HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA
wäre gut, wenn wir heiraten.â
Hatte sie ihn richtig verstanden? Machte er einen Scherz? âMeinst du eine Heirat zwischen dir und mir?â, fragte sie vorsichtig.
âNatürlich.â
âAber â¦, aber, Marcus â¦, warum? Warum solltest du â¦, sollten wir ⦠das tun wollen? Du hast mich nicht einmal besonders gernâ, stieà sie hervor, zu schockiert, um nicht ehrlich zu sein.
âIch finde, wir passen sehr gut zusammen.â
Er hatte nicht gesagt, dass er sie gern hatte, registrierte Lucy. Und schon gar nicht, dass er sie liebte.
âWir haben einen ähnlichen sozialen Hintergrund und â wie ich vermute â eine sehr ähnliche Lebenseinstellung. Ich glaube, wir wollen beide Kinder. Und trotz deiner Scheidung von Nick denke ich, dass du wie ich eine Heirat als eine Bindung fürs ganze Leben ansiehst, in guten wie in schlechten Tagen, in einer Beziehung, auf die man sich völlig festlegt. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Falls wir tatsächlich heiraten, werde ich mich völlig an unsere Ehe, an dich und unsere Kinder gebunden fühlen, und ich erwarte dasselbe von dir.â
Eine völlige Bindung an sie? Träumte sie etwa? âAber â¦, aberâ¦â
âAber was?â, fragte Marcus kühl. âWie die vergangenen zwei Tage bewiesen haben, passen wir sexuell auÃergewöhnlich gut zusammen.â
âMenschen heiraten doch nicht, nur weil sie guten Sex miteinander haben!â, protestierte Lucy. âDeswegen kannst du mich nicht heiraten wollen, Marcus.â
âEs gibt andere Gründeâ, räumte er ein.
âWelche?â
âIch werde im Dezember fünfunddreiÃigâ, erklärte er gelassen. âAlle Männer in meiner Familie â mein Vater, GroÃvater, UrgroÃvater und diejenigen vor ihnen â haben geheiratet, bevor sie fünfunddreiÃig waren. Es ist eine Tradition, mit der ich nicht brechen will.â
Meinte er, dass er sich eine andere suchen würde, wenn sie ihn zurückwies? Wie würde es sein, mit Marcus verheiratet zu sein, ohne von ihm geliebt zu werden, während sie ihn über alles liebte? Das würde sehr wehtun. Und wie würde sie sich fühlen, wenn er eine andere heiratete, weil er unbedingt vor seinem fünfunddreiÃigsten Geburtstag Ehemann sein wollte?
Das lieà sich einfach nicht miteinander vergleichen. Sie würde es nicht ertragen, wenn Marcus mit einer anderen Frau verheiratet wäre und sie wüsste, dass sie ihn selbst hätte heiraten können.
âUnd da du die Pille nicht nimmst und ich kein Kondom benutzt habe, müssen wir berücksichtigen, dass du vielleicht schon schwanger bistâ, erinnerte Marcus sie. âIch weiÃ, wie sehr du Kinder liebst, aber du möchtest doch sicher keine alleinerziehende Mutter sein. AuÃerdem würde ich es nicht zulassen, dass du mein Kind ohne mich groÃziehst. Es wäre viel praktischer, wenn wir heiraten.â
Praktisch! Lucy wollte ewige Liebe und das Versprechen, dass sie Tag und Nacht mit Küssen überhäuft werden würde.
Aber Marcus liebte sie nicht. Ebenso wie Nick sie nicht geliebt hatte. Und sie musste sich ja nur ansehen, was daraus geworden war.
Sie konnte Marcus nicht heiraten. Aber gleichzeitig war es ihr unmöglich, ihn nicht zu heiraten.
Der Unterschied war, dass sie Nick nicht geliebt hatte. Sie liebte Marcus. AuÃerdem war er ganz anders als Nick. Wie Marcus ihr gerade unmissverständlich erklärt hatte, würde ihre Ehe für immer sein. Und das wünschte sie sich doch so sehr. Sie wollte jeden Morgen neben ihm im Bett aufwachen, Kinder von ihm bekommen und zusammen mit ihm alt werden.
Liebe konnte sich allmählich entwickeln, oder? Und Marcus begehrte sie. Anders als Nick gefiel es ihm, Sex mit ihr zu haben. Zumindest hatte er es gesagt.
âMarcus, falls wir tatsächlich heiraten â¦, meinst du nicht, dass die Leute es seltsam finden und Fragen stellen werden?â
âWarum sollten sie? Und wenn sie es tun, antworte ich einfach, ich hätte schon immer geplant, dich zu heiraten. Da Nick Blayne mir in der ersten Runde zuvorgekommen sei, würde ich jetzt sichergehen, dass ich dich nicht noch einmal an jemand anders verliere.â
Wenn es doch nur die Wahrheit wäre, dachte Lucy mit Tränen in den Augen.
âAlso? Nimmst du meinen Heiratsantrag an? Ich denke wirklich, dass eine Ehe zwischen uns
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