Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
Vom Netzwerk:
wahrscheinlich Angst machen sollte, dass jemand in meinem Zimmer war. Schließlich stand ich auf der Entführungsliste der bösen Trolle an oberster Stelle.

10

    Neuordnung
    W as zum Henker«, brüllte Tove Kroner und schoss von meinem Bettrand hoch.
    Ich hatte mich abrupt aufgesetzt und war bereit, mich gegen den Eindringling zur Wehr zu setzen. Aber es war nur Tove, und ich verstand nicht, was ihn so aufbrachte.
    Meiner Meinung nach hatte ich mich nur aufgesetzt. Aber Tove stand bei der Tür und hatte die Hände gegen die Schläfen gepresst. Er hielt den Kopf gesenkt, sein dunkles Haar fiel ihm ins Gesicht.
    »T ove?« Ich schwang die Beine über den Bettrand und stand auf. Er reagierte nicht, also ging ich zu ihm.
    »T ove? Alles okay? Habe ich dir etwas getan?«
    »J a.« Er schüttelte den Kopf und richtete sich auf. Seine Augen blieben geschlossen, aber er ließ die Hände sinken.
    »E ntschuldige. Was habe ich denn gemacht?«
    »K eine Ahnung.« Tove riss den Mund auf und bewegte den Kiefer wie jemand, der gerade eine saftige Ohrfeige bekommen hatte. »I ch wollte dich fürs Training wecken. Und du …«
    »H abe ich dich geschlagen?«, fragte ich, als er verstummte.
    »N ein, nur in meinem Kopf.« Tove starrte einen Moment lang nachdenklich ins Leere. »E s war, als hättest du mir in meinem Kopf eine Ohrfeige versetzt.«
    »W ovon sprichst du?«
    »H ast du so etwas schon mal gemacht? Wenn du Angst hattest?« Er schaute mich neugierig an und ignorierte meine Verwirrung.
    »N icht, dass ich wüsste. Aber ich weiß ja auch gar nicht, was ich gemacht haben soll.«
    »H m.« Seufzend strich er sich durchs Haar. »D eine Fähigkeiten entwickeln sich noch weiter. Bald sollten sie voll ausgeprägt sein, und vielleicht gehört das dazu. Vielleicht liegt es aber nur an mir.«
    »W as?«
    »I ch kann doch Gefühle spüren«, erinnerte mich Tove. »U nd deine Aura ist heute sehr dunkel.«
    Tove konnte zwar Gefühle spüren, aber keine Gedanken lesen. Ich war ein Sender, deshalb konnte ich wie Elora in die Gedanken anderer eindringen und Überzeugungskraft einsetzen. Tove war ein Empfänger, deshalb sah er Auren und spürte emotionale Schwingungen.
    »W as soll das heißen?«, fragte ich.
    »D u bist unglücklich«, antwortete Tove abwesend und ging zur Tür. »Z ieh dich schnell an, wir haben heute viel zu tun.«
    Er verließ das Zimmer, bevor ich ihn um eine Erklärung bitten konnte. Ich verstand wirklich nicht, was Willa an ihm fand. Aber möglicherweise war sie auch nicht wirklich in ihn verknallt, sondern nur in die Macht seiner Familie. Die Kroners waren nach mir die nächsten Anwärter auf den Thron. Tove würde in meine Fußstapfen treten, falls ich aus irgendwelchen Gründen meinen königlichen Verpflichtungen nicht nachkommen konnte.
    Allerdings war Tove auch durchaus attraktiv. In seinem dunklen Haar, das ihm fast bis auf die Schultern reichte, glänzten natürliche Highlights, und seine Haut hatte einen moosgrünen Schimmer, wie bei vielen mächtigen Tryll. Außer Tove hatte sonst niemand in Förening solche Haut, abgesehen von seiner Mutter, aber bei ihr war der Schimmer schwacher als bei ihm.
    Ich wusste nicht, warum Tove mich trainieren würde. Elora schien trotz seiner Stellung nicht sehr viel von ihm zu halten. Außerdem war er zerstreut und ziemlich schräg.
    Aber er hatte die stärksten Fähigkeiten aller Tryll, die mir bisher begegnet waren. Das war besonders außergewöhnlich, da Männer sonst schwächere Fähigkeiten aufwiesen als die meisten Frauen.
    Da ich keine Lust hatte, den ganzen Tag im Bett zu bleiben und Finn nachzutrauern, beschloss ich, dass es eine gute Idee war, meine Fähigkeiten zu trainieren. Ich zog mich schnell an und verließ das Zimmer. Draußen unterhielt sich Tove mit Duncan.
    »F ertig?«, fragte Tove, ohne mich anzusehen. Bevor ich antworten konnte, setzte er sich in Bewegung.
    »D uncan, du brauchst uns nicht zu begleiten«, sagte ich und eilte Tove nach. Duncan war mir wie immer gefolgt, verlangsamte aber sein Tempo.
    »E s ist besser, wenn er mitkommt«, sagte Tove und strich sich das Haar hinter die Ohren.
    »W ieso?«, fragte ich, und Duncan lächelte freudig, weil er dabei sein durfte.
    »W ir brauchen ein Versuchskaninchen«, sagte Tove sachlich, und Duncans Lächeln erstarb augenblicklich.
    »W ohin gehen wir?« Ich musste fast joggen, um mit Tove Schritt zu halten, und ich wünschte mir, er würde langsamer laufen.
    »H ast du das gehört?« Tove blieb so abrupt

Weitere Kostenlose Bücher