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Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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neben seinen abgegessenen Teller gelegt hatte, an sich und verließ das Lokal.

11
    »Aber Irina Portner behauptet doch, dass sie keine Ahnung hat, warum ihr Mann gestern so früh zu Hause war«, resümierte Verhoeven, als sie wenig später Seite an Seite das Canard verließen. »Oder?«
    »Doch, doch«, nickte Winnie Heller. »Und ich muss sagen, sie war ziemlich überzeugend, was das betrifft.«
    »Okay.« Verhoeven fingerte seinen Autoschlüssel aus der Tasche seiner Jeans. »Falls sie also die Wahrheit sagt, würde das bedeuten, dass irgendjemand anders gestern Abend im Canard angerufen und Portner verlangt hat.«
    »Cindy Felke behauptet steif und fest, dass die Anruferin eine Frau war und dass sie sich mit Portner gemeldet habe.«
    »Vielleicht eine Geliebte?«
    »Möglich.« Winnie Heller leckte sich über die Lippen. Sie hatte mit einem Mal brennenden Durst. »Oder Irina Portner lügt.«
    »Wäre es denn klug, in diesem Punkt zu lügen?«, wandte Verhoeven ein. »Wenn tatsächlich sie es war, die angerufen hat, wüsste sie doch, dass eine der Angestellten etwas von diesem Anruf mitbekommen hat.«
    »Außerdem meint Frau Felke, ein kurzes Zögern bei der Anruferin bemerkt zu haben«, gab Winnie Heller ihm recht. »Sie hat dieses Zögern dahingehend gedeutet, dass die Frau überrascht war, nicht gleich Portner selbst am Apparat zu haben. Aber vielleicht musste die Anruferin tatsächlich erst
mal überlegen, was sie jetzt sagt, beziehungsweise, für wen sie sich ausgeben soll.«
    »Seltsam ist das Ganze auf jeden Fall.« Verhoeven blieb neben dem Wagen stehen und sah auf die Uhr. »Tja, sieht so aus, als wenn wir Iris Vermeulen und Sarah Endecke nicht mehr schaffen.«
    Winnie Heller blickte ihn fragend an.
    »Ach so …« Er lachte ein wenig verlegen. »Tut mir leid, aber ich dachte, Bredeney hätte Ihnen Bescheid gegeben.«
    »Bescheid? Worüber?«
    »Dass wir um siebzehn Uhr einen Termin mit dem Mann von der OFA haben.«
    »Dem Profiler?«
    Er nickte.
    »Nein«, entgegnete Winnie heller spitz. »Davon höre ich zum ersten Mal.«
    »Das tut mir leid«, wiederholte Verhoeven, der spürbar ins Schlingern geriet. »Sie waren schon weg, als der Anruf kam, aber wenn ich gewusst hätte, dass Oskar Sie auch vergisst, hätte ich Ihnen natürlich eine SMS geschickt.«
    Dass Oskar Sie  auch vergisst  …
    Na toll, dachte Winnie, vielen Dank auch! Aber das war ja mal wieder typisch für diese alten Krusten: Die Kerle machten den Kuchen unter sich aus, und wenn man nicht aufpasste, hatten sie einen schneller ausgebremst, als man gucken konnte! Laut sagte sie: »Macht doch nichts. Ich meine, ich weiß es ja jetzt, nicht wahr? Und, hey, Sie haben Glück: Ich hab grad nichts Besseres vor …«
    Ihr Vorgesetzter blickte sie irritiert an. Natürlich hatte er die Ironie in ihren Worten registriert. Aber er schien auch nicht zu wissen, wie er darauf reagieren sollte.
    Sie betrachtete sein hellblaues Kurzarmhemd und dachte, dass er irgendwie erschöpft aussah in den letzten Tagen. Müde.
    Aber das lag wahrscheinlich am Baby …
    Im selben Moment meldete sich ihr Handy.
    Angesichts der Nummer, die das Display anzeigte, hob sie überrascht die Augenbrauen. »Ja?«, fragte sie, nachdem sie auf die Taste mit dem grünen Hörer gedrückt hatte. »Was gibt’s?«
    »Ich stehe hier gerade im Garten der Portners«, verkündete Matthias Juhl am anderen Ende der Leitung. »Und ob Sie’s glauben oder nicht, wir sind tatsächlich fündig geworden.«
    »Unter dem bewussten Fenster?«, fragte Winnie, während sie über die Frage nachdachte, warum Juhl sie angerufen hatte und nicht ihren Vorgesetzten. Selbst Lübke überging Verhoeven in solchen Dingen eigentlich nie, obwohl er unbestritten viel lieber mit ihr telefonierte. Sie schielte zu ihrem Vorgesetzten hinüber, der in die entgegengesetzte Richtung schaute, und ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie es nur recht und billig fand, dass ausgerechnet in diesem Moment sie mal diejenige war, die die Nase vorn hatte.
    »Nein«, beantwortete Juhl unterdessen ihre Frage nach dem geknackten Fenster. »In diesem Bereich war erwartungsgemäß nichts zu holen. Dafür aber am anderen Ende, bei diesem Gästehaus … Ich weiß nicht, ob Ihnen das aufgefallen ist.«
    »Kann einem so ein Kabachel entgehen?«, scherzte Winnie.
    Juhl lachte. »Okay, also dort haben wir den Teilabdruck eines Schuhs entdeckt. Und wir konnten ihm trotz seiner Unvollständigkeit sogar ein Modell zuordnen.« Er klang

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