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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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stehen, dass Duncan beinahe mit ihm zusammenstieß.
    »W as?« Duncan sah sich um, als erwartete er einen Attentäter hinter der nächsten Ecke.
    »I ch habe nichts gehört«, sagte ich.
    »N atürlich nicht«, winkte Tove ab.
    »W ieso nicht? Was soll das denn heißen?«
    »W eil es von dir kam«, seufzte Tove. Er schaute immer noch Duncan an. »H ast du wirklich nichts gehört?«
    »N ein«, sagte Duncan. Er sah mich an, als hoffe er, ich könne ihm Toves merkwürdiges Verhalten erklären, aber ich schüttelte nur den Kopf. Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach.
    »T ove, was ist los?« Ich sprach laut, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    »D u musst vorsichtiger sein.« Tove legte den Kopf schief und lauschte. »J etzt bist du ruhig. Aber sobald du traurig, wütend, ängstlich oder angenervt bist, sendest du Dinge aus. Das machst du wahrscheinlich unbewusst. Ich höre es, weil ich dafür empfänglich bin. Duncan und die gewöhnlichen Tryll hören dich nicht, weil du deine Gedanken nicht bewusst in ihre Richtung sendest. Aber wenn ich dich hören kann, könnten es auch andere tun.«
    »W as denn? Ich habe doch nichts gesagt.« Langsam gingen seine Rätsel mir auf die Nerven.
    »D u hast gedacht: Ich wünschte, er würde langsamer laufen«, sagte Tove.
    »I ch habe meine Überzeugungskraft aber nicht eingesetzt«, stammelte ich verdutzt.
    »I ch weiß. Du wirst bald lernen, damit umzugehen«, versicherte er mir, setzte sich wieder in Bewegung und führte uns nach unten. Obwohl ich nicht geahnt hatte, wohin er uns bringen würde, überraschte es mich definitiv, dass wir schließlich im Ballsaal standen, der bei dem Vittra-Angriff verwüstet worden war. Früher war er sehr luxuriös gewesen, wie ein Ballsaal aus einem Disney-Märchen. Marmorböden, weiße Wände mit goldenem Stuck, Oberlichter und Diamantkronleuchter.
    Seit dem Angriff war von der Pracht nichts übrig geblieben. Die Glasdecke war eingestürzt und zum Schutz vor den Elementen durch blaue und durchsichtige Plastikplanen ersetzt worden, was dem Licht einen seltsamen Schimmer verlieh. Auf dem Boden lagen noch überall zerborstene Kronleuchter und Scherben, kaputte Stühle und Tische. Schwarze Rauch- und Feuerspuren übersäten Wände und Fußboden.
    »W arum hier?«, fragte ich. Meine Stimme hallte immer noch durch den riesigen Raum, aber durch die Planen klang das Echo dumpfer.
    »M ir gefällt es hier.« Tove streckte die Hände aus und schob per Telekinese den Schutt zur Seite.
    »W eiß die Königin, wo wir sind?« Duncan fühlte sich hier offenbar sehr unwohl, und ich versuchte, mich daran zu erinnern, ob er bei dem Angriff dabei gewesen war. Damals hatte ich ihn noch nicht gekannt, und an diesem Abend war ich so vielen Leuten vorgestellt worden, dass ich es nicht sicher sagen konnte.
    »K eine Ahnung«, erwiderte Tove achselzuckend.
    »W eiß sie, dass du mich trainierst?«
    Er wendete mir den Rücken zu, nickte und schaute sich um. »A ber warum trainierst du mich? Du hast doch ganz andere Fähigkeiten als ich.«
    »S ie sind sich ähnlich.« Tove drehte sich zu mir um. »A ußerdem haben nie zwei Tryll genau dieselben Fähigkeiten.«
    »H ast du schon mal jemanden trainiert?«
    »N ein. Aber ich bin am besten dafür geeignet, dich zu trainieren.« Er krempelte seine Hemdsärmel hoch.
    »W arum?«, fragte ich. Wie ich sah, war Duncans Gesichtsausdruck ebenso skeptisch wie meiner.
    »F ür alle anderen bist du viel zu mächtig. Nur ich kann dir helfen, dein Potenzial voll auszuschöpfen, weil es außer mir niemand einzuschätzen weiß.« Tove war mit seinen Ärmeln fertig und stemmte die Hände in die Hüften. »B ereit?«
    »S icher«, sagte ich achselzuckend. Bereit wofür?
    »B eweg das Zeug hier.« Er deutete auf den Schutt, der überall herumlag.
    »M it meinen Gedanken?« Ich schüttelte den Kopf. »D as kann ich nicht.«
    »H ast du es denn schon mal versucht?«, konterte Tove mit blitzenden Augen.
    »N un… nein«, gestand ich.
    »T u es.«
    »U nd wie?«
    »F inde es heraus«, sagte er.
    »D u bist ein toller Lehrer«, seufzte ich.
    Tove lachte, und ich beschloss, einen Versuch zu wagen. Da ich klein anfangen wollte, suchte ich mir einen kaputten Stuhl aus, der ganz in meiner Nähe lag, und starrte ihn konzentriert an. Ich wusste bisher nur, wie ich Überzeugungskraft einsetzen konnte, also probierte ich erst mal das aus. Stumm wiederholte ich immer wieder: Ich will, dass der Stuhl sich bewegt. Ich will …
    »N ein!«, riss mich Tove

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