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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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nach Fadi aus. „Komm her, Liebling.“
    Fadi zog Sadia an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Setzen wir uns?“, fragte er vorsichtig.
    Vanita zog Quinn neben sich auf das Sofa. Alessa setzte sich auf die Lehne von Fadis Sessel und Sadia nahm in der Mitte zwischen Fadi und Quinn Platz. Sie streckte die Arme zu beiden Seiten aus, um je eine Hand ihrer Kinder zu umschließen.
    Quinn schluckte die Enttäuschung hinunter, dass Fadi sie nicht auch in die Arme genommen hatte. Für einen Moment war sie bereit gewesen, ihm alles zu vergeben, noch ehe er überhaupt den Mund aufgemacht hatte. Nun zog sich ihr Herz zusammen und ihr Verstand erwartete voller Spannung, was er ihnen zu sagen hatte.
    „Als Vater mich damals in den Palazzo holte, platzte ich beinahe vor Stolz.“ Er fuhr sich durch sein dunkles Haar, das zerzaust vom Kopf abstand und dennoch wirkte wie die Frisur eines Filmstars, dessen Stylisten wahrscheinlich Stunden brauchten, um den frech-frischen Look herbeizuzaubern. „Ich war gerade fünfzehn, da durfte ich zum ersten Mal von seinem … Büfett naschen … ihr wisst schon.“ Er warf Alessa einen verlegenen Blick zu.
    Die junge Frau schob ihren Arm fester um seine Schultern und lächelte ihn an.
    „Ich … ich … genoss das angenehme Leben. An Vaters Seite nahm ich an Konferenzen teil. Zu Anfang hielt er mich im Hintergrund, bat mich, zuzuhören und zu lernen. Mehrere Wirtschaftsasse bereiteten mich in zahlreichen Privatstunden auf mein Studium vor. Ich hatte Spaß daran, freute mich darauf, in Rashads Fußstapfen zu treten und übersah dabei die Kaltblütigkeit, mit der er Menschen behandelte. Nicht nur Geschäftspartner und Personal, sondern vor allem auch dich, Mutter. Und dich, Latifa“, fügte er hinzu und sah ihr abbittend in die Augen. „Ich bemerkte nicht, wie ich seine Verhaltensweisen annahm.“
    Quinn nickte ihm zu, ein winziges Zeichen des Verstehens. Sie hatte das Gefühl, einen Zipfel der alten Vertrautheit zwischen Fadi und sich zu erwischen und griff zu. Sein Gesichtsausdruck zeugte von so viel Trauer und Reue, dass sie es unmöglich übers Herz brachte, seine Versuche, sich ihr anzunähern, zurückzuweisen.
    Er senkte den Kopf und verschränkte die Finger in seinem Schoß. „Vor zwei Jahren wurde Vater krank“, fuhr er leise fort. „Es vergingen nur wenige Wochen, da stand die Diagnose fest. Er hat Darmkrebs.“
    Ihre Mutter schnappte nach Luft, ihre Hand fuhr hinauf und presste sich auf ihre Lippen, aber sie schwieg.
    „Anfangs haderte Vater mit seinem Schicksal und tobte wie ein Irrer. Er betrank sich immer häufiger und ich musste kurz nach meinem achtzehnten Geburtstag zahlreiche Aufgaben für ihn übernehmen und den Beginn meines Studiums hinausschieben. Ich übernahm Repräsentationspflichten in der Firma und spielte den Boten für Dokumente, bei denen Vaters Unterschrift erforderlich war. Er bestand darauf, seine Erkrankung geheim zu halten, nur Onkel Ziad wusste davon – ihm musste sich Vater mitteilen, sonst hätte er keine Einigung erzielen können, dass er nur noch von zu Hause aus arbeitete und ich den nicht vermeidbaren offiziellen Teil übernahm.“
    „Bei Allah! Und ich habe von all dem nichts gewusst.“ Sadia war noch blasser geworden.
    Fadi schüttelte den Kopf. „Wie solltest du auch? Rashad hat alle getäuscht. Sein Arzt, Onkel Ziad und ich waren am Anfang die Einzigen, die Bescheid wussten.“
    „Wie … wie habt ihr es geschafft, den Harem zu täuschen?“, fragte Quinn, der noch die Erzählungen der Frauen von den üppigen lebendigen Tafeln vor Augen standen.
    „Alles lief weiter wie all die Jahre“, sagte Fadi kleinlaut. „Anstelle von Rashad habe ich die Huren im Schlafzimmer empfangen.“
    „Was?“, entfuhr es Quinn. „Und das hat keine bemerkt?“
    Das Kinn ihres Bruders sackte noch tiefer auf seine Brust hinab. „Der Sheikh hat mir haarklein erklärt, wie er beim Liebesspiel vorgeht. Sein Glück war, wie er meinte, dass er einen Fetisch pflegte und all die Frauen stets in absoluter Dunkelheit empfing. Das hat es leicht gemacht, die Täuschung durchzuziehen. Vater war noch kräftig genug, um am Büffet zu naschen – doch den Part hinter der Schlafzimmertür übernahm ich.“
    Was musste ihn dieses Geständnis für eine Überwindung kosten. Die Stimme ihres Bruders war immer leiser geworden und die letzten Worte hatte er nur noch stockend hervorgebracht.
    „Hey!“ Alessa schmiegte sich dichter an Fadi. „Von deiner

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