Hochzeit mit einem Playboy
sie tötet."
Stephanie
legte die Hand an ihren Hals und fühlte ihren Puls dort rasend
schnell schlagen.
Hundert
Prozent!
Sie
schnappte sich die Diskette und schaltete fast gleichzeitig den
Computer aus.
"Er
sollte lieber diese Kredithaie auszahlen und das Land schnell
verlassen, bevor jemand ihn mit dem Mord an Dr. Beldon in Verbindung
bringt. Das Schlaueste wäre, wenn er um die Welt und damit in
die Anonymität segeln würde – genau, wie ich es zu
tun beabsichtige."
Larrys
Stimme erklang direkt vor der Tür. Stephanie duckte sich unter
den Schreibtisch und suchte hektisch in ihrer Handtasche nach dem
Handy, als die Tür aufschwang. Sie erstarrte und traute sich
kaum zu atmen.
"Ich
hatte die Papiere auf deinen Schreibtisch gelegt", verkündete
die Frau. Dann fügte sie mit einem albernen Kichern hinzu: "Wenn
man natürlich bedenkt, was wir darauf getrieben haben, bevor wir
gegangen sind, muss ich dir wohl vergeben, dass du sie auf den Boden
gestoßen hast."
Larry
lachte.
Stephanie
fürchtete, dass ihr lautes Herzklopfen die beiden zu ihrem
Versteck führen könnte. Unter ihrem linken Knie lag das
Stück Papier, um dessentwillen sie zurückgekehrt waren. Im
schwindenden Tageslicht konnte sie gerade noch den Fußabdruck
eines Babys auf dem weißen Blatt erkennen. Sie schubste es, so
weit es ging, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, nach vorne und
machte sich unter Larrys Schreibtisch so klein wie möglich.
"Da
ist es ja", rief Mary, die das Papier auf dem Boden entdeckt
hatte.
Stephanie
erhaschte nur einen kurzen Blick auf die Frau, als die sich bückte,
um das Blatt aufzuheben.
"Bist
du sicher, dass wir nicht noch Zeit für einen kleinen Quickie
haben, bevor wir zum Restaurant fahren?" fragte sie
verführerisch.
Stephanie
musste sich beherrschen, um nicht nach Luft zu schnappen, denn das
Parfum der Frau war so großzügig aufgetragen, dass es das
ganze Zimmer verpestete.
"Ich
denke, meine Liebe, unsere Beziehung ist hiermit beendet. Wenn Roman
kommt, um seinen Anteil an dem Honorar abzuholen, möchte ich
dich seinen kompetenten Händen übergeben. Du weißt,
dass er nicht nur leicht eifersüchtig, sondern auch leicht
reizbar ist. Von daher denke ich, dass es in unser beider Interesse
ist, wenn wir unsere kleine Affäre für uns behalten.
Versuche, Roman zu überreden, dass er Las Vegas so schnell wie
möglich verlässt. Sobald unser junges Paar in der
Kinderstation ankommt und feststellt, dass kein Säugling auf sie
wartet, weiß man nicht, was passiert."
"Wie
du willst", meinte Mary schnippisch, offensichtlich eher über
seine Abweisung gekränkt, als über die angedeuteten
Konsequenzen beunruhigt.
"Vertrau
mir. Wir dürfen zu unserer Verabredung nicht zu spät
kommen. Unser Kunde scheint mir kein Mann zu sein, den man warten
lassen sollte. Wir gehen jetzt besser."
Stephanies
Muskeln verkrampften sich, doch sie traute sich nicht, sich zu
bewegen, sondern atmete nur flach. Wenn sie sich jemals vorgestellt
hätte, dass sie sich unter einem Schreibtisch vor Menschen
verstecken musste, die völlig gelassen davon sprachen, einer
jungen Frau die Kehle durchzuschneiden, hätte sie sich wohl
niemals von Alex zu dieser Mission überreden lassen.
Sie
hatte einen guten Blick auf zwei Paar Schuhe, als die beiden sich
umdrehten und zur Tür gingen. Die Tatsache, dass Larrys Schuhe
mal wieder geputzt werden mussten, war ein Indikator dafür, dass
Natalies heldenhafte Tat seinem Geschäft arg zugesetzt hatte.
Aus der Unterhaltung, die sie gerade belauscht hatte, vermutete
Stephanie, dass Larry verschwinden wollte, solange er noch konnte,
während Roman Birkenfeld auf Rache aus war. Damit bestätigte
sich, dass Alex' Ängste nicht unbegründet waren. Natalie
schwebte immer noch in Gefahr.
Von
ihrem Platz aus konnte Stephanie sehen, dass die Tür geöffnet
wurde. Fast wäre sie bei diesem Anblick in Tränen
ausgebrochen. Als die Tür sich schloss, begann sie, vor
Erleichterung zu zittern.
In
diesem Moment begann das Handy in ihrer Handtasche zu klingeln.
Etwas
war ganz und gar nicht in Ordnung. Bei dem Blick auf seine Uhr
beschlich Alex eine böse Ahnung. Er wurde noch unruhiger. Die
Tatsache, dass Stephanie die Anrufe auf ihrem Handy nicht
beantwortete, genügte, um ihn von seinem Stuhl aufspringen zu
lassen. Während er das Restaurant durchschritt, sah er so
gefährlich aus wie ein angeschossener Grislibär.
Wo
sind sie? fragte er sich zum wiederholten Mal.
Wenn
Larry und seine Krankenschwester
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