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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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ja absolut umwerfend«, raunt mir eine tiefe Stimme ins Ohr, und als ich mich umdrehe, ist es Danny, der über meine Schulter hinweg Tarquin im Visier hat. »Wirklich einsame spitze. Ist er Model?«
    »Ob er was ist?«
    »Na, komm schon! Die ganze Geschichte, von wegen er ist Landwirt und so weiter...« Danny zieht an seiner Zigarette. »Die hast du dir doch bloß ausgedacht, stimmt‘s?«
    »Du meinst, Tarquin sollte als Model arbeiten?« Ich muss unwillkürlich nicht besonders nett lachen.
    »Was denn?«, empört Danny sich. »Er hat doch einen ganz einzigartigen Look. Ich könnte eine ganze Kollektion für ihn entwerfen. Eine Mischung aus Prinz Charles... Rupert Everett... und -«
    »Danny, dir ist aber schon klar, dass er hetero ist, ja?«
    »Natürlich weiß ich, dass er hetero ist! Sag mal, was hältst du eigentlich von mir?« Danny denkt nach. »Aber er war doch bestimmt auf einem englischen Jungeninternat, oder?«
    »Danny!« Ich schubse ihn und sehe auf. »Hi, Tarquin! Na, hast du dich loseisen können?«
    »Hallo!« Tarquin sieht ein bisschen mitgenommen aus. »Suze, Liebling, hast du Becky die Sachen von ihrer Mutter gegeben?«
    »Ach, die liegen im Hotel«, sagt Suze und wendet sich mir zu. »Auf dem Weg zum Flughafen haben wir noch eben bei deinen Eltern reingesehen, Bex. Ich sage dir, die sind total aus dem Häuschen!« Sie kichert. »Die reden von nichts anderem mehr als von deiner Hochzeit.«
    »Das überrascht mich gar nicht«, sagt Danny. »Hört sich ganz so an, als wenn das ein Riesenspektakel wird. Dagegen kann Catherine Zeta-Jones komplett einpacken.«
    »Catherine Zeta-Jones?«, hakt Suze interessiert nach. »Was meinst du denn damit?«
    Ich verkrampfe mich am ganzen Körper. Mist. Denk nach.
    »Danny«, werfe ich ganz lässig ein, »guck mal, ist das da drüben nicht die Chefredakteurin von Women´s Wear Daily?«
    »Was? Wo?« Danny wirbelt herum. »Bin gleich zurück.« Er verschwindet in die Menge, und ich atme erleichtert auf.
    »Als wir bei deinen Eltern waren, haben sie sich gerade tierisch darüber gestritten, wie groß das Festzelt sein soll«, erzählt Suze und kichert schon wieder. »Wir mussten uns auf die Wiese setzen und so tun, als wenn wir Gäste wären.«
    Das will ich mir eigentlich gar nicht anhören. Ich trinke einen Schluck Champagner und denke über ein anderes Thema nach.
    »Hast du Becky schon die andere Geschichte erzählt?«, fragt Tarquin und sieht plötzlich ziemlich ernst aus.
    »Äh... nein, noch nicht«, räumt Suze schuldbewusst ein. Tarquin seufzt tief.
    »Becky, Suze muss dir etwas beichten.«
    »Na ja, also...« Suze beißt sich auf die Lippe und guckt ziemlich beschämt drein. »Als wir bei deinen Eltern waren, habe ich auch gefragt, ob ich wohl mal das Hochzeitskleid deiner Mutter sehen könnte. Also haben wir alle um das Kleid herumgestanden und es bewundert... und ich hatte eine Tasse Kaffee in der Hand...« Sie lässt den Kopf hängen. »Und dann - ich weiß auch nicht, wie das passiert ist, aber... ich habe meinen Kaffee auf dem Kleid verschüttet.«
    Ich glotze sie ungläubig an.
    »Den Kaffee? Auf das Kleid? Im Ernst?«
    »Wir haben natürlich sofort angeboten, es auf unsere Kosten reinigen zu lassen«, sagt Tarquin. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob das was bringt. Das tut uns so wahnsinnig Leid, Becky. Wir bezahlen dir selbstverständlich ein neues Kleid.« Er sieht sein leeres Glas an. »Kann ich jemandem was zu trinken holen?«
    »Das heißt, das Kleid ist... ruiniert?«, frage ich, nur um ganz sicherzugehen.
    »Ja. Und das war gar nicht so einfach, sage ich dir!«, erzählt Suze, als Tarquin außer Hörweite ist. »Beim ersten Versuch hat deine Mutter das Kleid gerade noch rechtzeitig weggezogen. Und dann war sie schon ganz nervös und wollte es besser wieder wegpacken. Ich musste meine Kaffeetasse also förmlich auf das Kleid werfen, als sie damit beschäftigt war, es einzupacken - und ich habe trotzdem nur die Schleppe erwischt. Deine Mutter ist jetzt natürlich stinksauer auf mich«, sagt sie bedrückt. »Ich glaube nicht, dass ich zur Hochzeit eingeladen werde.«
    »Ach, Suze. Das hält nicht lange an. Und vielen, vielen Dank. Du bist ein Schatz. Ich hätte nicht gedacht, dass du das hinkriegen würdest.«
    »Na, ich konnte doch nicht zulassen, dass du an deiner Hochzeit wie ein gerupftes Huhn aussiehst, oder?« Suze grinst. »Echt komisch, dass deine Mutter auf ihren Hochzeitsbildern in dem Kleid so toll aussieht. Und in natura ...« Sie

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