf. »Wir haben die Erlaubnis, uns in Jo Ternes’ Apartment umzusehen.«
    Winnie klatschte triumphierend in die Hände. »Na, dann los!«
    Sie nahmen Verhoevens Auto. Als sie in Frankfurt-Bockenheim ankamen, war ein Team von Spezialisten bereits vor Ort. Sie hatten die Order, kein Aufsehen zu machen. Es gab keine Streifenwagen vor der Tür und auch sonst keinen Hinweis auf Polizeipräsenz. Und da der zuständige Hausmeister
ihnen im Angesicht der richterlichen Anordnung, die Hinnrichs erwirkt hatte, ohne Murren den Schlüssel zu Jo Ternes’ Apartment ausgehändigt hatte, gab es noch nicht einmal Kratzspuren an der billigen Sperrholztür, die das private Reich der Reporterin von dem wenig erbaulichen Hausflur trennte.
    Die Einrichtung war genauso spartanisch, wie Winnie Heller erwartet hatte, und mit leisem Schaudern stellte sie fest, dass sich Umfang und Ausstattung des Apartments nicht wesentlich von ihrem eigenen Zuhause unterschieden. Etwas, das sie bislang ganz sicher nicht gestört hätte.
    Aber seit diesen sechs Wochen in Lübkes Laube …
    Sie verdrängte den Gedanken an Blumenbeete und Hängematte und gesellte sich zu ihrem Vorgesetzten, der bereits mit einem Mitglied der Spezialeinheit sprach.
    »Haben Sie schon irgendwas Interessantes für uns?«, fragte sie.
    »Was genau verstehen Sie unter interessant?«
    »Etwas, das mit dem

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