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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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leise.
    „Nahe kommen, langsam, und Finger in die Himmel“, sagte einer der Soldaten. Mit einer Uzi im Anschlag dirigierte er Quinn und Virgin um die Hausecke herum und in Richtung eines rückwärts geparkten Lkws mit geöffneter Ladeklappe.
    „Bleiben stehen!“
    Virge blickte über die Schulter zu Quinn. „Ich liebe dich.“
    Ihre Augen schwammen in Tränen. Einer der Soldaten packte sie und zog sie mit sich. Gleichzeitig traf Virge ein Tritt in die Kniekehlen.
    Er sackte zu Boden. Seine Arme wurden nach hinten gerissen, sodass er mit dem Oberkörper auf die Erde knallte, mit dem Gesicht in den Dreck. Ein Stein schürfte über seine Wange und riss ihm die Haut auf.
    Ein Knie drückte in sein Kreuz, ein Kabelbinder wurde um seine Hände gezurrt. Der Soldat riss ihn zurück auf die Füße und renkte ihm fast die Schulter aus. Sie packten ihn und bugsierten ihn auf die Pritsche.
    „Dix! Nash!“ Er schob sich an der Seitenwand hinauf, bis er neben Dix saß. Auch seine und die Arme des Black Boys waren nach hinten gedreht. „Was ist passiert? Hat der Bauer uns reingelegt oder was ist los?“
    „Wahrscheinlich“, knurrte Dix.
    „Er musste auf den Topf. Längere Sitzung, meinte er, deshalb hab ich keinen Blick ins Häuschen geworfen.“
    „Nash! Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wir haben alle nicht damit gerechnet, oder?“
    „Hätten wir aber besser. Solche Fehler dürfen uns nicht unterlaufen, aber daran ist kein Einzelner Schuld.“ Dix rückte sich in eine bequemere Position. „Die haben sich rangeschlichen, Nash eins übergebraten und die Hütte gestürmt. Danach sind die Lastwagen und der Hubschrauber aufgetaucht.“
    „Und unser Invisible-Man?“
    „Den haben die Soldaten noch für fünf Sekunden gesehen, bevor er Simsalabim gedacht hat und verpufft ist.“
    „Shit. Die werden nicht an eine Fata Morgana glauben. Und wie konnte der Bauer …?“
    „Dummer Fehler Nummer zwei: Ich hab das Lokushäuschen nicht pausenlos beobachtet.“
    „¡Querida mamá!“, ertönte es draußen. Der Bauer kletterte von der Ladefläche eines weiteren Lastwagens und lief auf die alte Frau zu, die die Soldaten unbeachtet zur Seite gedrängt hatten.
    Ein spanischer Wortschwall prasselte auf den Mann ein und dann klatschte es. Vor versammelter Mannschaft verpasste die alte Lady ihrem Sohn eine schallende Ohrfeige.
    Einige Soldaten lachten. Der Bauer hatte es ziemlich eilig, mit seiner Mutter in der Hütte zu verschwinden und die Tür zu schließen.
    Drei bewaffnete Soldaten sprangen auf die Ladefläche und richteten die Uzis auf Nash, Dix und Virge. Verzweifelt suchte er nach Quinn, doch sie war bereits in einem Wagen vor ihrem untergebracht worden.
    Die Motoren brüllten auf, der Konvoi setzte sich in Bewegung.
    Im tanzenden Scheinwerferlicht des hintersten Fahrzeuges versuchte Virge zu erfassen, wohin sie fuhren. Sie verließen die Kaffeeplantage, folgten nicht dem ausgetrockneten Flussbett. Dennoch erkannte er nach kurzer Zeit, dass sie an den Unglücksort zurückkehrten.
    Der Staub hatte sich läng s t gelegt. Starke Halogenstrahler beleuchteten das Wrack und das Licht funkelte auf dem Metall. Ein Zelt schmiegte sich in der Mitte an den in den Sand geneigten Leib des Flugzeugs. Am seitlichen Zelteingang stand ein Lastwagen mit geöffneter Laderampe. Als sie daran vorbeifuhren, verdrehte Virgin den Hals, um zu erkennen, ob die Geldkisten bereits eingeladen worden waren, doch einer der Soldaten stieß ihm schmerzhaft das Gewehr in die Seite.
     
    *
     
    Quinn stöhnte. Der Soldat, der neben ihr auf der Rückbank gesessen hatte, zog sie unsanft aus dem Fahrzeug. Ihre Beckenknochen taten seit Virgins Behandlung nicht mehr weh, doch der grobe Umgang des Soldaten schoss erneut einen scharfen Schmerz durch ihren Unterleib. Quinn musste sich am Dach des Wagens festhalten, um nicht zu schwanken.
    Der Mann gönnte ihr keine Verschnaufpause. Er stieß sie in Richtung eines großen Zeltes. Daneben erkannte sie ein weiteres, das im Halbdunkel lag. Die Lichtkegel der zahlreichen Scheinwerfer reichten nur bis zum Eingang des vorderen Zeltes. Alles dahinter verschwand in tiefer werdenden Schatten bis zur gänzlichen Schwärze der Nacht.
    Tränen verschleierten ihren Blick, während sie vergeblich versuchte, Van und die anderen auszumachen. Aufkommende Panik schnürte ihr den Hals zu. Sie ballte die Fäuste. Ruhig! Nicht die Kontrolle verlieren. Geh aufrecht und blick nach vorn!
    Seit Hiobs Auftauchen rotierten ihre Gefühle

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