Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hochzeitsnacht in Acapulco

Hochzeitsnacht in Acapulco

Titel: Hochzeitsnacht in Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan
Vom Netzwerk:
Arbeitszimmer.
    Und sie sollte mit ihrer Vorhersage recht behalten. Schon nach fünfzehn Minuten fiel es ihr äußerst schwer, die Augen offen zu halten. Sie schlief allerdings noch nicht, als sie spürte, wie eine Decke über sie gebreitet wurde. Kurz öffnete Joelle die Augen wieder und sah Gabriel über sich gebeugt dastehen. “Danke”, sagte sie halblaut und schloss erneut die Augen.
    Dann war ihr, als würde er die Decke fester um sie wickeln und sie auf die Stirn küssen, aber da sie nun beinah eingeschlafen war, dachte sie sich, sie müsse träumen.
    Gabriel blieb noch einen Moment stehen und betrachtete Joelle, bevor er sich wieder setzte. Er blickte sie weiterhin eindringlich an und fragte sich, warum ihn diese Frau so faszinierte – so sehr, dass er tatsächlich den Kopf verloren und sie in Mexiko zumindest hatte heiraten wollen. Und das ohne einen vernünftigen Grund!
    Sie faszinierte ihn weiterhin, und er fühlte sich zu ihr so magisch hingezogen wie zu noch keiner Frau bisher. Nicht einmal zu seiner früheren Ehefrau. Er gestand es sich nur ungern ein, wie froh er war, dass keine andere als Joelle sein Baby erwartete. Sie war doch beinah noch eine Fremde für ihn! Eigenartig, aber es gefiel ihm irgendwie, wenn sie bei ihm war. So wie jetzt. Ja, es machte ihm sogar Freude, sie beim Schlafen zu beobachten. Es war lächerlich, und es gab keinen einsichtigen Grund für seine Empfindung, aber sie war trotzdem da.
    Man braucht keine Gründe für seine Gefühle, sagte eine innere Stimme ihm.
    Ja, aber Joelle ist mir nur deswegen wichtig, weil sie mein Kind erwartet, und damit Ende der Diskussion, dachte Gabriel sich.
    Joelle bewegte sich, und sein Herz pochte schneller. Sie war überhaupt nicht sein Typ, obwohl sie die verführerischsten Lippen hatte, die er jemals bei einer Frau gesehen hatte. Dass er Joelle jetzt am liebsten ins Schlafzimmer getragen und sie so leidenschaftlich geliebt hätte wie in der einen Nacht in Mexiko, war rein körperlich bedingt. Er war schon immer ein heißblütiger Mann gewesen, und Joelle war schließlich eine sehr attraktive Frau.
    Gabriel lehnte sich zurück und stützte die Ellbogen auf die Armlehnen. Das Kinn auf die gefalteten Hände gelegt, beobachtete er jeden von Joelles Atemzügen, bis das Feuer im Kamin heruntergebrannt war und es kühl im Arbeitszimmer wurde. Möglichst leise stand Gabriel auf und hob Joelle vom Sofa hoch, dann trug er sie in den ersten Stock, um sie ins Bett zu bringen. Als er mitten in der oberen Diele war, flammte sein Verlangen nach Joelle wieder lichterloh auf, und beinah unwiderstehliches Begehren erfüllte ihn.
    Tief atmete er durch, um sich zu beruhigen, und riss sich zusammen. Er trug Joelle in ihr Zimmer. Dort legte er sie ins Bett und deckte sie zu. Leise verließ er das Zimmer und ging in seines.
    Während er später zwischen die gestärkten, kühlen Laken glitt, sagte er sich, es sei das letzte Mal gewesen, dass er sich so ritterlich betragen hatte. Sollte Joelle ihn nochmals in seinem ureigensten Reich heimsuchen, nur um dann auf dem Sofa – beinah in seinen Armen – einzuschlafen, würde sie es nicht mehr für selbstverständlich halten dürfen, am nächsten Morgen in ihrem Bett aufzuwachen.
    Abmachung hin oder her, er war es leid, wie sie ihm ihren verführerischen Körper ständig präsentierte. Und da Gabriel sich inzwischen an beinah alle Einzelheiten der Nacht in Acapulco wieder erinnern konnte, wusste er, was ihm entging, wenn er Joelle in Ruhe ließ.

8. KAPITEL
    D rei Tage später heirateten Joelle und Gabriel. Die Trauung war nur eine schlichte Zeremonie auf dem Standesamt, anschließend fuhren sie gleich wieder nach Hause. Abends aßen sie einen kreolischen Eintopf aus Krabben und Okraschoten, den Sadie gekocht hatte, und als es Zeit zum Schlafen wurde, ging jeder in sein Zimmer und machte die Tür hinter sich zu, ganz so, als wäre es ein gewöhnlicher Tag gewesen.
    Seit Joelle bei Gabriel im Arbeitszimmer eingeschlafen war, verhielt er sich ihr gegenüber noch distanzierter als vorher. Sie hatte keine Ahnung, warum er das tat. Offensichtlich hatte er sich verpflichtet gefühlt, sie nach oben zu tragen und – vollständig bekleidet – ins Bett zu legen, was gar nicht nötig gewesen wäre. Aber das war doch kein Grund, sie jetzt links liegen zu lassen!
    Jedenfalls hatte sie beschlossen, sich nichts daraus zu machen, wenn Gabriel sich so reserviert verhielt, egal was ihn dazu bewog. Natürlich bat er sie nie, sich nach dem

Weitere Kostenlose Bücher