Hochzeitsfieber bei den MacGregors
liebsten in seine Schönlingsvisage gerammt hätte –, machte er sie auf. Sie hatte sich erstklassig behauptet, und als er sah, wie mitgenommen sie war, bewunderte er sie noch mehr.
»Das ist aber auch wirklich ein Killerkleid«, sagte er in der Hoffnung, sie zu trösten.
Sie riss die Schultern hoch. »Scher dich zum Teufel.«
»He.« Bevor sie an ihm vorbeigehen konnte, berührte er sie sanft am Arm. Besorgnis färbte seine Stimme und seine Augen dunkler. »Entschuldige. Ich hätte das nicht sagen sollen. Du solltest dich hinsetzen. Du zitterst.«
»Ich bin wütend.«
»Mach dir keine Vorwürfe. Er war der Idiot, und du hast dich prima gehalten.«
Sie wusste nicht genau, ob sie sich gedemütigt fühlen oder wütend sein sollte. »Du hast alles gesehen, stimmt’s, Murdoch?«
»Hör zu, es tut mir leid, dass ich bei dieser kleinen Aufführung im Zuschauerraum saß, aber du hast es dir selbst zuzuschreiben.«
»Was?« Sie schaffte es mühelos, ihre Wut von Todd auf Cullum zu übertragen. Empört stach sie ihm den Zeigefinger so fest in die Brust, dass er einen Schritt zurücktaumelte. »Und ich nehme an, dass jede Frau, die sich ein bisschen nett herrichtet, geradezu darum bittet. In der Sekunde, in der sie sich einen Tropfen Parfüm hinter die Ohren tupft, bettelt sie in Wirklichkeit: ›Bitte, bitte nimm mich, wilder Mann.‹«
»Ich rede nicht von dem verdammten Kleid, ich rede von den verdammten Türklinken.«
»Türklinken.« Verständnislos fuhr sie sich mit den Händen durchs Haar. »Habe ich jetzt den Verstand verloren oder du?«
»Du wolltest doch unbedingt noch heute diese blöden Türklinken angebracht haben.« Jetzt waren es seine Augen, die vor Wut sprühten. »Du hast doch meinem Vater irgendetwas von einer lachhaften Party vorgejammert, die du geben willst. Glaubst du vielleicht, es macht mir Spaß, bis Mitternacht zu arbeiten?«
Sie presste ihre Finger an die Schläfen, nicht überrascht über den Kopfschmerz, der dahinter wütete, dann streckte sie ihre Hände aus. »Warte. Ich habe bei deinem Vater kurz reingeschaut. Ich wollte nur sehen, wie es ihm geht. Vorher habe ich die Antiquitätenläden abgeklappert. Ich habe die Türklinken mit zu ihm reingenommen, um sie ihm zu zeigen.«
»Und um ihn zu beschwatzen, dass er die Arbeit ein bisschen vorantreibt, damit du deine blöde Party geben kannst.«
»Was denn für eine Party?« Jetzt warf sie die Hände in die Luft. »Ich gebe keine Party. Wie kann ich eine Party geben, wenn das ganze Haus noch eine Baustelle ist? Ich weiß wirklich nicht, was …« Sie brach ab und schloss die Augen. »Oh, jetzt geht mir ein Licht auf. Hör zu, ich brauche erst einmal dringend ein Aspirin.«
Ohne sich darum zu kümmern, ob er ihr folgte, ging sie nach hinten in die Küche und gab Cullum einen höchst beunruhigenden Ausblick auf ihren entblößten Rücken und ihr mehr als appetitlich gerundetes Hinterteil. Es ist wirklich ein Killerkleid, dachte er gereizt. Es brachte ihn um.
Sie fand ein Glas im Schrank, schenkte sich Wasser ein und nahm zwei Tabletten.
»Okay, das war ein Missverständnis. Ich habe ihm die Türklinken gezeigt und irgendetwas davon gesagt, dass ich es kaum abwarten kann, sie an den Türen zu sehen. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich nicht warten könnte . Du weißt, was ich meine.«
Er runzelte leicht die Stirn und nickte. »Okay.«
»Und ich habe auch von einer Party gesprochen. Ich plane eine Einweihungsparty. Aber nicht vor Silvester. Ich habe mich nicht genau ausgedrückt. Ich sagte nur, dass ich will, dass es ihm bis dahin wieder gut geht, damit ich mit ihm tanzen kann.«
Es sah seinem Vater gar nicht ähnlich, etwas durcheinanderzubringen. Aber was wusste man schon, schließlich war er seit einem Monat nicht er selbst. »Na gut, ich hab’s kapiert. Muss wohl so was wie eine Fehlschaltung gewesen sein.«
»Tut mir leid, dass du dir jetzt hier die halbe Nacht um die Ohren geschlagen hast.«
»Macht nichts. Zumindest sind die Türklinken jetzt dran. Willst du es dir ansehen?«
Sie rang sich ein Lächeln ab. »Ja, klar.«
»Wie findest du die hier?« Er deutete mit dem Daumen zur Küchentür und musste lächeln, als sie erfreut summte.
»Absolut perfekt. Ich wusste, dass die Emailleknöpfe für diese Tür wie geschaffen sind.« Sie ging näher heran, um die fein gezeichneten Hyazinthen auf dem weißen Emaille zu bewundern. »Ich liebe diese kleinen Details. Sie machen ein Heim zu etwas Besonderem.«
»Ja, ich muss
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