Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
Vom Netzwerk:
sie die erste Ehefrau von Sheikh Rashad ist, einige Privilegien, die auch für meinen Bruder und mich galten. Wir trugen die Titel Prinz und Prinzessin, obwohl kein königliches Blut in unseren Adern fließt. Der Scheich meint, seine Ahnenlinie auf die Dynastie der Saud zurückzuführen, doch dazu muss er etliche Generationen überspringen.“
    Wieder spürte sie sein Lächeln. „Dann halte ich also eine kleine Mogelpackung im Arm.“
    „Von A wie Aussehen bis Z wie Zukunft.“
    „Hey, nicht schon wieder Schwarzmalen.“ Seine Hände wanderten langsam höher, bis an ihre Schulterblätter. Mit sanft kreisenden Bewegungen massierte er ihre verspannten Muskeln.
    Sie schmiegte die Wange an sein Kinn und rieb leicht über seinen Dreitagebart. „Kannst du dir vorstellen, dass ich mit Kugeln aus Gold und Edelsteinen gespielt habe wie andere Kinder mit Glasmurmeln?“
    „Nein.“
    „Die Augen meiner Puppen bestanden aus wunderschön geschliffenen Saphiren, ihre glitzernden Fingernägelchen aus Turmalinen. Jedes Mal, wenn ein neues Kleid für mich genäht wurde, bekamen meine Puppen das gleiche. Ich besaß ein komplettes Zimmer nur für sie.“
    „Und du hattest niemanden, um mit den Puppen zu spielen. Aber du mochtest sie ohnehin nicht, stimmt ’s ?“
    Er schien auf den Grund ihrer Seele zu blicken. „Nur Vanita. Sie hasste die Puppen allerdings noch mehr als ich.“
    „Gab es etwas, das du gemocht hast?“
    Sie antwortete spontan, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken. „Das Haar meiner Mutter. Jeden Abend, nachdem sie mir für die Nacht Zöpfe geflochten hatte, damit mein Haar nicht über Nacht verwuselte, durfte ich ihre Haare bürsten. Ich liebte es, wie seidig es war und wie es duftete. Nach Honig und Vanille.“ Jetzt wurde sie doch noch pathetisch.
    „Wann hast du dein Haar kurz schneiden lassen?“
    „Kurz bevor ich nach Los Angeles kam.“
    Er zupfte zärtlich an ihren Haarspitzen. „Die Frisur steht dir gut.“
    Quinn schob den Kopf zurück, um Virge ansehen zu können. „Jetzt bist du an der Reihe. Wo bist du aufgewachsen?“
    „Ich hab ’s dir doch schon erzählt. Ich wurde adoptiert, da war ich zwei. Bis dahin lebte ich in einem Kinderheim.“
    „Weißt du etwas über deine leiblichen Eltern?“
    „Nicht viel.“
    „Wie traurig.“ Sie hätte gern weitere Fragen gestellt, wäre am Liebsten auf seinen Ausrutscher mit dem Satz über die DNA-Manipulation zu sprechen gekommen, doch sie wollte auf keinen Fall aufdringlich sein. Wahrscheinlich hatte sie ohnehin an Wunden gekratzt, die besser unberührt geblieben wären. Sie glaubte, es daran zu spüren, dass er sich fast unmerklich verspannte.
    „Ich hatte eine gute Kindheit. Zwei jüngere Brüder, leibliche Kinder meiner Adoptiveltern. Wir verstanden uns gut, glaubte ich. Bis es an die Aufteilung des Erbes ging.“
    „Was ist passiert?“
    „Tyler und Lennis sorgten dafür, dass ich leer ausging. Hin und wieder beschäftigt mich ein furchtbarer Gedanke.“
    Sie konnte sich vorstellen, was. Ihn plagte die Frage, ob das mysteriöse Verschwinden seiner Eltern tatsächlich ein Unfall gewesen sein mochte.
    „Wie konnten deine Brüder erreichen, dass du leer ausgingst?“
    „Sie haben Unterlagen vorgelegt, aus denen hervorging, dass die Adoption rechtsungültig sei.“
    „Und war es so? Konntest du nichts dagegen tun?“
    „Ich habe die Dokumente nicht prüfen lassen. Ich wollte nicht.“
    Er sprach nicht aus, warum, und sie wollte nicht nachfragen. Sie forschte in seinem Ausdruck, ob sie mit ihrer Neugierde zu weit gegangen und ihm zu nahe getreten war. Virgin erwiderte den Augenkontakt.
    Quinn versank in der Tiefe seiner Pupillen. Seine Finger lagen schon die ganze Zeit in ihrem Nacken und streichelten sie sanft, doch jäh wandelte sich das Gefühl von behaglicher Zärtlichkeit in ein Prickeln, das ihr über die Schultern bis in die empfindsamen Spitzen ihrer Brüste floss, bis sie sich verhärteten. Die Nähe ließ sie einen intensiven Druck spüren, und beim Ein- und Ausatmen rieb sein Brustkorb über ihre kurzärmlige, dünne Bluse. Augenblicklich hämmerte ihr wieder das Herz gegen die Rippen.
    Virgin neigte den Kopf. Sein Gesicht näherte sich, bis sie die Konturen nicht mehr klar erfassen konnte.
    Er würde sie küssen. Jetzt und hier, sie spürte es am Druck seiner Finger, am Anspannen seiner Muskeln, an seinem heißen Atem, der über ihr Gesicht strich.
    Sie schloss die Augen. Scheu schob sie den rechten Arm über seine

Weitere Kostenlose Bücher