Hochzeit mit einem Playboy
klang daher tonund gefühllos,
als er schließlich antwortete: "Wie du willst. Du kannst
den Ring trotzdem behalten. Als Souvenir sozusagen."
Stephanie
hatte keine Kraft mehr, um darüber zu streiten. Sie war zu
ausgelaugt, um ihm zu sagen, dass sie nichts derartig Funkelndes
brauchte, um an die Zeit mit ihm erinnert zu werden. Eher brauchte
sie etwas, was ihr half zu vergessen. Zweifel überkamen sie, als
der Schmerz in ihrem Herzen immer stärker wurde, und sie
überlegte, ob sie vielleicht gerade den größten
Fehler ihres Lebens begangen hatte.
"Trotzdem
sollst du wissen", erklärte Alex, "dass ich zwar viele
Frauen in mein Bett gelassen habe, aber du bist die erste, die in
meinem Herzen einen Platz gefunden hat."
Stephanie
wandte den Kopf ab, damit er ihre Tränen nicht sah. Dieses
Geständnis war so nahe an einer Liebeserklärung und viel
mehr, als sie je zu hoffen gewagt hatte. Es war ein Trost, wenn auch
nur ein schwacher, für ihr gebrochenes Herz.
Das
Klingeln des Telefons gab Stephanie die Gelegenheit, sich die Tränen
abzuwischen, während Alex das Bett verließ, um den Anruf
entgegenzunehmen. Wie er vermutet hatte, war es Larry.
"Hier
in der Hotellobby? Geht in Ordnung, aber sieben Uhr würde uns
besser passen als sechs Uhr", sagte Alex, nachdem er einige Zeit
zugehört hatte.
Stephanie
war erstaunt, wie entspannt die Unterhaltung klang. Jeder, der ins
Zimmer käme, würde denken, Alex diskutiere die Details
eines normalen Geschäftsvertrages und nicht den Kauf eines
Babys, das seiner rechtmäßigen Mutter gestohlen und an den
Meistbietenden weitergegeben wurde.
"Ich
lasse mir heute einhundertfünfundzwanzigtausend Dollar
telegrafisch anweisen. Ich verstehe, dass Sie das Geld in bar haben
wollen. Wird eine Aktentasche reichen?"
Eine
lange Pause gab Stephanie Zeit zu überlegen, warum das Schicksal
gerade sie in so eine prekäre Lage versetzt hatte. Selbst
Shakespeare wäre es wohl kaum gelungen, eine verzwicktere
Geschichte zu entwickeln, um zwei so gegensätzliche Charaktere
wie sie und Alex zusammenzubringen.
"Da
ich bezweifle, dass Babys ins Kasino dürfen, schlage ich vor,
dass wir die Papiere im Hotelrestaurant unterschreiben."
Es
gab wieder ein Pause, bevor Alex bestätigte: "Ja, das
'Eureka'. Ich werde auf meinen Namen einen Tisch für sieben Uhr
reservieren lassen. Wird noch jemand Sie begleiten?"
Während
der nächsten Pause vergaß Stephanie zu atmen. Obwohl dies
der Moment war, auf den sie so verzweifelt gewartet hatten, war es
kaum zu glauben, dass er jetzt Wirklichkeit wurde.
"In
Ordnung. Wir treffen Sie und Ihre Begleiterin dann um sieben Uhr."
Alex
legte den Hörer auf und drehte sich zu Stephanie um, um ihr die
Details mitzuteilen. "Wir übergeben ihnen das Geld. Sie
geben uns ein paar Papiere und das Baby. So einfach ist das."
Stephanie
konnte ein bitteres Lachen nicht unterdrücken. "Einfach",
wiederholte sie und fühlte sich dabei schrecklich.
Wieder
starrte sie auf den Ring an ihrem Finger. Dieses Telefongespräch
war genauso beängstigend wie das Wissen, dass Alex sie nicht
genügend liebte, um eine feste Bindung mit ihr einzugehen, die
über das Sexuelle hinausging. Sie hatte ihm ihr Herz geschenkt,
und als Gegenleistung hatte er ihr nichts als Flitterzeug geboten.
Dass sie den Ring an ihrem Finger als seinen Versuch ansah, sich
freizukaufen und seine Schuldgefühle zu besänftigen, sollte
es ihr leicht machen, ihn zurückzugeben, wenn es an der Zeit
war. Obwohl er darauf beharrt hatte, dass sie den Ring behielt,
wollte Stephanie ihn nicht.
Nichts
konnte sie so sehr verletzen wie Alex es bereits getan hatte. Falls
sie bei dieser gefährlichen Aufgabe ums Leben kommen sollte,
würde sie es fast als Segen betrachten.
Sosehr
Alex sich auch bemühte, so zu tun, als ließe ihn
Stephanies Entscheidung, ihre Beziehung zu beenden, völlig kalt,
war er insgeheim wütend. In der Vergangenheit hatte er seine
romantischen Beziehungen als entbehrlich betrachtet. Bei Stephanie
war es eine ganz andere Sache. Während der vergangenen Tage
waren seine Gefühle und sein Respekt für sie gleichermaßen
gestiegen. Er hatte in seinem ganzen Leben noch nie eine mutigere und
intelligentere Frau getroffen. Ihr einzigartiger Sinn für Humor
brachte ihn aus tiefstem Herzen zum Lachen, ihre Ernsthaftigkeit war
so erfrischend wie ein Schluck Wasser aus dem Jungbrunnen, und ihr
niedliches Wesen, sowohl innerals auch außerhalb des
Schlafzimmers, war berauschend und machte fast süchtig.
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