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Hochzeit kommt vor dem Fall

Hochzeit kommt vor dem Fall

Titel: Hochzeit kommt vor dem Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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für ein, zwei Tage Gesellschaft leisten möchten. Sie meint, wir brauchten vielleicht etwas Ruhe und Abwechslung – nicht voneinander, wie sie ausdrücklich betont, sondern vom Haushalten, wie sie es nennt.«
    »Meine Mutter ist eine ungewöhnliche Frau. Ihre Gabe, immer den richtigen Nagel auf den Kopf zu treffen, ist geradezu wundersam – zumal ihre Schläge immer so etwas scheinbar Wahlloses an sich haben. Haushalten!
    Das Haus ist wahrscheinlich das einzige, was wir hier behalten werden, wie es aussieht.«
    »Was hältst du von ihrem Vorschlag?«
    »Das liegt eher bei dir. Irgendwohin müssen wir, sofern du nicht wirklich den Kessel und die Feldbetten vorziehst, auf die Bunter so taktvoll anspielt. Aber es soll ja unklug sein, die schwiegermütterlichen Komplikationen zu früh ins Spiel zu bringen.«
    »Es gibt Schwiegermütter und Schwiegermütter.«
    »Wie wahr! Und du hättest dich nicht mit dem übrigen Schwiegerzeug abzugeben, was schon eine Menge ausmacht. Wir haben einmal davon gesprochen, uns das alte Gemäuer einmal anzusehen, wenn wir dabei unter uns wären.«
    »Von mir aus gern, Peter.«
    »Schön, dann tun wir das. Bunter, schicken Sie ein Telegramm an Ihre Gnaden, daß wir heute abend kommen.«
    »Sehr wohl, Mylord.«
    »Tiefste Genugtuung«, sagte Peter, als Bunter gegangen war. »Er wird es sehr bedauern, die Ermittlungen abzubrechen, aber die Feldbetten und der Kessel würden selbst Bunter das Herz brechen. Auf eine Weise bin ich Mr. Solomons eigentlich dankbar dafür, daß er die Sache so beschleunigt. Wir werden nicht das Feld geräumt haben; wir haben den Befehl zum Rückzug erhalten und können mit allen militärischen Ehren abziehen.«
    »Empfindest du das wirklich so?«
    »Ich glaube, ja. Doch.«
    Harriet sah ihn an und fühlte sich bedrückt, wie man sich oft bedrückt fühlt, wenn man bekommt, was man sich zu wünschen glaubte.
    »Du wirst nie wieder in dieses Haus zurückkehren wollen.«
    Er wand sich verlegen. »Oh, das weiß ich nicht. Ich könnte in einer Nußschale wohnen … wären diese schlechten Träume nicht.«
    Aber er würde in diesem Haus immer schlecht träumen, solange der Schatten des Versagens darauf lag … Er schob das Thema beiseite, indem er fragte:
    »Schreibt meine Mutter sonst noch etwas?«
    »Nichts Neues eigentlich. Natürlich tut es ihr furchtbar leid, daß wir hier solchen Ärger haben. Sie glaubt, sie hat zwei sehr geeignete Hausmädchen für uns gefunden, die im November bei uns anfangen können. Der Kronleuchter hängt, und jeder Glastropfen wurde einzeln zum Schweigen gebracht, damit er nicht klimpert; sie hat den Klavierstimmer eine Stunde lang darunter Klavier spielen lassen, und er hat nicht ein einziges Tingeling von sich gegeben. Ahasverus hat Dienstag nacht eine Maus gefangen und in Franklins Pantoffel gelegt. Dein Neffe Jerry hatte eine kleine Meinungsverschiedenheit mit einem Polizisten, aber er hat ihm erklärt, daß er soeben seinen Onkel verheiratet habe, und ist mit einer Geldstrafe und einer Verwarnung davongekommen. Das ist alles. Der Rest ist – na ja, es läuft mehr oder weniger darauf hinaus, daß sie sich freut, wenn ich dir ein gutes Zeugnis ausstellen kann, und daß es vielleicht gar nicht so schlecht ist, mit einem kleinen Mißgeschick anzufangen.«
    »Da hat sie vielleicht recht. Jedenfalls bin ich dankbar, daß es ein gutes Zeugnis war. Hier ist übrigens ein Briefchen an dich von Onkel Pandarus – ich meine Onkel Paul – eingelegt in einen Brief an mich, in dem er die Unverfrorenheit besitzt, zu hoffen, daß mein Hang der letzten Jahre zu ›unmäßigen Orgien der Tugendhaftigkeit’‹ wie er sich ausdrückt, mich für mein métier d’époux nicht zu sehr aus der Übung gebracht hat. Er empfiehlt une vie réglée und bittet mich, nicht zu émotionné zu werden, da Emotionen allzugern die forces vitales beeinträchtigen. Ich kenne niemanden, der so viele zynische Anzüglichkeiten in einem Brief voll guter Ratschläge unterbringen kann wie Onkel Pandarus.«
    »Der Brief an mich ist auch voll guter Ratschläge; aber er ist nicht direkt zynisch.«
    (Mr. Delagardie hatte wörtlich geschrieben:
    »Meine liebe Nichte – ich hoffe, daß mein komischer, alles in allem aber ganz annehmbarer Neffe sich bemüht, Ihren Becher mit dem Wein des Lebens zu füllen. Mag ein alter Mann, der ihn gut kennt, Sie daran erinnern dürfen, daß, was für Sie Wein ist, für ihn Brot ist. Sie sind zu vernünftig, um ob cette franchise gekränkt zu

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