Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2
Traum aufwachen werde.«
»D as Gefühl kenne ich ganz genau.« Ich erinnerte mich noch gut daran, wie verwirrend und beängstigend mir alles hier am Anfang vorgekommen war. Und daran hatte sich eigentlich bislang noch nichts geändert.
»W ie lange soll ich denn hierbleiben?«, fragte Matt.
»I ch weiß es nicht. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.« Ich setzte mich neben ihn aufs Bett. Ehrlich gesagt, hätte ich ihn am liebsten für immer hierbehalten, aber das wäre egoistisch gewesen. »W ahrscheinlich, bis all das hier vorbei ist und die Vittra nicht mehr länger eine Bedrohung darstellen.«
»W arum sind sie denn hinter dir her?«
»D as ist eine sehr lange Geschichte. Ich erzähle sie dir später.« Am liebsten hätte ich ihm sofort alles erzählt, aber ich hatte nicht die Kraft für langatmige Erklärungen, zumindest nicht im Moment.
»A ber irgendwann werden sie aufgeben, richtig?«, fragte Matt und ich nickte, als glaubte ich tatsächlich daran.
»A ber bis es so weit ist, solltest du hierbleiben. Ich will, dass du in Sicherheit bist«, sagte ich. Keine Ahnung, was Elora davon halten würde, aber das war mir auch egal.
»I ch kenne das Gefühl«, sagte er mit Schärfe in der Stimme, und mein Herz verkrampfte sich vor Schuldgefühl.
»E s tut mir wirklich leid, Matt.«
»D u hättest mir von alledem erzählen können.«
»D u hättest mir doch kein Wort geglaubt.«
»W endy. Ich bin’s, okay?« Er drehte sich zu mir um und ich wagte endlich, ihm in die Augen zu sehen. »J a, all das hier ist wirklich schwer zu glauben, und wenn ich es nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hätte, wäre es mir wohl sehr schwergefallen, dich beim Wort zu nehmen. Aber ich war schon immer auf deiner Seite. Du hättest mir vertrauen können.«
»I ch weiß. Es tut mir leid.« Ich senkte den Blick wieder. »A ber ich bin froh, dass du hier bist und ich dir jetzt alles sagen kann. Es war nicht leicht für mich, dich anzulügen, und ich habe nicht vor, es noch einmal zu tun.«
»G ut.«
»A ber du solltest Maggie anrufen«, fuhr ich fort. »S ie muss erfahren, wo wir sind und dass sie nicht nach Hause gehen darf. Nicht jetzt. Es könnte sein, dass die Vittra sie als Geisel nehmen, um mich zu erpressen.«
»B ist du hier denn sicher?«, fragte Matt. »W irklich sicher?«
»J a natürlich«, sagte ich mit mehr Überzeugung, als ich verspürte. »D uncan hält draußen Wache.«
»D er Typ ist ein Idiot«, sagte Matt todernst und ich lachte.
»N ein, wir sind in Sicherheit, keine Sorge«, sagte ich dann und stand auf. »A ber du solltest Maggie anrufen und ich sollte duschen und meine eigenen Sachen anziehen.«
»W as soll ich ihr sagen?«
»H m, keine Ahnung.« Ich schüttelte den Kopf. »S org einfach dafür, dass sie nicht nach Hause geht.«
Ich versprach Matt, ihn später aufzusuchen und ihm alles Weitere zu erklären, aber jetzt musste ich erst mal runterkommen. Duncan versuchte, mir in mein Zimmer zu folgen, aber ich verbot es ihm.
Erst als ich in der Dusche stand und das Wasser auf mich herabrauschte, erlaubte ich mir, zu weinen. Ich wusste gar nicht, warum ich weinte. Vielleicht, weil Finn mich schon wieder sang- und klanglos verlassen hatte. Vielleicht war aber auch nur alles zu viel für mich gewesen.
Nachdem ich mich angezogen hatte, fühlte ich mich viel besser. Alles war gut ausgegangen und wir hatten ohne größere Verletzungen überlebt. Außerdem hatte ich Matt wieder. Ich wusste zwar nicht, für wie lange, aber zumindest kannte er jetzt die Wahrheit.
Und ich hatte endlich herausgefunden, warum die Vittra so auf mich fixiert waren. Das machte die Sache zwar nicht besser, aber wenigstens verstand ich den Grund für die ganze Aufregung.
Eigentlich schmerzte mich nur eines, und zwar, dass Finn nicht da war. Seine Abwesenheit schnürte mir schmerzhaft die Brust zusammen, aber das musste ich ignorieren. Ich hatte viel zu viel zu tun, um ihm nachzutrauern.
Warum hatte er auch bei den Vittra auftauchen müssen? Es wäre viel leichter gewesen, wenn er mich einfach in Ruhe gelassen hätte und auf Nimmerwiedersehen verschwunden wäre.
Ich ging wieder zu Matt und entdeckte, dass Rhys ihm Gesellschaft leistete. Elora hatte ihn zu meiner großen Erleichterung wieder in Ordnung gebracht, aber Rhys meinte, ich müsse bald mein Training beginnen und lernen, meine Fähigkeiten besser zu kontrollieren.
Ich ließ mich in einen bequemen Sessel fallen und beschloss, Matt alles zu erzählen. Rhys
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