HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA
GroÃvater. Die Taufe sollte in der kleinen Kirche auf Amberley, seinem Herrensitz, stattfinden.
âIch muss auflegen. Machâs gutâ, beendete Marcus das Gespräch.
Kein Ich liebe dich, kein Ich vermisse dich, Liebling. Aber wie könnte er so etwas auch sagen? SchlieÃlich liebte er sie ja nicht.
âIch gehe jetzt, Mrs. Crabtreeâ, rief Lucy der Haushälterin zu und unterdrückte die aufsteigenden Tränen.
Marcusâ Haushälterin freute sich sehr über die Heirat ihres Arbeitgebers, und sie und Lucy hatten bereits mehrere nette Nachmittage miteinander verbracht und über die Renovierung der altmodische Küche gesprochen.
âDa ist ein Paket für Sie gekommen, Lucyâ, rief Mrs. Crabtree zurück.
Erstaunt lief Lucy in die Küche, wo ein groÃer Karton auf dem Tisch lag. Darauf war ein Zettel befestigt, ein Zettel mit Marcusâ Handschrift.
Ich hoffe, dafür lohnt es sich, morgens gemeinsam aufzuwachen.
Mit geröteten Wangen öffnete Lucy den Karton. Auch so sorgte Marcus wunderbar dafür, dass es sich lohnte, morgens mit ihm aufzuwachen. Schwer vorstellbar, dass der Tag für sie noch lustvoller beginnen konnte.
Aber sie hatte sich geirrt. In dem Karton lag kein extravagantes Sexspielzeug, sondern eine Espressomaschine.
âOh Marcusâ, flüsterte Lucy, plötzlich überwältigt von den Gefühlen, die sie ständig unterdrückte.
âEr meinte, Sie würden morgens Ihren Espresso vermissenâ, erzählte Mrs. Crabtree mit einem strahlenden Lächeln.
Am liebsten hätte Lucy ihn sofort angerufen, um sich zu bedanken, doch sie begnügte sich damit, ihm eine SMS zu schicken, für den Fall, dass er schon bei seinem Kunden war.
Alles sah danach aus, als würde der Abend ein so groÃer Erfolg, wie es sich die Kunden erhofft hatten. Ohne Frage waren die sechs FuÃballstars aus der Ersten Liga eine Zugnummer, und die Models und It-Girls, die sich um sie drängten, tranken übermäÃig viel von dem orange-rot gestreiften Cocktail, der zu dem orange-roten Abzeichen auf den neuen FuÃballschuhen passte und eigens für die Werbeparty kreiert worden war.
Für die weiblichen Gäste boten die FuÃballer eindeutig die Hauptattraktion, während Lucys Kunden über die vielen anwesenden Medienleute entzückt waren und es ihr auch mehrfach sagten.
Aber auch die Cheerleader bekamen stürmischen Beifall, und sogar Lucys ironisch gemeintes Curry mit Pommes wurde mit Begeisterung aufgenommen, besonders von den FuÃballspielern.
âLucy!â
âHallo, Dorland.â Liebevoll lächelte sie den Eigentümer und Chefredakteur der Zeitschrift A-List Life an.
âMir nichts von Ihnen und Marcus zu sagen, war sehr ungezogen.â Dorland drohte ihr mit dem Finger. âIch habe aus der âTimesâ von Ihrer Verlobung erfahren müssen.â
Hoffentlich klang ihr Lachen einigermaÃen überzeugend. âGeben Sie Marcus die Schuld, nicht mir. Sie kommen doch zur Hochzeit?â
Sofort wurde seine Miene weicher. âNatürlich.â
Auch wenn ihre Mutter nicht einverstanden gewesen war, hatte Lucy darauf bestanden, dass Dorland hochoffiziell als Gast eingeladen wurde.
âEntzückend förmlich, übrigens. Sehr distinguiert. Die Einladung hat einen Ehrenplatz auf meinem Kaminsims.â Auf einmal wurde Dorland ungewohnt ernst. âLucy, ich möchte etwas mit Ihnen besprechen. Kommen Sie, setzen Sie sich einen Moment.â
âWas ist los?â, fragte Lucy, sobald sie an einem Tisch in einer ruhigen Ecke saÃen.
âEiner von meinen Paparazzi hat Sie neulich mit Andrew Walker beim Mittagessen in der Brasserie gesehen.â
Was für ein Pech. Natürlich hatte sie die Paparazzi vor der Brasserie bemerkt. Eigentlich hätte sie sich denken können, dass man sie erkennen würde. Dorland hatte überall Augen und Ohren.
âEr kennt meinen Cousinâ, erwiderte sie so lässig wie möglich, doch Dorland schüttelte den Kopf.
âEr ist ein wirklich böser Mensch, Lucy. Lassen Sie sich nicht mit ihm ein.â
Dass Dorland mit so ernster Miene etwas so Erschreckendes sagte, schockierte sie. Beklommen sah sie ihn an. âWas meinen Sie damit?â
âWie viel wissen Sie über Andrew Walker?â
âEr ist ein sehr erfolgreicher Unternehmer, der eine Firma aufgebaut hat, die Haushaltshilfen,
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