Hoch, die Schwarze Sieben
wenn er uns gegenüber auch so übel gelaunt war«, sagte Peter, den diese Auskünfte in ziemliches Erstaunen versetzten. »Pams Großmutter sagt, er sei vollkommen ehrlich, und wenn er alles das für seine Frau tut, muss er auch ein gutes Herz haben.«
»Dass er so mürrisch ist, kommt bestimmt daher, weil er in dem schrecklichen, feuchten Haus wohnt«, sagte Barbara, die der Gedanke, dass jemand in so einem abscheulichen kleinen Loch wohnte, wirklich entsetzt hatte. »Peter, du würdest nicht einmal eins von euren Schweinen da unterbringen!«
»Bestimmt nicht!«, sagte Peter. » Unsere Schweine haben wunderschöne Koben und die werden jeden Tag zweimal sauber gemacht.«
Plötzlich begann allen klar zu werden, dass ihre Berichte nicht das Geringste zur Aufklärung des Geheimnisses beigetragen hatten. Ja, nach allem, was sie erfahren hatten, schied Grim vollkommen aus, und es blieb kein Verdächtiger übrig – abgesehen vielleicht von Mr. Frampton, dem Mann von der Bank. Aber Peter hatte etwas über ihn zu berichten.
»Er ist in Ordnung. Mein Vater kennt ihn seit Jahren«, sagte Peter. »Ich habe so nebenbei erwähnt, dass ich ihn kennen gelernt habe, und da sagte mein Vater: ›Oh, Frampton, er ist ein feiner Kerl; ein ziemlich guter Freund von mir. Wo hast du ihn kennen gelernt?‹«
»Verflixt, was hast du darauf geantwortet?«, fragte Jack, dem ihre Begegnung mit dem Mann einfiel und wie sie beinahe auf der Polizeiwache gelandet wären. »Was hast du gesagt?«
»Genau in diesem Augenblick fing Lump plötzlich an zu bellen, und da habe ich die Frage einfach nicht beantwortet, sondern stattdessen mit Lump geredet«, sagte Peter und lachte. ›»Wer kommt denn da, Lump?‹, habe ich ihn gefragt. ›Hm, alter Junge? Komm, dann wollen wir doch mal sehen, warum du bellst!‹ Und schon waren wir aus dem Zimmer heraus.«
Wieder schwiegen alle. Die Aufregung verebbte, ein kaltes Gefühl der Ernüchterung ergriff langsam die Schwarze Sieben. Wie sollten sie jetzt weitermachen? Konnten sie nun noch irgendetwas unternehmen, um das Geheimnis aufzudecken – abgesehen von Peters altem Vorschlag, die Küchentür von Bartlett Lodge aus dem kleinen Schuppen gegenüber im Auge zu behalten? Aber sie wussten, dass es nicht Grim war, der in das Haus ging. Würden sie jemals irgendeinen Eindringling ertappen? Sie konnten nicht alle Türen und Fenster bewachen! Es wäre ziemlich einfach gewesen, nur die Küchentür zu bewachen, solange sie überzeugt waren, dass Grim es war, der dort ein und aus ging; aber wenn nun dieser Eindringling überhaupt nie kam oder ging, sondern einfach immer im Haus blieb?
»Wir müssen jetzt einen Beschluss fassen«, sagte Peter schließlich. »Also, hat jemand eine Idee?«
Jack meldete sich zu Wort. »Tja, Peter, mir fällt nur eins ein: Einer von uns muss heute Abend zu dem Balkon hinaufklettern und durch den Vorhangspalt gucken, um festzustellen, wer es ist.«
Eine überraschende Entdeckung
Die anderen von der Schwarzen Sieben blickten Jack voller Bewunderung an. »Wieso sind wir nicht schon längst darauf gekommen?«, fragte Peter. »Natürlich, wer sich da versteckt hält, würde sich am Abend vollkommen sicher fühlen, wenn Grim nach Hause gegangen ist und sich überhaupt niemand mehr in der Nähe befindet. Vielleicht sehen wir etwas wirklich Interessantes, wenn wir uns oben auf dem Balkon auf die Lauer legen!«
»Mensch, ich gehe hin«, sagte Georg sofort.
»Wir Jungen gehen alle « , sagte Peter. »Einer von uns muss am Tor Wache halten, um die anderen zu alarmieren, falls jemand kommt. Wir wollen schließlich nicht geschnappt werden. Und einer muss unten am Baum stehen bleiben, um die anderen auf dem Balkon zu warnen, falls sich jemand sehen lassen sollte. Jack und ich werden zum Balkon hinaufklettern – wir sind ja schon einmal da oben gewesen.«
»Können wir nicht auch mitkommen?«, fragte Janet sehnsüchtig. »Es hört sich allmählich schrecklich abenteuerlich an!«
»Nein, ihr könnt nicht mitkommen«, erklärte Peter.
»Keins von den Mädchen geht mit. Könnt ihr drei Jungens es so einrichten, dass ihr heute Abend mit mir zusammen hingeht, wenn es richtig dunkel ist?«
»Wir fragen, ob wir ins Kino gehen dürfen«, schlug Jack vor. »Und dann bleiben wir nicht bis zum Schluss da, sondern gehen gegen acht Uhr raus und zu dem Haus hinauf.«
»Gute Idee«, sagte Peter. »Also, wir treffen uns alle vor dem Kino. Ihr Mädchen könnt auch kommen, falls man euch lässt, aber ihr
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