Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
Vom Netzwerk:
hatte ihm im Kerker der Vittra zwar schon einige Informationen gegeben, aber ich wollte ihn möglichst lückenlos über alles aufklären. Außerdem war es mir wichtig, dass er es von mir persönlich erfuhr.
    Also fing ich bei »A dam und Eva« an und erklärte, dass Elora mich gegen Rhys ausgetauscht hatte. Ich sprach davon, wie Finn mich aufgespürt und hierhergebracht hatte; was es bedeutete, eine Prinzessin zu sein, und was es mit den Tryll und ihren Fähigkeiten auf sich hatte.
    Während ich sprach, saß Rhys stumm neben mir und starrte mich mit gespannter Aufmerksamkeit an. Offenbar hatte auch er nicht alles gewusst.
    Matt sagte ebenfalls nicht viel und stellte nur hin und wieder ein paar Fragen. Während ich sprach, tigerte er im Zimmer herum, aber er wirkte weder ängstlich noch verwirrt. Als ich fertig war, blieb er erst mal stumm stehen und ließ die Informationen auf sich wirken.
    »U nd?«, fragte ich, als er eine Zeit lang geschwiegen hatte.
    »H m… esst ihr eigentlich?« Matt schaute mich an. »I ch habe nämlich einen Mordshunger.«
    »N atürlich essen wir.« Ich lächelte erleichtert.
    »E ssen würde ich das nicht gerade nennen«, schnaubte Rhys. Er stand vom Bett auf, da das Gespräch beendet zu sein schien.
    »W as meinst du damit?«, fragte Matt.
    »N a ja, du hast ja mit Wendy zusammengelebt und weißt, was sie zu sich nimmt.« Rhys schien zu begreifen, dass er in ein Fettnäpfchen getreten war, und fügte eilig hinzu: » Tryll achten mehr darauf, sich gesund zu ernähren, als wir. Sie trinken keine Zuckerplörre und essen auch kein Fleisch.«
    Matt starrte Rhys einen Moment lang an und warf dann mir einen Blick zu. Sein Gesicht hatte einen neuen Ausdruck angenommen, der das widerspiegelte, was ich gerade zum ersten Mal spürte. Rhys und Matt bildeten plötzlich eine Gemeinschaft, zu der ich nicht gehörte.
    Mir war noch nie in den Sinn gekommen, Matt als minderwertig zu betrachten, und das würde auch nie passieren. Aber wir waren unterschiedlich. Verschiedene Spezies. Und obwohl die Unterschiede zwischen uns schon immer extrem offensichtlich gewesen waren, fühlte es sich sehr unschön an, dieser Tatsache ins Auge zu blicken.
    »Z um Glück habe ich einen Kühlschrank voll mit richtigem Essen«, fuhr Rhys fort, um die Stimmung wieder zu heben. »U nd ich bin kein schlechter Koch, da kannst du Wendy fragen.«
    »J a, er kocht ganz gut«, log ich, aber auf einmal hatte ich keinen Hunger mehr. Mein Magen hatte sich verkrampft und es überraschte mich, dass ich es trotzdem schaffte, die beiden anzulächeln. »N a los. Lasst uns essen.«
    Rhys versuchte, durch pausenloses Geplapper, seinen Fauxpas von vorhin wiedergutzumachen, und Matt und ich waren dankbar für die Geräuschkulisse. Wir gingen in die Küche und Duncan heftete sich sofort an unsere Fersen.
    Seine ständige Anwesenheit nervte mich viel mehr, als Finns das jemals getan hatte, dabei hatte mir Duncan überhaupt keinen Anlass dafür gegeben. Vielleicht war ich nur sauer auf ihn, weil er hier war und Finn nicht.
    Ich setzte mich auf einen Hocker an die Kochinsel und beobachtete, wie Matt und Rhys miteinander umgingen. Rhys fuhr fort, mit seinen Kochkünsten anzugeben, aber sobald Matt ihn in Aktion sah, beschloss er klugerweise, die Führung zu übernehmen. Ich stützte das Kinn auf eine Hand und sah sie miteinander reden und lachen und sich gegenseitig aufziehen. In mir tobte ein Sturm der Gefühle.
    Einerseits war ich überglücklich darüber, dass die beiden endlich zusammen waren, so wie es eigentlich von Anfang an hätte sein sollen. Rhys seines wundervollen großen Bruders zu berauben, war ein besonders grausamer Nebeneffekt des Changeling-Prozesses gewesen.
    Aber ein Teil von mir hatte große Angst davor, dass ich gerade meinen Bruder verlor.
    »K ann ich eine Flasche Wasser haben?«, fragte Duncan und riss mich aus meinen Gedanken.
    »W arum denn nicht? Was soll die Frage?« Ich schaute ihn an, als sei er ein Idiot, aber er merkte es gar nicht. Wahrscheinlich wurde er so häufig derart entnervt angeschaut, dass er es für ganz normal hielt.
    »W eiß nicht. Manche Tryll mögen es nicht, wenn Tracker ihre Sachen benutzen.« Duncan ging zum Kühlschrank und holte sich eine Flasche Wasser, während Matt versuchte, Rhys beizubringen, wie man Blaubeerpfannkuchen wendete.
    »W as esst und trinkt ihr dann, während ihr für sie arbeitet?«, fragte ich Duncan.
    »W ir kaufen uns selber was.« Duncan stand vor dem offenen Kühlschrank

Weitere Kostenlose Bücher