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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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mir egal.« Suze wirkt richtig aufsässig. »Ich habe keine Lust mehr, zu warten. Ich werfe ihn jetzt.«
    »Aber man wirft seinen Brautstrauß erst ganz am Schluss! «
    »Wer ist hier die Braut? Du oder ich? Wenn ich bis zum Schluss warte, ist es nicht mehr so lustig. So, und jetzt stell dich da drüben hin.« Mit einer ausgesprochen herrischen Geste zeigt sie auf einen kleinen, schneebedeckten Grashügel. »Und leg deinen Strauß weg. Wie willst du meinen Strauß fangen, wenn du einen anderen in der Hand hast? Tarkie?«, ruft sie. »Ich werfe jetzt meinen Brautstrauß, okay?«
    »Okay!«, antwortet Tarquin fröhlich. »Gute Idee.«
    »Na los, Bex!«
    »Ach, also weißt du! Ich will ihn ja noch nicht mal fangen!«, brumme ich genervt.
    Aber so, wie ich das sehe, bin ich die einzige Brautjungfer - also lege ich meinen Strauß ins Gras und stelle mich dann wie angeordnet auf den Hügel.
    »Ich will, dass das fotografiert wird«, weist Suze den Fotografen an. »Und wo ist Luke?« Was total irre ist: Außer mir stellt sich niemand auf diesen Grashügel. Alle anderen gehen auf Abstand. Dann fällt mir auf, dass Tarquin und sein Trauzeuge von Gast zu Gast gehen und den Leuten irgendetwas ins Ohr flüstern, woraufhin sich die gesamte Versammlung mit erwartungsvollen, strahlenden Mienen mir zuwendet.
    »Fertig, Bex?«, ruft Suze.
    »Warte!«, schreie ich. »Wir brauchen noch mehr Leute! Hier müssen doch viel mehr Leute stehen...«
    Ich komme mir so blöd vor, wie ich hier allein auf diesem dämlichen Hügel stehe. Suze macht das alles total falsch. Ich verstehe das nicht - war sie denn noch nie auf irgendwelchen Hochzeiten?
    »Warte, Suze!«, rufe ich, aber da ist es schon zu spät.
    »Fang, Bex!«, kreischt sie. »Faaaaaang!«
    Der Strauß fliegt im hohen Bogen durch die Luft, und ich muss ein klein wenig hochspringen, um ihn zu fangen. Er ist viel größer und schwerer, als ich erwartet hatte, und einen Augenblick lang sehe ich ihn einfach nur leicht benommen an, während ein Teil von mir sich insgeheim freut und ein anderer Teil stinksauer auf Suze ist.
    Und dann klärt sich mein Blick. Und ich sehe den kleinen Umschlag. Für Becky.
    Ein an mich adressierter Umschlag in Suzes Brautstrauß?
    Konfus sehe ich zu Suze, die strahlend in Richtung Umschlag nickt.
    Mit zitternden Fingern mache ich ihn auf. Da ist irgendetwas Dickes, Schweres drin. Das ist...
    Es ist ein Ring. Eingepackt in Watte. Und eine kleine Karte, auf der ich Lukes Schrift erkenne. Da steht...
    Da steht Willst du...
    Ungläubig starre ich auf die Worte und versuche, mich unter Kontrolle zu halten. Aber die ganze Welt verschwimmt vor meinen Augen, und mir rauscht das Blut durch den Kopf.
    Benommen sehe ich auf. Und da löst Luke sich aus der Menge und kommt auf mich zu. Er macht ein sehr ernstes Gesicht, aber sein Blick ist unendlich zärtlich.
    »Becky -«, hebt er an, und ich merke, wie der gesamte Kirchhof die Luft anhält. »Willst du -«
    »Ja! Jaaaaaaaaa!«, höre ich die Jubelstimme schon die Luft durchschneiden, bevor mir bewusst ist, überhaupt den Mund geöffnet zu haben. Mein Gott, ich bin so emotionsgeladen, dass sich meine Stimme überhaupt nicht mehr wie meine eigene anhört. Sie hört sich fast an wie die von...
    Mum.
    Das glaube ich nicht.
    Ich schnelle herum, und im gleichen Augenblick schlägt sie entsetzt die Hand vor den Mund. »Entschuldigung!«, flüstert sie und löst amüsiertes Gelächter unter den anderen Gästen aus.
    »Mrs. Bloomwood, es wäre mir eine Ehre«, sagt Luke und kann sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. »Aber soweit ich weiß, sind Sie schon vergeben.«
    Dann sieht er wieder mich an.
    »Becky, wenn ich fünf Jahre warten müsste, würde ich das tun. Oder acht - oder sogar zehn.« Er hält einen Moment inne, und abgesehen von einer leichten Windbö, die Konfetti durch den Kirchhof jagt, herrscht absolute Stille. »Aber ich hoffe, dass du mir eines Tages - und zwar hoffentlich eher früher als später - die Ehre erweisen wirst, mich zu heiraten.«
    Ich bin so ergriffen, dass ich kein Wort herausbekomme. Ich nicke kaum merklich, und Luke nimmt meine Hand. Er holt den Ring heraus. Mein Herz pocht wie wild. Luke will mich heiraten. Das muss er die ganze Zeit geplant haben. Ohne auch nur ein Wort zu sagen.
    Ich sehe den Ring an, und sofort verschwimmt er vor meinen Augen. Es ist ein alter Ring mit in winzige goldene Krallen gefassten Diamanten. So etwas habe ich noch nie gesehen. Er ist perfekt.
    »Darf

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