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Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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hier«, flüsterte ich ihm ins Ohr.
    »Dort drüben sitzt dein Ex!«, warnte er mich leise.
    »Ich weiß. Und falls es etwas laut werden sollte, denk dir nichts.«
    »Was hast du vor?«, fragte er neugierig.
    »Wirst du schon sehen. Wie schau ich aus?«
    Er betrachtete mich von oben bis unten. Da ich mit dieser Begegnung heute nicht gerechnet hatte, trug ich nur eine Jeans und eine leichte beige Sommerbluse darüber. Die einfache Kleidung hatten wir im Eiltempo mit etwas Lippenstift und farbigem Modeschmuck aufgepeppt. Meine offenen Haare hatten sich meiner Stimmung angepasst und bildeten eine wilde Mähne.
    »Zum Anbeißen und auch etwas gefährlich!«, sagte er und zwinkerte mir zu.
    »Das ist gut!«
    Simon saß wieder mit dem Rücken zu mir an dem Tisch ganz außen. Ich ging auf ihn zu.
    »Ist hier noch ein Platz frei?«
    Er drehte sich um und schaute mich überrascht an. Ohne eine Antwort abzuwarten setzte ich mich ihm gegenüber.
    Das falsche Blond seiner Haare hatte er durch ein sattes Rotbraun ersetzt, das nicht weniger kitschig an ihm aussah.
    »Hanna! Erstaunlich, dass wir uns hier schon wieder begegnen.«
    »Nicht wahr!« Ich lächelte ihn an.
    »Nur leider habe ich gleich eine Verabredung …«, sagte er bedauernd.
    »Ich weiß.«
    Das irritierte ihn.
    »Wie? Du weißt …?«
    Ich nickte.
    »Ich weiß, dass du eine Verabredung mit Bea hast.«
    Falls er erschrak, verbarg er es geschickt hinter einer lächelnden Miene. Schauspielern konnte er schon immer gut.
    »Darf ich fragen, wie du zu dieser Information gekommen bist?«, fragte er, und sein Blick wurde stechend.
    »Ich weiß es, weil ich Bea bin!« Ich hielt seinem Blick stand.
    »Du? … Ich verstehe …« Zumindest lächelte er nicht mehr. Da er alles andere, aber nicht dumm war, wusste er jetzt auch unsere erste Begegnung hier richtig einzuschätzen.
    »Es hat mich kaum überrascht, dass du Geschenke für zwei Frauen brauchst, Simon.«
    »Ich darf doch davon ausgehen, dass du Geschäftsfrau genug bist, diese Information diskret zu behandeln?«
    Er bekam Angst. Und ich freute mich darüber. Denn das bedeutete, dass mein Vorhaben gelingen konnte.
    »Ich war bisher noch nie indiskret.«
    »Und du wirst es auch diesmal nicht sein!« Der Ton seiner Stimme war eisig.
    »Ja. Das habe ich vor … Allerdings plagt mich bei diesem Auftrag ein wenig das schlechte Gewissen … Ich weiß, dieses Gefühl ist dir unbekannt. Aber deine junge Ehefrau scheint ein sehr zart besaitetes Persönchen zu sein. Und sie hängt sehr an dir.« Ich kam mir vor wie eine Katze, die mit einer Maus spielte. Oder vielleicht eher mit einer Ratte.
    »Du hast es immer noch nicht verkraftet, dass ich dich damals nicht mehr wollte!« Er konnte sogar in dieser Situation gemein sein.
    »Du meinst, dass du mich nicht mehr wolltest, als all das Geld aus meinem Erbe aufgebraucht war? Ach, das habe ich schon lange verschmerzt.«
    »Was willst du?«
    »Nichts. Ich bin rein beruflich hier, um dir Vorschläge für Geschenke zu machen.«
    Er sah mich misstrauisch an. »Und welche Vorschläge?«
    Ich holte eine Mappe aus meiner Tasche und öffnete sie.
    »Das hier ist eine goldene Armbanduhr aus dem Nachlass von Romy Schneider«, erklärte ich und zeigte ihm ein Foto des Schmuckstücks.
    »Hübsch, nicht wahr?«
    »Ja. Hübsch.« Sein Gesicht war nur noch eine Maske. Er wusste, dass ihn etwas erwartete, das ihm gar nicht gefallen würde.
    »Und das andere Geschenk ist ein Luxus-Segelboot.«
    Ich blätterte um zu den Fotos des Bootes.
    Er schaute gar nicht mehr auf die Mappe, sondern starrte mich böse an.
    »Wie viel wird mich deine Diskretion kosten?«, fragte er.
    »Bei der Uhr liegen wir ziemlich genau im vorgegebenen Budget von zehntausend. Nur beim Segelboot sind wir etwas drüber.«
    »Wie viel?«
    »Es kostet eine Million.«
    »Was?« Er sprang erregt auf.
    Ich freute mich, dass ich ihn endlich einmal so richtig aus der Reserve gelockt hatte.
    »Bist du völlig übergeschnappt?«
    Als ihm bewusst wurde, wo er sich befand, setzte er sich rasch wieder hin.
    »Der Preis ist absolut in Ordnung für dieses Luxus-Objekt. Und weil ich dich nie im Leben ausnutzen würde, verlange ich noch nicht mal einen Cent Provision von dir. Es ist quasi ein reiner Freundschaftsdienst. Um der alten Zeiten willen.«
    Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, und seine operierten Nasenflügel hätten sich vor Wut aufgebläht – wenn sie gekonnt hätten.
    »Treib es nicht zu bunt!«, sagte er leise.
    »Welche

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