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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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hingezogen fühlte, obwohl dies ganz bestimmt seine eigenen Gedanken und Gelüste waren, die – wenn schon, denn schon – er ihr einflüsterte.
    Er drängte seine verdrehten Überlegungen.
    „Werteste, das Five-Star-Resort Coffee beans in the hay steht Ihnen heute mit all seinem Luxus zur alleinigen Verfügung.“ Er ließ Quinn langsam auf die Füße gleiten und wartete, bis sie sicher stand.
    Den an einer Seite offenen Unterstand umgab ein kleines Gehege. Mit einem Ruck zog Virge das verwitterte Gatter aus rauem Holz auf.
    Wie ihm der Geruch beim Näherkommen bereits verraten hatte, lag ein frischer Heuballen in der hinteren Ecke des Unterstandes. Schräg gegenüber, abgegrenzt durch eine halbhohe Holzwand, lag verstreutes Heu auf festgestampfter Erde und eine Ziege glotzte ihn an. Sie blökte und sprang auf die Beine.
    „Okay, fast allein“, korr i gierte Virge. Er ging zu dem Tier hinüber und sah schon auf halbem Weg, dass das Zicklein mit einem Strick angebunden war. Bis um die Trennwand herum reichte der Bewegungsfreiraum nicht.
    Virge schnüffelte übertrieben laut. „Halten wir das aus?“
    Ein leises Lachen drang aus dem Hintergrund.
    „Okay, dann komm.“ Er streckte Quinn einen Arm entgegen.
    Als sie neben ihm stand, rupfte er den Heuballen auseinander, bereitete ein dickes Lager und versorgte die Ziege mit einer Extraladung. „Hier, Baby. Eine halbe Stunde, okay? Dann lassen wir dich wieder allein.“
    Mit einer einladenden Geste wies er auf das Strohlager. „Bitte sehr, Mylady.“
    Quinn setzte sich und klopfte mit der Hand neben sich. „Wenn schon die einzige Alternative zu harten Bettfedern pikende Halme sind, dann kannst du ruhig mit mir leiden.“
    Er grinste. „Und ich hatte gehofft, du würd est meinen Versuch, ein romanti sches Ambiente zu schaffen, wenigstens ein bisschen würdigen.“
    „Ah ja. Und wie? Mit einem Kuss? Willst du mich verführen?“
    Er beugte sich näher an sie heran. „Ja“, sagte er. Seine Kehle fühlte sich an wie ein Reibeisen. „Aber nicht jetzt und nicht hier.“
    Quinn glitt nach hinten und stützte sich auf die Ellbogen. Blitzende Fünkchen tanzten im Mondlicht in ihren Pupillen.
    „Liegst du bequem?“ Etwas zu hektisch ordnete er das Heu um ihre Hüften. War es prickelnde Vorfreude, die ihre Augen leuchten ließ , oder machte sie sich über ihn lustig? Niemals hatte er sich so verunsichert gefühlt.
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem niedlichen Lächeln. „Schindest du Zeit?“
    Verdammt! „Ich dachte, so ist es bequemer.“
    Quinn schob sich weiter zurück, bis sie lang ausgestreckt im Heu lag. Sie stöhnte leise, doch ihre Gesichtszüge entspannten sich wieder. Wenn sie sich nicht bewegte, hielten sich ihre Schmerzen offenbar in Grenzen. Trotzdem zweifelte er erneut, ob sie den Strapazen der Nachtwanderung gewachsen sein würde.
    Quinn beschwerte sich nicht, aber sie sagte auch nichts, sah ihn nur aus ihren riesigen dunklen Augen an. Eine stumme Aufforderung, sein Versprechen zu erfüllen.
    Sein schlechtes Gewissen wuchs mit jeder Sekunde, doch wo zum Henker sollte er ansetzen? Monster? Genmanipulation? Marsmännchen? Noch nie war er in die Verlegenheit gekommen, jemand Fremdem zu erklären, was er war. Nicht einmal gedanklich hatte er es geprobt, denn es war völlig abwegig, dass er so etwas jemals tun würde. Mit Quinn war das etwas anderes. Mittlerweile wollte er ihr die Wahrheit sagen, nicht nur, um ihr Vertrauen zurückzugewinnen, sondern auch, weil es ihm ein inneres Bedürfnis war, sie nicht länger im Unklaren über sich zu lassen. Sollte es einen Weg für sie beide geben, sich näherzukommen, dann durfte seine Andersartigkeit nicht zwischen ihnen stehen.
    „Du hast also die Blutgruppe AB negativ“, half sie ihm auf die Sprünge.
    Virgin forschte in ihrem Gesicht, doch sie hielt die Lider geschlossen und verzog keine Miene. „Ja.“
    „Und an deinem Großvater oder deiner Großmutter wurde geforscht.“
    „Sie haben die DNA-Struktur manipuliert.“
    „Gibt es mehrere wie dich?“
    „Ähnlich wie ich, ja.“
    „Nash und Dix?“
    Er schwieg einen Moment zu lange.
    „Schon okay“, flüsterte sie, „und der Mann mit den unsichtbaren Beinen ist auch einer von euch.“
    „Vermutlich. Ich kenne ihn nicht, aber alles spricht dafür. Nash ist allerdings normal.“
    Die Frage, was er war, schwebte wie ein Pesthauch in der Luft, doch Quinn Händedruck nahm ihm mehr und mehr von seiner Verunsicherung. Hatte er wirklich befürchtet, dass

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