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Hochzeitsnacht in Acapulco

Hochzeitsnacht in Acapulco

Titel: Hochzeitsnacht in Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan
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sie ihn nach seinem Tagesablauf fragte und er ihr unerwartet einen detaillierten Bericht darüber gab, bis hin zu der dreistündigen Verzögerung bei der Arbeit aufgrund eines kaputten Traktors.
    Nach dem Essen half er ihr sogar, den Tisch abzuräumen und das Geschirr in die Spülmaschine zu stellen.
    Nur widerstrebend gestand Joelle sich ein, dass sie es himmlisch fand, Zeit gemeinsam mit ihm zu verbringen. Sie hungerte geradezu nach seiner Zuwendung, so wie sie früher nach der Zuwendung ihres Vaters gehungert hatte. Ja, sie fürchtete schon den Augenblick, wenn das gemütliche Zusammensein enden würde. Sie wusste nicht, ob Sadie sie und Gabriel absichtlich allein gelassen hatte, jedenfalls war sie dankbar dafür.
    “Möchtest du noch ein Weilchen zu mir ins Arbeitszimmer kommen?”, fragte Gabriel, gerade als sie dachte, es sei Zeit, in ihr Zimmer zu gehen. Und einsam zu sein.
    “Ach … ich … ja, eigentlich schon”, erwiderte Joelle stockend, und ihr Herz pochte wie wild. Sie hätte niemals erwartet, dass er sie das fragen würde! Zuerst hatte er sich beim Essen richtig mit ihr unterhalten, und nun bat er sie, sich ihm anzuschließen. Das war fast zu schön, um wahr zu sein. Wahrscheinlich kneift mich gleich jemand, und ich wache aus diesem Traum auf, dachte sie. “Gibt es etwas im Fernsehen, was sich anzusehen lohnt?”
    “Wieso interessiert dich das?”, fragte Gabriel und lächelte neckend.
    Ein Prickeln überlief sie, und sie konnte nicht fassen, dass er sich plötzlich so ganz anders verhielt.
    “Du schläfst vermutlich doch ohnehin ein”, fügte er hinzu, und seine Augen funkelten vergnügt.
    Ihr Herz pochte weiterhin wie wild. Unwillkürlich erwiderte Joelle das Lächeln. “Du hast recht, ich schlafe fast immer beim Fernsehen ein.”
    Gemeinsam gingen sie ins Arbeitszimmer. Gabriel schichtete Holz im Kamin auf und entzündete es. Joelle setzte sich aufs Sofa, wie beim ersten und einzigen Mal, als sie sich Gabriel nach dem Abendessen in seinem Zimmer angeschlossen hatte. Er versicherte sich, dass das Feuer gut brannte, dann wischte er sich die Hände ab und setzte sich in den Schaukelstuhl. Hell flackerten die Flammen, das Holz knisterte. Im Zimmer wurde es behaglich warm, und Schatten spielten über die Wände.
    Gabriel streckte die langen Beine aus und legte die Füße auf den niedrigen Schemel. Joelle erwartete, dass er jetzt den Fernseher einschalten würde, aber er tat nichts dergleichen. Stattdessen sah er sie unverwandt an, was sie nervös machte.
    “Willst du nicht den Fernseher anmachen?”, fragte sie schließlich und schlug erst das rechte Bein über das linke, kurz darauf das linke über das rechte. Ihr behagte es nicht, im Mittelpunkt seines Interesses zu stehen.
    “Ja, gleich”, antwortete er. Die Frage hatte ihn in der Konzentration anscheinend nicht gestört, und er sah sie, Joelle, weiterhin unverwandt an. “Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich am Mittwoch zur Ärztin bringe.”
    Er hatte es also nicht vergessen! Und jetzt wusste sie, warum er sie zu sich ins Zimmer gebeten hatte: Nicht weil ihm an ihrer Gesellschaft lag, sondern nur, weil er etwas mit ihr besprechen wollte. Ihr wurde schwer ums Herz.
    Gabriel räusperte sich. “Noch eins: Mir ist heute Abend deine Jeans aufgefallen.”
    “Meine Jeans?”, wiederholte sie erstaunt. “Was ist denn damit?”
    “Sie wird dir allmählich zu eng. Wir müssen dir wahrscheinlich neue Sachen kaufen.”
    Empört sah sie ihn an. “Wir?”
    Er lachte kurz. “Hör mal, ich meinte doch nur, dass ich dich nach deinem Untersuchungstermin zum Einkaufen begleite, und du kaufst dir größere Sachen.”
    “Größere Sachen? Größere? Willst du damit andeuten, dass ich dick werde?”
    “Nein, Ames – ich meine, Joelle –, du verstehst mich völlig falsch.”
    Sie verschränkte die Arme. “Ach wirklich?”
    “Ja, wirklich! Ich meinte doch nur, dass es wahrscheinlich Zeit für dich wird, etwas lockerer sitzende Sachen zu tragen. Du weißt schon: Hosen, die sich dehnen, wenn dein Bauchumfang zunimmt.”
    Joelle sah ihren Ehemann hitzig an, dann senkte sie den Blick auf ihren Bauch und legte die Hände darauf. Sie seufzte. “Ja, Lafleur, du hast recht! Mein Bauch wird sichtlich dicker.”
    “Weil du mein Baby erwartest.” Gabriels Stimme klang seltsam heiser.
    Joelles Herz klopfte wie rasend, als sie ihn ansah. Sie konnte den Blick nicht von seinem lösen, und ihr stockte der Atem. “Ja”, flüsterte sie schließlich. “Weil

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