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Hochzeit im Herbst

Hochzeit im Herbst

Titel: Hochzeit im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schlug wie wild. „Ich habe das Gefühl, sehr schnell.”
    Obwohl Rebecca auch zu tun hatte, blieb sie noch einige Zeit im Bett, nachdem Shane nach unten gegangen war. Er wird sich mit einem kalten Frühstück begnügen müssen, dachte sie und freute sich an der Vorstellung, dass er nach ihr mehr gehungert hatte als nach Essen.
    Sie hatte ihn verführt. Wie herrlich war es doch, eine Frau zu sein.
    So gern sie sich auch noch ein bisschen an ihn gekuschelt hätte, war sie nun doch froh, etwas Zeit für sich ganz allein zu haben. Jetzt war es ihr möglich, jede Sekunde, die sie erlebt hatte, in ihren Gedanken noch einmal Revue passieren zu lassen.
    Das Wunderkind Dr. Rebecca Knight hatte einen Liebhaber, für den viele andere Frauen über glühende Kohlen gehen würden. Und er gehörte ihr allein, zumindest für eine kleine Weile.
    Wohlig seufzend lehnte Rebecca sich in die Kissen zurück, schloss die Augen und versuchte, ihr Glück zu fassen.
    Und unter seinem mehr als ansprechenden Äußeren verbarg sich ein ebenso ansprechender Charakter. Und er konnte sogar kochen. In ihren Augen war er der perfekte Mann. Sie hatte sich in einen perfekten Mann verliebt.
    Verliebt? Abrupt setzte sie sich auf. Typisch Frau, dachte sie. Sex mit Liebe zu verwechseln. Die meisten Frauen unterlagen der irrigen Vorstellung, dass Sex gleich Liebe sei.
    Sie wusste es besser. Musste es besser wissen. Schließlich war sie Naturwissenschaftlerin.
    Langsam ließ sie sich wieder in die Kissen zurücksinken. Intelligenz, Ausbildung, ja, nicht einmal gesunder Menschenverstand hatten etwas damit zu tun. Sie legte die Hand auf ihr Herz.
    Natürlich liebte sie ihn. Sie liebte ihn schon die ganze Zeit. Auch wenn es schrecklich kitschig klang – für sie war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Sie hatte versucht, diese Tatsache zu verdrängen, hatte dem Gefühl, das in ihr wuchs, zuerst andere Namen gegeben, aber es war von Anfang an da gewesen.
    Und nun? Nicht lange, und sie würde davonlaufen. Oder genauer gesagt, Shane würde davonlaufen, wenn sie ihm ihre Liebe eingestand.
    Aber war nicht auch das eine neue, zusätzliche Erfahrung? Noch ein Gefühl, das sie sich bisher nicht gestattet hatte? Der einzige wunde Punkt bei der ganzen Angelegenheit war der, dass sie nicht wusste, ob sie mit dem umgehen konnte, was danach kam.
    Aber warum sich Gedanken über die Zukunft machen? Vor ihr lagen noch Wochen, in denen sie Spaß haben und ihre neue Erfahrung genießen konnte. Am Ende würde es wehtun, aber sie würde es überleben.
    Viel schlimmer, als Schmerz zu empfinden, war eine Welt ganz ohne Gefühle.
    Obwohl es bereits September war, wurde es ein glühend heißer Tag, fast so, als wollte der Sommer gegen Ende noch einmal seine ganzen Register ziehen. Shane beeilte sich, zu Mittag nach Hause zu kommen. Er war verschwitzt, seine Knöchel waren leicht abgeschürft und blutig, und er hatte Befürchtungen, nach der Jauche zu riechen, die er eben über die Felder versprüht hatte.
    Aber er hatte hart und schnell genug gearbeitet, um sich jetzt zwei Stunden Mittagspause gönnen zu können. Und er war entschlossen, jede Sekunde dieser zwei Stunden voll auszukosten. Mit Rebecca.
    Sie saß wie üblich mit der Brille auf der Nase am Küchentisch, und ihre schlanken Finger flogen nur so über die Tastatur des Laptops. Bei ihrem Anblick wurde ihm ganz warm ums Herz.
    „Du siehst wunderschön aus”, sagte er leise, die Hand noch auf der Türklinke.
    Sie sah ihn erstaunt an. Niemand hatte sie bisher wunderschön genannt.
    Aber er wirkte so, als meine er es ernst. Zumindest hatte er eben noch so gewirkt. Jetzt verzogen sich seine Lippen zu einem breiten Lächeln.
    „Aber wenn du wenigstens kochen könntest”, fügte er hinzu.
    „Ich habe Eistee gemacht.”
    „Nun, das ist immerhin ein Anfang.” Und würde seiner Kehle guttun, die sich plötzlich wie ausgetrocknet anfühlte. Er holte den Krug aus dem Kühlschrank, goss sich ein großes Glas ein und leerte es in einem Zug. Er schnappte nach Luft. „Ah! Wie viele Teebeutel haben Sie genommen, Doc?”
    „Ungefähr ein Dutzend.”
    Er schüttelte fassungslos den Kopf und hoffte, seine Augen würden nicht aus den Höhlen treten. Das Zeug in seinem Glas war schwarz wie die Nacht. „Nun, zumindest treibt es den Blutdruck in die Höhe.”
    Sie verzog das Gesicht. „Entschuldige. Ich fürchte, mit meinen praktischen Fähigkeiten in der Küche ist es nicht allzu weit her.
    Wahrscheinlich hätte ich den Tee auch

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