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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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entlanggleiten lassen und ihr wohlige Schauder entlocken. Beinahe hätte er den Gedanken in die Tat umgesetzt, doch ihr leises Stöhnen erinnerte ihn an ihre Schmerzen. Keine gute Voraussetzung, um Zärtlichkeiten zu genießen. Und überhaupt: Er sollte seine Gedanken und Gefühle besser im Zaum halten. Unauffällig – so hoffte er zumindest – schob er seine Hüften ein wenig zurück, damit sie nicht spürte, wie steinhart er war.
    Um sich abzulenken, maß er den Gefangenen von oben bis unten mit einem Blick, doch der regte sich nicht. Ob er es überhaupt schaffen würde, durchzukommen, bezweifelte Virge. Er hatte bislang noch keine Gelegenheit gehabt, mit Dix und Nash über seinen Verdacht zu reden, wer der Typ war. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelte es sich um einen der drei Kerle, auf deren Kappe der Überfall am El Prado ging und die den Black Boys später auf dem Weg zum Hubschrauber entkommen waren. Bestimmt waren sie nicht alle drei an Bord gewesen. Sie mussten sich aufgeteilt haben und Virgin vermutete einen an Simbas und Neils Fersen und der dritte klebte wahrscheinlich an Max und verfolgte die Gruppe nach Idaho.
    Quinns Schultern hoben und senkten sich in regelmäßigeren Abständen. Seine Unterstützung schien ihr Halt und Entspannung zu geben. Er schmiegte den Kopf an ihren. Eine Hitzewelle erfasste ihn, als er spürte, dass sie die Berührung mit leichtem Druck erwiderte.
    Erneut fragte er sich, ob sich ihre Wege trennen würden, sobald sie wieder amerikanisches Pflaster unter den Füßen spürten. Quinn lebte in L. A., aber das hieß noch lange nicht, dass sie sich wiedersehen würden. Vielleicht lehnte sie es schon aus dem Grund ab, weil er sie immer wieder an das Drama erinnern würde. Das Gefühl, das er bei dem Gedanken an eine Trennung verspürte, brannte wie aufsteigende Magensäure im Hals. Er hatte diese Frau längst noch nicht für sich gewonnen, doch der Gedanke, sie gleich wieder zu verlieren, fühlte sich an, als verflüssigte sich der Boden unter ihm. Daran könnten auch die Gemeinschaft und Freundschaft von Max und den anderen Jungs nichts ändern.
    „Wie bist du eigentlich auf den Namen Quinn gekommen? Hast du ihn dir selbst ausgesucht?“
    „Ja. Als wir damals in Norwegen waren und unsere amerikanischen Papiere ausgestellt wurden.“
    „Und wieso Quinn?“
    „Sagt dir Quinn Cummings etwas?“
    Virge dachte einen Moment nach, aber ihm fiel nichts ein. „Nein.“
    „Als Kind liebte mein e Mum die Sitcom Big Eddie , in der Quinn Cummings im Alter von acht Jahren die Hauptrolle spielte.“
    „Und um an deine Mum zu denken, hast du dir den Namen ausgesucht.“
    Quinn nickte. „Es war die einzige Möglichkeit, irgendetwas mitzunehmen, denn ich durfte weder ein Kleidungsstück noch ein Schmuckstück von ihr behalten.“
    Der Verletzte stöhnte leise.
    Blitzschnell drehte Virge Quinn herum, sodass sie sich an einen Baumstamm lehnen konnte. Vanita stand gleich neben ihr und hielt Quinns Arm.
    Virgin bückte sich zu dem Gefangenen und hob seine Lider. Die Augen waren noch immer verdreht. Er strahlte noch mehr Hitze aus, sein Fieber musste gestiegen sein. Dieser Mann stellte keine Gefahr dar, er würde vielleicht nicht mal die nächsten Minuten überleben. Im Grunde tat der Kerl ihm leid, auch wenn er ihnen feindlich gesinnt war. Niemand wusste, wer hinter dieser CT-Gruppe stand und was genau ihre Motive waren, außer der Vermutung, dass sie genetisch veränderte Nachkömmlinge von Probanden in aller Welt einfingen, um die Experimente an ihnen fortzusetzen.
    Er kontrollierte den Puls des Mannes. Sein Herz schlug unregelmäßig und viel zu schnell. Langsam richtete sich Virgin auf und legte seine Arme wieder um Quinn.
    „Ist er okay?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, ihm geht es sehr schlecht. Aber wir können nichts für ihn tun.“
    Quinn wollte sich impulsiv zu dem Verletzten hinabbeugen, doch Virge hielt sie fest. „Nicht“, sagte er. „Du kannst ihm im Moment auch nicht helfen.“ Um sie abzulenken, griff er das abrupt beendete Thema wieder auf. „Die Trennung von deiner Mutter muss sehr schwer für dich gewesen sein.“
    Sie schwieg eine Weile und er spürte, wie sie ihren Gedanken nachhing.
    „Manchmal frage ich mich, ob es richtig war. Ich genieße die Freiheit und will sie um nichts in der Welt aufgeben. Aber wenn ich an Mum denke …“
    „… würdest du dich freiwillig in dein Schicksal fügen, um sie glücklich zu sehen. Aber sie wäre nicht

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