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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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ich?«
    »Ja«, wispere ich und sehe dabei zu, wie er mir den Ring an den Finger steckt. Dann sieht er mich wieder an, und sein Blick ist so zärtlich wie noch nie zuvor. Dann küsst er mich, und die Leute fangen an zu jubeln.
    Ich kann es kaum glauben. Ich bin verlobt.

3
    Okay. Mag ja sein, dass ich jetzt verlobt bin, aber das heißt noch lange nicht, dass ich jetzt komplett durchdrehe.
    Vergessen Sie´s.
    Ich weiß ja, wie manche Frauen sich dann überhaupt nicht mehr bremsen können, die größte Hochzeit des Universums planen und an nichts anderes mehr denken... Aber bei mir wird das anders sein. Ich werde nicht zulassen, dass dieses Thema von jetzt an komplett mein Leben bestimmt. Ich meine, man muss sich doch wirklich mal klar machen, worum es beim Heiraten eigentlich geht. Das Wichtigste bei einer Hochzeit sind eben nicht das Kleid oder die Schuhe oder der Brautstrauß! Das Wichtigste ist das Versprechen, füreinander da zu sein. Das Eheversprechen.
    Ich bin gerade dabei, Feuchtigkeitscreme aufzutragen, und halte mittendrin inne, um mir im Spiegel in die Augen zu sehen. »Ich, Becky«, murmele ich feierlich. »Ich, Becky. Will dich, Luke.«
    Kriegen Sie da nicht auch eine Gänsehaut, wenn Sie diese Worte hören?
    »Als deinen... meinen Ehemann lieben... in guten wie in besseren Tagen...«
    Ich breche ab und runzele die Stirn. Das klingt irgendwie falsch. Aber ich habe ja genug Zeit, den Spruch richtig auswendig zu lernen. Dieses Versprechen ist das, was zählt, sonst nichts. Wir brauchen keine übertrieben pompöse Hochzeit. Eine schlichte, elegante Feier. Kein großes Aufheben, kein Trara. Ich meine, Romeo und Julia haben schließlich auch keine Riesenhochzeit mit Zuckermandeln und Pastetchen gebraucht.
    Vielleicht sollten wir heimlich heiraten, genau wie sie! Mit einem Mal bin ich völlig versunken in die Vorstellung, wie Luke und ich mitten in der Nacht in einer winzigen Steinkapelle vor einem italienischen Priester knien. Mein Gott, wäre das romantisch! Und dann glaubt Luke aus irgendeinem Grund, ich sei tot, und dann bringt er sich um, und ich mich dann auch, und die ganze Geschichte ist unglaublich tragisch, und die Leute sagen hinterher, dass wir es aus Liebe getan haben und dass die ganze Welt von uns lernen sollte...
    »Karaoke?«, erklingt Lukes Stimme von jenseits meiner Zimmertür und holt mich in die Realität zurück. »Wäre durchaus eine Möglichkeit...«
    Die Tür geht auf, und er hält eine Tasse Kaffee für mich in der Hand. Wir sind nach Suzes Hochzeit mit zu meinen Eltern gefahren, und als ich vom Frühstückstisch aufstand, spielte Luke gerade Schiedsrichter in der Diskussion meiner Eltern darüber, ob die Mondlandungen überhaupt jemals wirklich stattgefunden haben.
    »Deine Mutter hat schon ein mögliches Hochzeitsdatum gefunden«, sagt er. »Was hältst du vom -«
    »Luke!« Ich hebe die Hand, um ihn nachdrücklich zum Schweigen zu bringen. »Luke. Ich finde, wir sollten einen Schritt nach dem anderen gehen. Was meinst du?« Ich lächele ihn milde an. »Ich meine, wir haben uns gerade eben erst verlobt. Damit haben wir doch erst mal genug zu verdauen. Wir müssen doch nicht alles überstürzen und jetzt schon Termine festlegen.«
    Ich sehe in den Spiegel und bin richtig stolz auf mich, weil ich so wahnsinnig erwachsen bin. Endlich stürze ich mich mal nicht Hals über Kopf in etwas hinein. Endlich bleibe ich mal auf dem Teppich.
    »Du hast ja Recht«, sagt Luke nach einer Weile. »Nein, wirklich, du hast vollkommen Recht. Zumal der Termin, den deine Mutter vorgeschlagen hat, wirklich mehr als überstürzt wäre.«
    »Ach, ja?« Nachdenklich trinke ich einen Schluck Kaffee. »Und... ich meine, nur so aus reiner Neugierde... welchen Termin hatte sie vorgeschlagen?«
    »Den 22. Juni. Dieses Jahr.« Er schüttelt den Kopf. »Völlig verrückt. Das ist ja schon in vier Monaten.«
    »Um Gottes willen!«, sage ich und verdrehe die Augen. »Ich meine, wir haben es doch nicht besonders eilig, oder?«
    22. Juni. Also wirklich! Was stellt Mum sich eigentlich vor?
    Obwohl... So eine Sommerhochzeit wäre bestimmt ganz nett. Theoretisch.
    Und es gibt ja eigentlich auch nichts, was uns nachgerade davon abhalten würde, dieses Jahr zu heiraten.
    Und wenn wir tatsächlich im Juni heiraten würden, könnte ich mich schon ab sofort nach einem Hochzeitskleid umsehen. Ich könnte jetzt schon Tiaras anprobieren. Und ich könnte anfangen, stapelweise Brautzeitschriften zu lesen! Au ja!
    »Andererseits«,

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