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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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abgeschirmt wurde. Dann versuchte er, den Energiestrom zu lenken. Imaginär sah er eisigen Nebel aus seinen Schultergelenken quellen, der an seinen Armen entlangwaberte, sich um seine Hände wand und sich in den Handflächen verdichtete.
    Seine Finger berührten Quinns Jeans. Er tastete sich seitlich am Stoff entlang, bis er ihre Hüften umfasste , und legte die Handflächen auf, verharrte, wechselte die Position. Nach einer Weile widmete er sich ihrem Fußknöchel, umfasste das geschwollene Fleisch, rieb sacht über Spann und Ferse. Obwohl er die Augen geschlossen hielt, spürte er jede Regung von Quinn. Sie lag ruhig da, unverkrampft, vertrauensvoll. Das beflügelte ihn und er legte noch mehr Kraft in seine Bemühungen. Er glühte innerlich, die Hitze wurde beinahe unerträglich und schmerzte durch den starken Kontrast zu seinen eiskalten Handflächen. Ein doppelter Kreislauf schloss sich. Kühles Blut strömte durch seine Hände und erwärmte sich durch seine innere Glut auf dem Weg zum Herzen im Eiltempo, während die sinkende Umgebungstemperatur die Hitze von seiner Haut nahm.
    Virgin war, als erwachte er schlagartig aus einer Trance. „Gott!“ Er stöhnte und rappelte sich auf. „Ich bin eine Ente!“
    Für einen Moment fühlte er sich verwirrt, doch das Gefühl schwand schneller als die Bilder eines nächtlichen Al b traums beim Erwachen. Er rieb sich die Handflächen an der Hose. „Wie geht es dir, Liebes?“
    Quinns Lippen bebten, sie zitterte am ganzen Körper.
    „Fuck! Ich habe dich schockgefroren …“
    „Hey, alles … gut!“, beschwor sie ihn, doch ihre Zähne klapperten aufeinander. „Gib … gib mir einen Moment.“ Quinn zog die Beine an ihren Oberkörper. Ihr Bibbern ließ nach.
    „Ich wollte nicht …“
    „Komm her.“ Sie zog ihn zu sich heran, sodass er sich gerade noch mit einem Arm abstützen konnte, bevor er bäuchlings auf ihr landete. „Ich habe keine Schmerzen mehr.“
    Er starrte sie an.
    „Du bist keine Ente. Wenn, dann ein Erpel.“ Sie streichelte seine Wange. „Himmel, ich bin so froh, dass es dir gut geht.“ Sie lachte und rollte sich auf die Seite.
    „Mir? Das Ganze sollte dir zugutekommen .“
    Zaghaft fuhren ihre Fingerspitzen über seine Wange. „Ich weiß, worauf du angespielt hast. Du glaubst, dass dein Körper wie der einer Ente arbeitet. Dass dein Blut sozusagen wie im Gegenstromprinzip fließt.“
    „Woher …“
    Sie sah ihm ins Gesicht und er fragte sich, ob sich Furcht und Abscheu hinter diesem unerg r ündlichen Blick verbargen. Innerlich bereitete er sich auf das Aus vor.
    „Süßer, ich studiere Biologie und vor wenigen Tagen habe ich noch eine Studienarbeit über Anatidae  – Entenvögel – geschrieben. Ihre Körper arbeiten wie ein Wärmetauscher. Nein, eigentlich arbeitet ein Wärmetauscher nach dem Vorbild der Natur. Wie dem auch sei – es ähnelt dem, was offenbar gerade bei dir vor sich gegangen ist.“
    „Du … du … siehst also kein Monster in mir?“
    „Um Himmels willen! Sie schlang die Arme um seinen Hals und zog Virge näher heran. „Wärm mich auf.“
    Er drückte sie wortlos an sich, strich mit dem Mund über ihre Wange, das Kinn entlang, suchte ihre Lippen – und als sie sich fanden, verpuffte der letzte Rest an Zurückhaltung.
    Verlangend küsste er ihren kühlen, weichen Mund, der sich wundervoll an seinen presste. Es dauerte nur wenige Sekunden, da glühten ihre Lippen wie seine.
    Er streichelte ihren Rücken. Als Quinn ihre noch immer nicht erwärmten Finger unter sein Hemd schob, erschauderte er – doch nicht vor Kälte.
    Ihre Zungen umkreisten sich, erkundeten, spielten miteinander.
    „Ich habe dich gehört“, hauchte sie zwischen zwei Küssen.
    Ihr Ohrläppchen verführte ihn, daran zu knabbern. Unter seiner Hand auf ihrem nackten Rücken spürte er ihre Gänsehaut.
    Er strich über ihre Wange, fuhr ihr ins Haar, zog ihren Kopf wieder zu sich heran. Ihre Lippen schmeckten zu prickelnd, fühlten sich zu elektrisierend an, um jemals wieder aufzuhören, sie zu berühren. Immer mehr zarte Küsse tupfte er auf ihr Gesicht. „Was hast du gehört?“
    „Deine Stimme.“ Sie stöhnte leise auf, als er hinter ihrem Ohr zart knabbernd über ihren Hals fuhr. „Aber ich habe die Worte nicht verstanden. Was war das für eine Sprache? Im Terminal und im Flugzeug hast du …“
    Bei dieser Frau wunderte ihn bald nichts mehr. Dass sie offenbar seine Gedanken gehört hatte, sollte ihm zu denken geben, doch er hatte

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