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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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fragte ich. »W arum läuft dir die Zeit davon?«
    »I ch habe nicht einmal Zeit für diese Diskussion.« Elora schüttelte den Kopf und winkte ab. »D u hast noch viel zu tun und ich habe in zehn Minuten meinen nächsten Termin. Wenn du willst, dass ich deinen geliebten Markis rette, dann solltest du jetzt gehen und mich meine Arbeit machen lassen.«
    Ich blieb noch einen Moment lang zögernd vor ihrem Schreibtisch stehen, aber dann merkte ich, dass ich nichts mehr zu sagen hatte. Elora war ausnahmsweise auf meiner Seite und sie hatte nicht vor, Loki hinrichten zu lassen. Ich sollte tatsächlich lieber gehen, bevor ich noch irgendetwas sagte, das ihre Meinung änderte.
    Ich hatte erwartet, dass Finn im Flur stehen und mich zu meinem Zimmer zurückbringen würde, aber stattdessen fand ich dort Tove. Er lehnte an der Wand und drehte abwesend eine Orange in den Händen.
    »W as machst du denn hier?«, fragte ich.
    »I ch freue mich auch, dich zu sehen«, erwiderte Tove trocken.
    »N ein, ich meine, ich habe nicht mit dir gerechnet.«
    »I ch wollte sowieso zu dir, also habe ich Finn weggeschickt.« Tove schüttelte grinsend den Kopf.
    »W illst du heute mit mir trainieren?«, fragte ich. Ich trainierte gern mit Tove, aber er hatte es für das Beste gehalten, mir ein paar Tage freizugeben, um mich nicht zu überfordern.
    »N ein.« Tove warf die Orange in die Luft und fing sie wieder auf. Wir entfernten uns von Eloras Arbeitszimmer. »I ch wohne doch jetzt hier und wollte einfach mal nach dir sehen.«
    »A ch, richtig.« Ich hatte vergessen, dass Tove eine Zeit lang hier wohnen würde, um den Palast noch sicherer zu machen. »W arum wolltest du nach mir sehen?«
    »I ch weiß nicht«, sagte er achselzuckend. »D u bist irgendwie…«
    »I st meine Aura heute wieder verfärbt?«, fragte ich ihn mit einem langen Seitenblick.
    »J a, das ist sie. Gerade ist sie ockerfarben, beinahe schwefelgelb.«
    »I ch will mir diese Farbe gar nicht vorstellen und weiß sowieso nicht, was sie bedeutet«, sagte ich. »D u redest die ganze Zeit von Auren, erklärst mir aber nie etwas.«
    »N ormalerweise ist deine orange.« Er hielt die Frucht hoch, wie um es mir zu verdeutlichen, und warf sie dann wieder in die Luft. »I nspirierend und mitfühlend. Sie bekommt einen violetten Schimmer, wenn du bei Leuten bist, die dir etwas bedeuten. Das ist eine beschützende, liebevolle Aura.«
    »O kay?« Ich zog eine Augenbraue hoch.
    »A ls du bei der Sitzung gestern aufgestanden bist und für deine Überzeugung gekämpft hast, hat deine Aura golden geleuchtet.« Tove blieb gedankenverloren stehen. »D as war wunderschön.«
    »W as bedeutet Gold?«, fragte ich.
    »I ch weiß es nicht genau. Ich habe noch nie eine solche Aura gesehen. Die deiner Mutter ist meistens grau mit roten Flecken, aber wenn sie den Königinnen-Modus einschaltet, ist sie goldgesprenkelt.«
    »G old bedeutet also… was? Dass ich eine Führungspersönlichkeit bin?«, fragte ich skeptisch.
    »V ielleicht.« Er zuckte wieder mit den Achseln und lief los.
    Tove ging nach unten, und obwohl ich mich nach Ruhe sehnte, folgte ich ihm. Er erklärte mir alles, was er über Auren und die Bedeutung ihrer Farben wusste.
    Welchem Zweck die Auren dienten, wusste ich immer noch nicht. Tove sagte, sie verschafften ihm einen Einblick in die Persönlichkeit und die Absichten seines Gegenübers. Wenn eine Aura sehr kraftvoll war, spürte er sie sogar körperlich. Bei der Sitzung gestern war meine offenbar so warm gewesen wie die Strahlen der Sommersonne.
    Tove ging ins Wohnzimmer und ließ sich in einen Sessel beim Kamin fallen. Er schälte die Orange und warf die Schale auf die kalte Asche. Ich setzte mich auf die Couch neben dem Sessel und starrte aus dem Fenster.
    Allmählich wurde es Winter, und Eisregen prasselte gegen die Fenster. Es klang, als prallten Münzen auf die Scheibe.
    »W ie viel weißt du über die Vittra?«, fragte ich.
    »H m?« Tove biss in die Orange, wischte sich den Saft vom Kinn und schaute mich an.
    »W eißt du viel über die Vittra?«, formulierte ich die Frage um.
    »S o einiges.« Er hielt mir ein Stück Orange hin. »W illst du?«
    »N ein, danke«, wehrte ich ab. »W ie viel denn genau?«
    »I ch meinte ein oder zwei Stück, aber du kannst auch den Rest haben, wenn du unbedingt willst.« Er hielt mir wieder die Orange hin, aber ich lehnte höflich ab.
    »N ein, danke. Erzähl mir doch bitte, was du über die Vittra weißt.«
    »D as ist zu ungenau formuliert.«

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