Hochzeitsfieber bei den MacGregors
»Du redest zu viel«, murmelte er und legte seinen Mund auf ihren, als er sie wieder hochzog. Und ließ ihn dort, während er sich weiter im Takt der Musik mit ihr bewegte und seine Hand über ihre Schulter in ihren Nacken glitt.
Sie spürte, wie ihre Knie weich wurden, und murmelte seinen Namen, zweimal, an seinem Mund.
»Weißt du, wer ich bin?« Er wartete, bis sich ihre Lider flatternd hoben und ihr Blick dem seinen begegnete. »Weißt du jetzt, wer ich bin, Laura?«
Sie wusste, was er meinte, und verstand, dass jeder Augenblick, den sie miteinander verbracht hatten, ein Tanz gewesen war, der sie genau dorthin geführt hatte, wo sie jetzt waren. »Ja, ich nehme es an.«
»Komm mit zu mir.« Er küsste sie wieder, fuhr ihr mit der Zungenspitze über die Lippen, bis sie bebten. »Komm in mein Bett.«
Es war ihr egal, dass die Musik verklungen war, dass der Club voller Menschen war. Sie legte alles, was sie hatte, alles, was sie war, in ihren Kuss. »Bis zu mir ist es näher.«
»Woher weißt du das?«
»Ich habe deine Adresse nachgeschlagen.« Sie lächelte, als sie einen Schritt zurücktrat. »Nur für alle Fälle. Meine Cousinen sind nicht da.« Sie suchte seine Hand und verschränkte ihre Finger mit den seinen. »Komm mit zu mir.«
»Ich dachte schon, du würdest nie fragen.«
Er küsste sie wieder, als sie in den kalten Herbstabend hinaustraten. Sobald sie im Auto saßen, fielen sie übereinander her.
»Ich wusste gar nicht, dass es so eilt.« Sie rang nach Luft und stürzte sich wieder auf seinen Mund. »Aber es eilt mir. Sehr. Fahr schnell.«
»Erzähl mir erst, was du unter diesem Kleid anhast.«
Sie lachte. »Parfüm.«
»Ich werde schnell fahren.« Er legte den Gang ein. »Schnall dich an und behalt deine Hände bei dir. Ich will noch ein bisschen leben, um Liebe mit dir zu machen.«
Sie fummelte noch mit ihrem Sicherheitsgurt herum, als er bereits die Straße hinunterschoss. Sie verschränkte ihre Hände im Schoß. Sie musste sich zurückhalten, um ihm nicht das Hemd vom Leib zu reißen, ihn zu berühren, ihn in den Wahnsinn zu treiben. Sie hatte keinen Präzedenzfall für dieses wilde Tier Lust, das in ihr schnaubte.
»Erzähl mir noch ein bisschen was«, forderte sie ihn auf. »Über deine Familie, deine Brüder und Schwestern.«
»Ich habe keine.« Er gab Gas, schlängelte sich geschickt durch den Verkehr und schoss bei Gelb über eine Kreuzung.
»Was ist mit deinen Eltern, wohnen sie immer noch dort, wo du aufgewachsen bist?«
»Meine Mutter ist mit ihrem zweiten Mann nach Florida gezogen. Mein Vater ist tot.«
»Das tut mir leid.«
»Im Dienst gefallen. So hat er es gewollt. Haben diese Leute eigentlich nichts Besseres zu tun, als mitten in der Nacht durch die Gegend zu fahren?«
Sie lachte, dann presste sie eine Hand auf ihr rasendes Herz. »Gott, bin ich nervös. Ich bin sonst nie nervös. Ich fange gleich an zu plappern. Ich spüre es genau. Du solltest besser reden, sonst fange ich an, Unsinn zu reden.«
»Ich könnte dir erzählen, was ich tue, sobald du aus diesem Kleid raus bist.«
»Royce. Fahr schneller.«
Er bretterte um eine Ecke und hetzte ihre Straße hinauf. Und dann meldete sich sein Pieper. Royce stieß einen hässlichen Fluch aus, grub in seiner Jackentasche und hielt ihr das Gerät hin. »Lies mir den Code vor, ja?«
»Gut. Es ist … es ist meiner, Royce. Es ist mein Haus.«
In seine Augen trat ein harter Glanz. Er konnte fast den Alarm schrillen hören. Er lenkte den Wagen an den Straßenrand, obwohl Lauras Haus erst das übernächste war. »Bleib hier«, befahl er. »Verriegle die Türen.«
»Aber du kannst doch nicht … die Polizei wird …«
»Es ist meine Anlage.« Er sprang aus dem Wagen, wich dem Lichtschein aus, den die Straßenlaternen warfen, und verschwand in der Dunkelheit.
Laura brauchte nur zehn Sekunden für ihre Entscheidung, dann sprang sie ebenfalls aus dem Wagen. Sie fluchte über die lächerlich dünnen Absätze, während sie ihm nachrannte. Als sie den Lichtschein erreichte, der sich aus ihren Fenstern ergoss, sah sie zwei Gestalten miteinander ringen.
Ohne nachzudenken rannte sie weiter, wobei sie sich gehetzt nach irgendeinem Gegenstand umschaute, den sie als Waffe benutzen könnte. Halb wahnsinnig vor Angst um Royce riss sie sich einen Schuh vom Fuß und rannte weiter.
Dann sah sie einen hellblonden Haarschopf im Lichtschein aufleuchten. Hörte das Fluchen und Ächzen, als Royces Faust in einem bekannten Gesicht
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