Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hochgefickt

Titel: Hochgefickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie Bergdoll
Vom Netzwerk:
erklären – das letzte Mal hatte ich so was im Krankenhaus gemacht, und da hatte das schließlich auch funktioniert.
    »Ich kenne die Klinik von früher, als meine Mutter da einmal in der Woche Kurgäste frisiert hat – ich war da manchmal bei. Das Ding ist wirklich wunderschön! Wenn die beiden Alten ihren Verkaufsplan offiziell machen und irgendein Hotelinvestor davon Wind bekommt, wird der sofort zuschlagen und ein Wellness-Nobelhotel draus machen für gestresste Städter, die mal richtig Ruhe brauchen.«
    »Soll er doch, da wünsch ich ihm viel Glück! Hotelbesitzer in der Eifel ist nicht gerade mein Traumberuf …«
    »Wie ein bockiges Kind!«, dachte ich mir und überlegte, ob ich einfach »Na, dann nicht, selber schuld!« sagen sollte, entschied mich aber doch für hartnäckiges Insistieren mit meinem Trumpf, den ich noch im Ärmel hatte.
    »Geh mal weg von dem Hotel und stell dir Folgendes vor: eine noble Privatklinik für Prominente. Bevorzugt für verletzte Sportler und deren Gattinnen – während die Jungs zusammengeflickt und wieder fit gemacht werden, könnten sich deren Frauen ihre Näschen, ihre Titten oder was halt gerade so anfällt, optimieren lassen, im traumhaften Ambiente. Aber auch alle nicht-sportlichen Promis, die Wert auf Diskretion und Abgeschiedenheit legen, sind natürlich willkommen. Auch die ganzen neureichen Profilneurotiker, die sich das Fett absaugen lassen wollen, was sie sich über die Jahre in diversen Promilokalen angefressen haben.« Jetzt holte ich richtig aus. »Und wer leitet das Ganze, ökonomisch gesehen? Natürlich die Firma von Ralf Szibuda und seiner Schwester. Das ist doch auch eine hübsche Vollzeitalternative für die Zeit nach der Fußballkarriere, oder?«
    Ein Lächeln umspielte Ralfs Mundwinkel. Ich war auf der Zielgeraden, und es war Zeit für das Hauptargument.
    »Und jetzt stell dir mal weiter vor, dass diese Geschäftsidee sogar noch weitere Vorteile haben könnte: Schließlich brauchst du für so ein Modell ja mindestens einen richtig fähigen Arzt! Am besten einen Unfallchirurgen, der fachlich so gut ist, dass sein medizinischer Ruf die Kunden anzieht, und der im Idealfall selbst auch noch so gut aussieht, dass man ihm aus der Hand frisst, wenn er über Ästhetik und plastische Chirurgie spricht. Der müsste natürlich auch motiviert sein, in die Abgeschiedenheit der Eifel zu ziehen und so ein Projekt von Anfang an mit aufzubauen … Optimal wäre dafür zum Beispiel ein bereits renommierter Chefarzt der unfall- und sportchirurgischen Abteilung eines bekannten Klinikums, dem die Situation seiner Fernbeziehung zunehmend auf den Sack geht!«
    Mit einer fahrigen Bewegung drückte Ralf den Warnblinker und fuhr rechts ran, dann atmete er tief durch und sah mich durchdringend an. Er war echt blass, ich hatte gedacht, er würde es besser wegstecken. »Seit wann weißt du das? Und woher?«, presste er hervor.
    »Seit ich bei dir im Krankenhaus war. Du warst viel zu überrascht über mein Erscheinen, als dass du der Auftraggeber der Nachricht auf meinem AB hättest sein können – also hab ich mich gefragt, wie Dr. Ahangi dann zu meiner Telefonnummer gekommen war. Schließlich stehe ich ja nicht im Telefonbuch, das war also schon mal sehr seltsam! Außerdem war ich irritiert, wie sehr der Doc um dich und deinen Gemütszustand besorgt war, das schien mir selbst für einen prominenten Privatpatienten nicht die Standardfürsorge zu sein. Sicher war ich mir dann aber erst, als er sich nach Schichtende von mir verabschiedet hat und ich seine Schuhe gesehen habe …«
    Ralf war verwirrt. »Was war denn mit seinen Schuhen?«
    »Naja, das waren die gleichen, die ich in deinem Auftrag in Mailand besorgt hatte, nur in einer anderen Farbe.«
    Er schüttelte fassungslos den Kopf, und in seiner Stimme schwang überraschend viel Vorwurf mit. »Du weißt das also schon seit Monaten und sagst mir nix?!«
    »Warum hätte ich denn was sagen sollen? Offensichtlich wolltest du das mir gegenüber geheim halten – das akzeptiere ich und bin diskret, so einfach ist das. Aber mittlerweile macht deine Schwester meine Verträge, und du duzt dich schon mit meinen Eltern – da dachte ich eben, dass man sich unter Freunden so ein albernes Versteckspiel allmählich mal sparen kann! Das hat auch was mit Vertrauen zu tun, und ich finde, das habe ich mir redlich verdient – oder habe ich mich etwa nicht bewährt?!« Ich redete mich richtig in Rage – unser erster echter

Weitere Kostenlose Bücher