Hochgefickt
vertauschte, als ich ihm meine Rückseite dekorativ entgegenstreckte.
»Oooh jaaa«, grunzte er, »wenn ich dabei auch endlich meinen Pommery zurückkriege!«
»Aber natürlich!«, sagte ich, gab ihm das Glas, das ich im Bad präpariert hatte, wir stießen an, und dann stieg ich auf den Schreibtisch, um zu tanzen. Ich hätte es mir vorher nicht träumen lassen, dass ich mir jemals zu Songs von Chris de Burgh lasziv durch die Haare wühlen, die Lippen lecken, umständlich an meinen Klamotten rumfummeln und ähnlich softpornoesken Schnickschnack veranstalten würde, aber was tut man manchmal nicht alles, um Zeit zu schinden. Und auch wenn während dieser Aktion mein Selbstrespekt in Sachen Musik nicht gerade aufblühte: In allen anderen Bereichen konnte ich mir dafür echt auf die Schulter klopfen, denn als er sich seufzend in Morpheus Reich verabschiedete, hatte ich die Bluse gerade mal drei Knöpfe weit offen und den Rock nur so hoch geschoben, dass man den Ansatz meiner Spitzenstrümpfe sehen konnte.
Dann verließ ich das Hotelzimmer, klopfte an der Tür nebenan und strahlte Jens breit an, als er öffnete. »It’s Showtime, Baby, Showtime!«, jubilierte ich, und nachdem ich ihm euphorisch darüber, dass alles gut gelungen war, ziemlich überdreht erzählt hatte, wie ich es gedeichselt hatte, kamen wir zügig zum nächsten Programmpunkt.
»O.K., Lady in Red«, sagte Jens, »dann wollen wir tatsächlich mal mit dem Fotoshooting anfangen«, und zeigte mir per Polaroid den Bereich von Zimmer 316, den er von außen durch das Fenster mithilfe eines Um-die-Ecke-halte-Gestänges und dem langen Auslöser ablichten konnte. Dann inszenierten wir gemeinsam über eine Stunde lang die Aufnahmen, die wir brauchen würden, falls wir Phase 2 tatsächlich plangemäß durchziehen würden. Danach fielen wir komatös in Jens’ Bett, aber nach vier Stunden Schlaf in Zimmer 318 standen wir schon wieder auf und verabredeten uns für später in seiner Wohnung. Ich huschte wieder rüber in Zimmer 316, wo vom Fotoshooting immer noch meine Reizwäsche im Raum, im Bett und auf dem Klops drapiert war.
Dort duschte ich singend und polterte so lange im Bad rum, bis ich Marketing-Mike endlich ächzend wachwerden hörte, wickelte mir das Handtuch um und ging ins Zimmer. »Oh, entschuldige, habe ich dich geweckt? Tut mir leid, aber ich hab gleich schon wieder Termine in Köln. Heute Abend ist ’ne Charitygala, und vorher muss ich zum Friseur und noch das Kleid anprobieren und brabrabrabrabrabra …«, sagte ich absichtlich viel zu laut, während ich meine Sachen zusammensuchte.
»Wie spät ist denn?«, nuschelte er und rieb sich den Schädel. »Gleich kurz nach fünf«, erwiderte ich. Erneutes Ächzen. »Ja, geht mir auch so, das letzte Glas Schampus war echt eins zu viel«, stimmte ich ihm zu, bevor ich breit grinste und meine Stimme zwar nicht leiser, aber tiefer klingen ließ, »aber dafür war alles andere ja so was von geil, du Granate!«
Das brachte ihm recht schnell ein paar Lebensgeister zurück: »Ähhh, ach ja, ah, jaja, fand ich auch …« Ich beschloss, das direkt noch nachhaltiger zu manifestieren, während ich mich zackig anzog. »So gut wie du hat’s mir echt lange keiner mehr besorgt, und unter uns: Dein Chef? Der wär echt froh, wenn sein Schwanz so groß und dick wär wie das Riesenrohr, das du hast.« Er richtete sich mit leuchtenden Augen auf, sank aber sofort wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück und hielt sich den Kopf.
»Schlaf einfach noch was«, sagte ich, »die Ruhe hast du dir verdient, Magic-Mike!«
»Vielleicht können wir das ja irgendwann noch mal …«
»Jaja, bestimmt«, kanzelte ich ihn ab, »aber jetzt muss ich leiderleider schnell weg!« Dann warf ich ihm ein Kusshändchen zu und verließ das Hotel. Ich ließ mir an der Rezeption ein Taxi rufen, damit sich das später in Phase 2 auch alles hübsch nachweisen lassen würde, falls jemand nach Beweisen fragte.
Naja, und weil letztlich diese ganze Rohypnol-Nummer sogar als Spontanaktion so hervorragend funktioniert hatte – welche plausiblen Gründe hätte ich denn jetzt noch finden können, um die anderen, bereits gut geplanten Vorbereitungen für Phase 2 bei zwei weiteren Porno-Bilder-Kandidaten nicht genauso schamlos in den folgenden Tagen in die Tat umzusetzen? Schließlich konnte ich mir mein schlechtes Gewissen gerade auch bei den folgenden beiden Spezis sehr schnell reinwaschen durch das »Sie haben es aber doch irgendwie auch echt
Weitere Kostenlose Bücher