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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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ihr nach ihrem Auslandssemester nach München, wo er sein Studium fortsetzte.“
    „Und damals haben sich Vater und Ziad verstanden?“, fragte Quinn.
    „Ich hatte erst bei Ziads Abreise zum ersten Mal das Gefühl, dass zwischen den beiden etwas schwelte, aber ich habe nie erfahren, was oder warum. Ich vergaß dieses Gefühl schnell wieder. Erst Jahre später, als der Eklat zwischen Rashad und meiner Familie offen ausbrach, dachte ich hin und wieder daran. Aber ich konnte verstehen, warum meine Geschwister so abweisend auf Rashad reagierten und warum sie seine Lebensweise nicht akzeptieren konnten.“ Sie blickte Quinn an und wandte sich dann an Fadi. „Auch ich habe schlimme Fehler gemacht. Ich hätte Rashad verlassen und euch mit mir nehmen müssen.“
    Quinn wand sich innerlich. Die Situation wurde ihr zunehmend unangenehm, auch wenn diese Aussprache unumgänglich und wichtig war. Sie hätte sich am liebsten erst mal Zeit erbeten, um all das zu verdauen und mit Vanita über alles zu sprechen. Viel stärker und unbändiger bahnte sich jedoch die Sorge um Virgin in den Vordergrund. Quinn warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr, die Fadi am Handgelenk trug.
    Sie umarmte ihre Mutter und stand anschließend auf. „Stört es euch, wenn ich mal eben telefoniere?“
    „Ja“, sagte Fadi.
    Quinn wollte entrüstet auffahren, doch sie kam nicht einmal zum Durchatmen. Fadi war aufgesprungen und zog sie an seine Brust. Er umklammerte sie so heftig, dass sie keine Luft mehr bekam.
    „Verzeih mir, Schwesterchen.“
    „Dazu …“, sie keuchte und versuchte, ihn von sich zu schieben, „… musst du mir erst mal Luft lassen.“
    Als er den Griff lockerte, schob sie ihm die Arme um den Hals. „Brüderchen“, sagte sie nur und küsste ihn mitten auf den Mund. „Wir werden noch das eine oder andere Hühnchen miteinander zu rupfen haben …“, dabei dachte sie an ihre Haare, „aber dann sind wir wieder Freunde, okay?“ Bevor er sie erneut fest an sich drücken konnte, bückte sie sich und entwand sich seinen zugreifenden Armen. „Aber zuerst muss ich telefonieren!“
    „Ich kann nicht glauben, dass Majid Bescheid gewusst hat und sich mir nicht anvertraut hat“, murmelte Sadia, während Quinn auf die gegenüberliegende Seite des Raumes ging. „Und das, wo ich ihn absolut auf meiner Seite wähnte, all die Jahre.“
    „Er hätte dich ins Vertrauen gezogen, wenn er einen Sinn darin gesehen hätte. Majid hat immer ausdrücklich betont, dass er nichts tut, was seiner Sayeeda schaden oder zum Nachteil gereichen würde.“
    Quinn hörte nicht weiter zu. Sie wählte Hiobs Nummer. Ein Fluch rutschte ihr über die Lippen, als sie das Besetztzeichen vernahm. Seine Stunde war seit drei Minuten vorbei. Ihr Finger huschte über den Touchscreen und drückte auf Wahrwiederholung. Dieses Mal nahm Hiob ab.
    „Haben Sie Neuigkeiten?“, fragte sie, noch bevor er einen Ton herausbrachte.
    „Ja“, antwortete er trocken. „Bin ich gefeuert?“
    „Reden Sie schon!“, schoss Quinn ihre Worte wie ein Schnellfeuergewehr auf ihn ab. Ihr war nicht nach dummen Sprüchen zumute.
    „Schon gut, schon gut. Zwei der drei Männer haben vor zwei Stunden die US Naval Base verlassen, obwohl der Heimflug für die Passagiere für morgen anberaumt ist.“
    „Wer?“, keuchte Quinn und hielt den Atem an.
    „Mr. Dixon und Mr. Legrand .“
    „Und wo sind sie hin?”
    „Sie haben sich zum Antonio Maceo Flughafen in Santiago de Cuba bringen lassen, aber darüber hinaus wollte man mir keine Auskunft geben.“
    „Versuchen sie, herauszufinden, welche Ziele von dort aus angeflogen werden. Besser, Sie finden heraus, wohin die beiden unterwegs sind.“
    „Wieder in einer Stunde? Jawohl, Durchlaucht!“ Dieses Mal beendete Hiob das Gespräch, ehe Quinn noch ein Wort sagen konnte. Sie schnaufte.
    Ihre Mutter trat ihr entgegen. „Fadi hat vorgeschlagen, morgen früh in den Palazzo zurückzukehren. Ich werde dem nur zustimmen, wenn du und Fatma damit einverstanden seid.“

Donnerstag, 6. Oktober
     
     
     
    B ehände schwang Dix die Füße aus dem Leihwagen, während Virgin noch Mühe hatte, sich geschmeidig zu bewegen. Er hoffte, dass sich seine verspannten Muskeln auf der knappen halben Meile des vor ihnen liegenden Fußmarsches noch lockern würden, doch im Grunde war er froh, sich überhaupt wieder fortbewegen zu können.
    „Bist du bereit?“
    Virgin nickte. Der Versuch, Spekulationen darüber anzustellen, wo Quinn und Vanita untergebracht

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