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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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glücklich, und das ist es, was dich davon abhält. Und es erspart dir, ein schlechtes Gewissen zu haben.“
    „Du hättest Seelenklempner werden sollen.“
    Virge lachte leise. „Meine Adoptiveltern waren beide Psychiater. Sie betrieben eine Gemeinschaftspraxis.“
    „Ich möchte sehr gern mehr über dich erfahren.“
    Er liebkoste ihren Nacken. „Das wirst du. Wir werden noch viel Zeit dafür haben.“ Unter seinen Zärtlichkeiten erschauderte Quinn und sofort spürte Virge, wie ihm noch mehr Blut in den Unterleib schoss. Es fühlte sich gut an, gleichzeitig weckte es Scham. Obwohl die Anzeichen dafürsprachen, hegte er im Moment keine sexuellen Gelüste. Er wollte Quinn einfach nur nahe sein. Umso mehr bemühte er sich, sie seine Erregung nicht spüren zu lassen. Sie sollte auf keinen Fall einen falschen Eindruck bekommen, schon gar nicht glauben, er sei oberflächlich und nur an dem Einen interessiert.
    Er hielt den Gefangenen fest im Visier. Wenn er sich auf die Realität konzentrierte, lenkte ihn das von ungewollten körperlichen Reaktionen ab.
    „Wie alt bist du eigentlich?“, fragte Quinn.
    „Sechsundzwanzig.“
    „Und dein Sternzeichen?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Quinn drehte sich in seinen Armen um und sah zu ihm auf. „Warum?“
    „Ich war knapp zwei, als ich vor einer Polizeistation ausgesetzt wurde.“
    Sie schnappte nach Luft. „Um Himmels willen.“
    Er lehnte seine Schläfe an ihre. „Ich erinnere mich nicht daran, auch nicht an die Zeit davor. Vereinzelte Momentaufnahmen habe ich erst ab drei oder vier. Die ersten lebhaften Bilder sehe ich erst ab der Zeit bei meinen Adoptiveltern.“
    „Was ging bei deiner Adoption schief, dass deine Brüder dich beim Erbe ausbooten konnten?“
    „Eine Formalität, die mit dem Zeitpunkt der Unterschrift meiner Eltern zu tun hatte. So genau habe ich mich nicht damit befasst.“
    „Und warum hast du auf dein Erbe verzichtet?“
    „Ich war noch immer viel zu geschockt über den Verlust. Ich will bis heute nicht wahrhaben, dass sie tot sind. Für mich sind sie nur verschollen. Und ich hatte keine Lust auf eine monatelange, wahrscheinlich eher jahrelange Auseinandersetzung mit meinen Brüdern. Ich war nicht wild auf das Geld. Erstens finde ich übergroßen Reichtum widerlich, und zweitens hätte mich das Erbe nur immer und immer wieder an meine Eltern erinnert.“
    Quinn seufzte. „Es tut gut, jemanden wie dich in der heutigen Zeit zu treffen.“
    „Wie meinst du das?“
    „Mein Leben lang war ich umgeben von Menschen, die nichts als Geld im Kopf hatten. Die Frauen im Harem … was habe ich die Gespräche gehasst. Alles drehte sich ständig nur um Geld. Was sie sich alles leisten würden, sobald sie genug zusammengespart hätten. Niemals ging es auch nur um ein Gefühl, nicht mal für sich selbst. Dabei ist Geld zwar wichtig, aber doch nicht das Maß aller Dinge.“
    „Für viele Menschen schon.“
    „Dauert das nicht ein wenig lang?“, unterbrach Vanita ihr Gespräch.
    „Mach dir keine Sorgen“, sagte Virgin. „Die beiden verhandeln nicht nur mit dem Bauern, sie prüfen und sichern auch gleich die Umgebung. Es ist alles ruhig. Wenn etwas schieflaufen würde, hätten wir Schreie oder vielleicht sogar Schüsse gehört.“
    Vanita lehnte sich wieder an den Baumstamm.
    „Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die nicht nur hinter dem schnöden Mammon her sind.“ Das Thema schien Quinn nicht loszulassen. „Ich weiß selbst, dass Geld viele Sorgen beseitigen kann. Danach fängt es an, das Leben angenehm zu machen. Aber was hat ein Mensch davon, wenn es ihm an Liebe fehlt? An Glück oder Gesundheit? Denk nur an Steve Jobs. Er war ein toller Mann, erfolgreich, er hatte augenscheinlich alles, was sich ein Mensch wünscht und gehörte zu den Megareichen dieser Welt. Nur seine Gesundheit – die konnte er trotz all dem Reichtum nicht zurückgewinnen.“
    „Love is all you need. John Lennon.”
    „Nun ja, Liebe allein ist vielleicht auch noch nicht alles.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ach, ich weiß es nicht. Warum kann es keine gesunde Mischung für jeden Menschen auf der Welt geben?“
    „Du scheinst eine kleine Utopistin zu sein.“ Virge lächelte.
    „Ich bin Waage. Menschen dieses Sternzeichens versuchen immer, alles auszugleichen und für Glück und Harmonie zu sorgen.“ Sie drehte sich in seinen Armen, hob den Kopf und rieb ihre Nase an seinem Kinn. „Womit wir wieder bei deinem Sternzeichen wären. Du kennst also dein genaues

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