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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Kontrolle geratene Killertomate.
    Sie hatten Satellitenbilder der Anlage studiert, die ihnen Max auf das Handy des Gitmo-Kommandanten geschickt und das er ihnen freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte. Das Hauptgebäude befand sich in südlicher Richtung. Sie würden dem Zuliefererweg folgen und sich das Lieferantenportal näher ansehen, wo sich die größte Wahrscheinlichkeit bot, ein Schlupfloch zu finden.
    Zwei Stunden später ließ sich Dix zu einem derben Fluch hinreißen, als sie sich wieder einmal vor dem patrouillierenden Wachschutz verbergen und nahe des Haupttors hinter dornige Büsche springen mussten.
    „Keine Chance“, zischte Dix, nachdem der Wagen vorbeigefahren war. „Wir kommen da nicht rein.“
    Unter Strom stehender Stacheldraht auf den Mauerkronen, hochmoderne Alarmsysteme, der Wachschutz und eine Festbeleuchtung wie zu einem Staatsempfang vermasselten jede Möglichkeit, das Gelände zu betreten.
    „Wie wär’s, wenn wir einfach anklingeln und du erklärst, dass du um die Hand der Prinzessin anhalten möchtest?“
    Virgin knurrte abfällig. Max hatte es vorausgesagt. Es gab keinen Weg in das gesicherte Anwesen hinein, wahrscheinlich nicht einmal aus der Luft, was nur infrage gekommen wäre, wenn sie mehr Zeit und mehr Leute zur Planung und Ausführung zur Verfügung gehabt hätten. Aber Virge hatte mit seinem Dickschädel darauf bestanden, sofort nach Dubai zu fliegen.
    Die ungewollte Einsicht der Sinnlosigkeit zermürbte ihn.
    Aus der Ferne näherten sich Lichter und kamen rasch näher. Auf den letzten Yards fuhr eine schwarze Limousine in Schrittgeschwindigkeit wenige Schritte an den Büschen vorbei und stoppte vor dem Haupttor.
    Die Szene wirkte gespenstisch. Niemand stieg aus, um die Sprechtaste am Tor zu bedienen, dennoch öffnete es sich nach wenigen Sekunden. Lautlos glitten die Flügel auseinander. Der Wagen passierte die Einfahrt, und von rotem Warnlicht begleitet schloss sich die Pforte zum Paradies, ehe es Dix und ihm auch nur gelungen wäre, hinüberzuspurten.
    „Fuck!“, fluchte Virge.
     
    *
     
    Quinn hatte versucht, sich auf die Begegnung mit dem Sheikh innerlich vorzubereiten und fühlte sich gewappnet. Dennoch überkam sie ein flaues Gefühl, als sie sich nach einem kurzen Besuch in Majids Haus von ihm und seiner Familie verabschiedet hatten und Gibril sie zum Palazzo kutschierte.
    Das Betreten der viel zu großen Einganghalle wirkte wie das Durchschreiten eines Dimensionsportals . Sie verließen die Realität und tauchten in eine geschickt inszenierte Traumwelt ein, die Heimstatt von Jupiter, Mars, Apollo, Diana oder Venus gewesen sein könnte. Kunstvolle Mosaiken auf dem Boden und an den Wänden stellten erotisch angehauchte Szenen mit zahllosen, höchst filigranen Details dar. Früher hatte Quinn die Abbildungen von halb nackten Männern und Frauen abartig gefunden, heute schaffte sie es zumindest, die Schönheit und Vollkommenheit der Kunst anzuerkennen. Wäre dies nicht der Palazzo des Sheikhs, hätte sie sich sogar dazu hinreißen lassen, die Konstruktion der geschickt angeordneten Fenster und Lichtschlitze zwischen den Marmorsäulen zu bewundern, die die Halle in ein gleichmäßiges, weich wirkendes Licht tauchten. Es unterstrich die Perfektion der Mosaiken auf märchenhafte Weise.
    Fadi und Alessa gingen Hand in Hand voraus und Quinn drückte die Finger ihrer Mutter fester, um ihr ein Gefühl von Halt zu vermitteln, das sie selbst dringend benötigte. Ohne Vanita an ihrer Seite, fühlte sie sich unsicher, aber sie verstand ihre Freundin, die sich bei dieser Familienaussprache fehl am Platz vorkommen würde , und deshalb lieber in der Klinik geblieben war.
    Dafür hoffte Quinn, dass Virgin auftauchen würde. Wohin – außer nach Dubai – sollte er mit Dix geflogen sein? Und wo – außer im Palazzo – sollte er die Suche nach ihr starten? Wären die Männer nicht auf dem Weg hierher, hätten sie ebenso gut abwarten und heute mit den anderen Passagieren in die Staaten zurückreisen können. Ihr Herz klopfte heftiger, wenn sie daran dachte, dass Virge ihretwegen unterwegs sein musste. Vorsorglich hatte sie Majid beiseitegenommen und ihn gebeten, unauffällig Leute einzuteilen, die aufpassen sollten, ob die beiden auftauchten. Ohne Hilfe würden Virge und Dix die Festung niemals entern können.
    Die Hoffnung und Vorfreude trübte nur die bange Frage, warum Nash die beiden nicht begleitete. Van hatte das mit einem verschlossenen Gesichtsausdruck zur

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