Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
würde dich nie verletzen.“
„Rodriguez …“
„Ich bin nicht wie er.“ Plötzlich war es ihm enorm wichtig, das klarzustellen. Und noch einmal betonen musste er es vor allem, um sich selbst zu überzeugen, aber ohne Erfolg. Dem feinen Stich des Unbehagens folgte ein Flächenbrand widerstreitender Emotionen. Auf der einen Seite hätte er dem Kerl, der die Schuld an Carlottas Elend trug, am liebsten den Hals umgedreht, auf der anderen stand er in Gefahr, mit seinem unreflektierten Verhalten genau dasselbe zu tun.
„Ich werde dich nicht betrügen“, versprach er aus einem Impuls heraus, den er sich selbst nicht erklären konnte.
„Wie bitte?“
„Ich werde dir treu sein und erwarte dasselbe von dir.“
„Für immer?“
„Für immer. Tiefe, hingebungsvolle Liebe kann ich natürlich nicht bieten.“ Das war nichts als die reine Wahrheit. Eine Wahrheit, die er schon vor langer Zeit akzeptiert hatte. „Weil … ich es einfach nicht kann. Aber ich kann meine Handlungen kontrollieren, und ich werde nichts tun, das dich noch einmal so verletzen oder demütigen könnte. Und auf keinen Fall will ich, dass Luca irgendwann Fotos von mir sieht, die mich mit einer anderen Frau zeigen.“
Ihm war nie zuvor der Gedanke gekommen, er könnte einen guten Vater abgeben. Er wusste nichts darüber, und die Erinnerung an seinen eigenen Vater machte ihn immer noch krank. Umso wichtiger war es, Lucas Mutter den Respekt zu erweisen, der ihr als seiner zukünftigen Frau gebührte. Hätte er selbst eine Mutter gehabt, an die er sich erinnern könnte, würde er dasselbe für sie wünschen. Und auf keinen Fall wollte er etwas mit dem Mann gemeinsam haben, der Lucas Erzeuger war.
„Ich werde dir auch treu sein.“ Ihre wundervollen grünen Augen schwammen in Tränen, als sie das sagte.
Rodriguez schluckte. „Ich muss dir noch ein Versprechen abnehmen.“
„Welches denn?“
„Dass du Gabriel aus unserem Bett fernhältst.“
Carlotta schnitt eine Grimasse. „Kein Problem.“
„Versteh mich nicht falsch. Ich meine das nicht etwa literarisch oder so, dass du dich keinen Erinnerungen oder Fantasien über ihn hingeben sollst, während wir zusammen sind. Ich rede von dem Seelenballast, den er dir hinterlassen hat: von deiner Scham, deinen Schuldgefühlen und deinen Selbstvorwürfen. Du hast ihn geliebt, und das verschwindet nicht einfach, wenn er sich als Lügner und Betrüger erweist. Ich habe noch nie jemanden geliebt. Aber ich weiß, es ist ein starkes Gefühl, das Menschen dazu bringt, Dinge zu tun, die ihnen normalerweise fremd sind.“
„Aber ich kann nicht …“
„Wie lange hat diese Affäre gedauert?“
„Zwei volle Monate, jedes Wochenende.“
„Und du hast ihn aufrichtig geliebt?“
„Ich war eine dreiundzwanzigjährige Jungfrau und habe mich so Hals über Kopf in ihn verliebt, dass ich gleich am ersten Abend seinen Verführungskünsten erlegen bin und mich nach der ersten Nacht in Hochzeitskleid und Schleier vor dem Altar gesehen habe.“
„Und was wäre gewesen, wenn du von seiner Ehe gewusst hättest?“
„Dann hätte er mich nie berühren dürfen. Trotzdem war es falsch.“
Rodriguez seufzte. „Hör zu, Princesa , kein Mensch ist unfehlbar, und ich schon gar nicht! Ich verspreche feierlich, nie von dir zu verlangen, dass du perfekt bist. Denn ich werde es ganz bestimmt nicht sein.“
Sein Verständnis und die gelassene Art, ihre schmerzlichsten Erinnerungen zurechtzurücken, sodass sie nicht mehr wie ein Damoklesschwert über ihr schwebten, taten Carlotta unglaublich gut. „Okay, das bekomme ich hin.“
Er strich ihr über die feuchte Wange. „Es ist vielleicht nicht das, was jeder von uns für sich geplant hat, aber ich glaube, wir können es schaffen.“
„Und du wirst mir immer die Wahrheit sagen?“
„Das werde ich.“ Seine Stimme klang aufrichtig, in den schwarzen Augen glomm ein seltsames Licht.
„Und was denkst du jetzt gerade?“
„Dass ich gern da weitermachen würde, wo wir am Strand aufgehört haben“, erwiderte er völlig aufrichtig und ließ seinen Blick über Carlottas weiche Lippen bis zum Ansatz ihrer Brüste schweifen, die sich herausfordernd unter der schwarzen Spitze abzeichneten. „Und wie weich und köstlich …“
„Rodriguez!“
„Du willst, dass ich ehrlich bin, oder?“
Carlotta schluckte heftig. „Das will ich immer noch.“
„Und was sonst noch?“, fragte er leise, ohne den Blickkontakt zu ihr abzubrechen.
„Dich“, sagte sie nach einer
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