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Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Titel: Hochzeit nach Plan B (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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darauf zwei fertige Marmeladentoasts auf meinen Teller.
    »Ich kann ja nicht riskieren, dass du mich schon vor unserer Hochzeit zum Witwer machst«, kommentierte er seine Aktion lässig.
    Zum Glück kam Mareike direkt nach dem Frühstück, um mich zu unterstützen. Sie hatte sich richtig schick gemacht – für ihre Verhältnisse. Zu einer pinkfarbenen Latzjeans trug sie eine fast schon konservative weiße Bluse und Schuhe mit kleinen Absätzen. Die widerspenstigen braunen Locken hatte sie hochgesteckt und sogar ein bisschen Lippenstift in Zartrosa aufgetragen.
    »Diese High Heels bringen mich noch um«, stöhnte sie, als sie mir ins Schlafzimmer folgte.
    Ich warf einen skeptischen Blick auf ihre Zwei-Zentimeter-Absätze und kicherte. »Also meinetwegen darfst du auch gern wieder deine Ökolatschen anziehen. Nicht dass deine Kugel noch platzt vor lauter Anstrengung.«
    Mareike strich sich mit einem zufriedenen Grinsen über ihren Schwangerschaftsbauch. »Keine Sorge, das hat noch ein bisschen Zeit. Aber für alle Fälle habe ich meine bequemen Schuhe natürlich dabei.« Sie klopfte auf ihre Umhängetasche, die ungefähr die Größe eines Zehn-Personen-Zeltes hatte.
    »Hoffentlich hast du auch deinen Tarnumhang dabei, damit ich mich unsichtbar machen kann, falls etwas schief geht«, seufzte ich.
    Mareike sah mich ernst an. »Noch wäre genug Zeit, die Wahrheit zu sagen«, sagte sie leise. »Du solltest nicht mit so einer Lüge eure gemeinsame Zukunft starten.«
    »Ich weiß«. Ich nickte. »Aber ich kann nicht. Du weißt genau, was auf dem Spiel steht. Aber ich verspreche dir, dass ich Ben heute noch alles beichten werde.« Ich probierte ein Grinsen, das aber gründlich misslang. »Vielleicht ist ja heute Abend, wenn Ben schon ein bisschen was getrunken hat, ein ganz günstiger Zeitpunkt.«
    Mareike ließ ein oscarverdächtiges Seufzen hören, bedrängte mich aber nicht weiter, sondern half mir beim Anziehen und Schminken.
    Genauer gesagt leistete sie mir moralische Unterstützung, denn eine noch ungeschicktere Frau im Umgang mit Kleidern und Kosmetik als meine Freundin muss wohl erst noch geboren werden. Ich war jedenfalls froh, dass es nur um eine standesamtliche Trauung handelte und ich mich nicht mit Reifrock und Schleppe abquälen musste.
    Stattdessen zog ich das schmale, wollweiße Kleid an, das ich mir kurz zuvor gekauft hatte – zum Glück ohne Mareikes Störfeuer. Dazu trug ich einen Hut und hochhackige Schuhe. Dabei kam ich mir ein bisschen vor wie Julia Roberts in Pretty Woman , allerdings mit ihrer hellblonden Perücke.
    Plötzlich klopfte es an der Tür.
    »Äh, Mädels, ich glaube, wir sollten langsam losfahren, sonst fangen die noch ohne uns an«, drang Bens Stimme durch die geschlossene Tür. Im Gegensatz zu mir schien er ganz ruhig und entspannt zu sein.
    Ich öffnete die Tür und ließ mich angemessen von meinem Zukünftigen bewundern. »Keine Sorge. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass Eberhard eine seiner Klobrillen heiratet, um die Wartezeit zu überbrücken«, erwiderte ich und gab Ben einen flüchtigen Kuss.
    Vor dem Standesamt warteten schon die versammelten Baumgartners auf uns. Sie alle schienen unheimlich nervös zu sein. Jedenfalls traten sie von einem Fuß auf den anderen und Eberhard sah immer wieder auf seine Armbanduhr. Als Daniel uns entdeckte und den anderen Bescheid gab, dass wir uns näherten, sahen sie uns erleichtert entgegen. Das nahm mir ein wenig von meiner eigenen Nervosität.
    Nach einer kurzen, aber herzlichen Begrüßung betraten wir das Trauzimmer. Im hinteren Bereich waren zwei Stuhlreihen aufgestellt, auf denen die Baumgartners Platz nahmen. Mareike setzte sich neben mich auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch des Standesbeamten, Ben hatte natürlich den Platz auf meiner anderen Seite.
    Erst im letzten Augenblick kam Christian in den Raum. Unter den missbilligenden Blicken des Standesbeamten, der sich als Herr Rösler vorgestellt hatte und mich extrem an die Kobolde aus den Harry-Potter-Filmen erinnerte, begrüßte er erst in aller Ruhe mich, Ben und Mareike, und anschließend den Rest der Familie Baumgartner.
    »Können wir jetzt endlich anfangen?«, quengelte Rösler, nachdem sich Christian endlich neben Ben niedergelassen hatte.
    Nach ein paar einführenden Sätzen, von denen ich vor lauter Nervosität kaum etwas mitbekam, kam der Standesbeamte endlich zu den entscheidenden Fragen.
    »Wollen Sie, Herr Benedikt Baumgartner, mit der hier anwesenden Hannah

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