Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
Vom Netzwerk:
fanden.
    Quinn glitt auf die Knie, stützte sich auf die Hände und neigte langsam den Oberkörper, bis ihre rechte Schulter den Boden berührte. Zaghaft rollte sie sich auf die Seite ab. Hätten die Männer den Weg jetzt fortsetzen wollen, müssten sie sie hier liegen lassen. Sie schloss die Augen.
     
    *
     
    Dich t an Quinns Seite starrte Virgin in den Nachthimmel und dachte über den Gefangenen nach.
    Vermutlich gehörte der Kerl zum CT-Team. Die Welt war – hoffentlich – nicht bevölkert von Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, nicht nur aus diesem Grund blieb keine andere Schlussfolgerung.
    Wer zum Teufel waren diese Kerle und warum hatten sie es auf die G.E.N. Bloods abgesehen?
    Virge grübelte darüber nach, wann und wie die Probleme begonnen hatten. Gestern vor einer Woche waren Dix, Simba, Wade und Neil zu einem Einsatz auf die unbewohnte Insel Santa Rosa Island vor der Küste von Los Angeles aufgebrochen. Ihr Auftrag lautete, ein Schmugglernest auszuheben, doch bevor es dazu kam, wurden sie von einer Gruppe Unbekannter angegriffen.
    Wade, der besser riechen konnte als ein Aal, und das hieß einiges, denn dieses Viech roch über Hunderte Meilen hinweg Gerüche im Wasser, hätte die Kerle lange vor dem Angriff erschnüffeln müssen, doch das war nicht der Fall. Tatsächlich stellte sich in den darauffolgenden Tagen heraus, dass Wade sein Riechvermögen verloren hatte, weil den Jungs ein Medikament untergejubelt worden war, das sie wahrscheinlich auf dem Weg zur Insel im Hubschrauber mit Schokoriegeln zu sich genommen hatten.
    Am Montag darauf waren einige der Jungs zum Sunset Bloulevard auf ein Bier losgezogen, und dort wurden Simba und Neil erneut angegriffen.
    Quinn stöhnte leise. Sofort wandte sich Virgin ihr zu. Ihr Gesicht verzerrte sich, aber sie schlief weiter. Ihr Brustkorb hob und senkte sich von langsamen, gleichmäßigen Atemzügen.
    Simba und Neil hatten die drei Angreifer überwältigt, obwohl alle drei unsichtbar gewesen waren. Genutzt hatte es nichts, sie waren anschließend entkommen. Virgin würde darauf wetten, dass es sich bei dem Verletzten um einen von ihnen handelte. Selbst wenn es noch mehr von der Sorte gab, der Typ gehörte zum CT-Team, das war für ihn so sicher wie das Amen in der Kirche.
    Bis jetzt war der Kerl noch nicht aus seinem Koma erwacht. Die Fleischwunde an der Brust hatte sich als weniger gefährlich herausgestellt, dennoch hatte der Verletzte jetzt Fieber und es war unklar, welche Verletzungen er möglicherweise in dem unsichtbaren Bereich davongetragen hatte. Vielleicht litt er auch unter inneren Blutungen.
    Virgins Hand glitt wie von allein zu Quinn. Er berührte sie sanft an der Schulter, glitt mit den Fingerspitzen an ihrem Hals entlang bis hinauf zu ihrer Wange und streichelte über ihre samtweiche Haut. Sie schlief so fest, dass sie es nicht bemerkte.
    Die Befürchtung innerer Blutungen hatte er auch bei Quinn gehabt, als er das erste Mal ihren Bluterguss gesehen hatte, der sich über den kompletten Bauch bis weit über die Hüftknochen zog. Er hätte nichts für sie tun können, außer bei ihr zu sein und sie beim Sterben zu begleiten.
    Fuck! Wie furchtbar!
    Nachdem sie jedoch den Marsch durch die Plantage durchgestanden hatte, glaubte er zumindest nicht mehr, dass sie lebensbedrohliche innere Verletzungen davongetragen hatte. Sie hatte sich wirklich tapfer geschlagen, erst recht, nachdem sie sich auch noch den Knöchel verstaucht hatte. Zwar meinte sie, ihre Wut über den Ausrutscher und ihre Schmerzen vor ihm verborgen zu haben, doch er wusste es besser. Gegen seinen Willen musste er lächeln. Dieses zierliche Persönchen. In ihr steckte eine Kraft und eine Ausdauer, die er ihr auf keinen Fall zugetraut hätte. Dass sie darüber hinaus ein brennendes Begehren in ihm weckte, das er in dieser Weise bislang noch nie empfunden hatte, erwärmte sein Inneres um ein Weiteres. Egal, in welcher scheiß Lage sie sich befanden, er würde dafür kämpfen, sie heil hier rauszubringen, wer immer sich ihnen in den Weg stellen würde.
    Selbst, wenn er im Nachhinein nicht mehr erhielt als ein liebes Danke und sich ihre Wege trennten, weil sie beide in ihr gewohntes Leben zurückkehrten, war sie ihm jede Anstrengung und jeden Einsatz wert.
    Er horchte in sein Innerstes. Schon im Flugzeug hatte er sich gefragt, ob es sich so anfühlte, wenn man sich verliebte? Der Rausch und der Schwindel, die er anfangs in ihrer Nähe gespürt hatte, überfielen ihn nicht mehr. In

Weitere Kostenlose Bücher