Hochzeit mit einem Playboy
dass Birkenfeld mit großer Wahrscheinlichkeit auch der
Mörder des echten Arztes war. Das Ziel ihrer Mission lautete,
den gesamten Schwarzmarktring ein für alle Mal zu zerschlagen,
und das bedeutete, dass sie Birkenfeld zu fassen bekommen mussten.
Larry Sutter war vermutlich ein relativ kleiner Fisch in diesem
trüben Gewässer.
Bis
dahin hatte Alex vor herauszubekommen, ob sich Birkenfeld irgendwo
hier verbarg. Er hatte keinen Zweifel, dass er in der Nähe war.
Soweit sie wussten, war Birkenfeld nicht nur auf der Flucht vor der
Polizei, sondern auch vor einigen skrupellosen Kredithaien. Die
Tatsache, dass Natalie ihm unwissentlich einen großen Batzen
Geld gestohlen hatte, den er dazu hätte nutzen können, um
seine Schulden zu bezahlen, versetzte ihn vermutlich in eine
verzweifelte Situation.
"Wenn
du mir das erzählst, um mir Angst zu machen, dann funktioniert
es", gab Stephanie zu und schaute nervös über ihre
Schulter. "Aber keine Sorge. Mir ist genauso daran gelegen,
diese Sache zu Ende zu bringen wie dir. Sag mir einfach, was ich
morgen tun soll, und du kannst sicher sein, dass ich dich nicht
enttäuschen werde."
Ihre
Wortwahl versetzte Alex einen Stich. Sobald ihre Mission beendet war,
würde er diese wunderbare, tapfere Frau enttäuschen müssen.
Der Gedanke tat ihm weh. Er wusste nicht, wie diese Beziehung, die
eigentlich nur eine Scharade war, auf einmal so kompliziert hatte
werden können, aber im Lauf von nur wenigen Tagen hatte
Stephanie etwas geschafft, was noch keiner Frau zuvor gelungen war.
Sie war ihm unter die Haut gegangen.
Weil
sie dringend Schlaf brauchten, um für ihren Auftritt am nächsten
Tag in Topform zu sein, führte Alex Stephanie zurück zum
Bett. Er wusste, dass die Sache noch viel komplizierter werden würde,
denn morgen würde es unter Umständen gefährlich
werden.
11.
Kapitel
Über
der Wüste ging langsam die Sonne auf. Stephanie hatte nicht gut
geschlafen, aber sie fand es so wunderbar, beschützt in Alex'
Armen zu liegen, dass sie dieses Gefühl einfach eine Zeit lang
genoss, ohne sich zu bewegen. Um ihn durch ihre Unruhe nicht zu
wecken, verließ sie schließlich die Wärme des Bettes
und setzte sich ans Fenster. Dort dachte sie mit einem seltenen
Anflug von Selbstmitleid über ihre Zukunft nach.
Was
auch immer kommen mochte, ihr kleines Abenteuer näherte sich dem
Ende, und das Leben, das sie als die Ehefrau von Alex Kent kennen
gelernt hatte, war bald vorbei. Stephanie drehte den Ring an ihrem
Finger, sodass der Stein die Sonnenstrahlen einfing. Seine vielen
Facetten erinnerten sie an Alex' Persönlichkeit.
"Ich
möchte, dass du ihn behältst."
Diese
großzügigen und dennoch unpersönlichen Worte
unterbrachen Stephanies Gedankengänge. Aufgestützt auf
einen Ellenbogen, zerzaust und unrasiert, wirkte Alex wie aus einem
Reklamespot, in dem man sich seines Sexappeals bediente, um schamlos
ein Produkt zu bewerben.
"Das
kann ich nicht annehmen", protestierte sie.
Obwohl
ihre Stimme zitterte, war das Lächeln, das sie ihm schenkte,
genauso ruhig und stetig wie das der Mona Lisa. Welchen Sinn machte
es, ihm zu erzählen, dass sie sich jedes Mal, wenn sie den Ring
ansah, wie eine Betrügerin fühlte? Ihre vorgetäuschte
Ehe gab ihr das Gefühl, auch ihre Gefühle für ihn
wären nicht echt. Unabhängig davon, ob sein Angebot ein
Zeichen seiner Großzügigkeit oder seiner Schuldgefühle
war, würde dieses Andenken sie lediglich traurig stimmen.
"Komm
her, Liebling." Alex klopfte auf das Bett. "Wir müssen
reden."
"Worüber?"
"Über
uns."
Stephanie
stand langsam auf und verließ ihren Platz in der Morgensonne.
Hinter ihr schimmerte Las Vegas wie ein rosarotes Wunder. Nachdem sie
sich in Erinnerung gerufen hatte, dass sie ihre vorgetäuschte
Beziehung nicht fortsetzen konnten, sobald sie diese Stadt, die
ebenfalls auf Träumen gebaut war, verlassen hatten, beschloss
Stephanie, nicht auch noch den letzten Rest ihrer Würde zu
verlieren. Sie blieb einen Schritt vor dem Bett stehen, auch wenn die
Verlockung groß war, den Stolz über Bord zu werfen und
sich wieder an Alex zu kuscheln.
"Was
ist mit uns?" fragte sie mit angespannter Stimme.
"Ich
finde, dass es keinen Grund gibt, warum wir nicht einfach so
weitermachen können, wenn wir nach Hause zurückkehren."
Alex'
tiefe Stimme klang in ihren Ohren süß wie Honig. Hoffnung
keimte in Stephanie auf, ihre Augen begannen zu strahlen, und ehe sie
darüber nachdenken konnte, fragte sie: "Soll das ein
Weitere Kostenlose Bücher