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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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auf einem stillgelegten Militärflughafen östlich von Guantánamo zu landen.“
    „Bitte? Wir fliegen keinen internationalen Flughafen an?“ Blöde Frage, es war ihnen doch klar gewesen, dass sie irgendwo in der Pampa und niemals auf zivilisiertem Gelände landen würden. Trotzdem brachte es ihn aus der Fassung, nun genau diese Annahmen bestätigt zu hören.
    „Die kubanische Luftfahrtbehörde hat sich eingeklinkt und mitgeteilt, dass keine Landeerlaubnis für einen anderen Flughafen erteilt wird.“
    „Die Drecksäcke stecken mit dem Erpresser unter einer Decke.“
    „Dreißig Kisten voller druckfrischer Dollarnoten sei Dank“, knurrte Dix. „Wann landen wir?“
    „Ich habe den Sinkflug bereits eingeleitet. Bodenkontakt in einer halben Stunde.“
    „Kuba. Ein intelligenter Schachzug. Ein Land, das mit den USA in ständigem Konflikt liegt, in dem Korruption auf der Tagesordnung steht und das zudem einer staatlichen Zensur unterliegt, sodass keine Nachricht ungefiltert das Land verlässt“, sagte Virge.
    „Darüber sollten Sie sich später Gedanken machen, meine Herren. Zunächst haben wir ein größeres Problem.“ Sullivan rieb sich die Schläfen. „Die Landebahn hat nur eine Länge von 1.400 Metern. Mein Baby braucht mindestens 1.550.“
    „Fuck! Das heißt, wir legen eine Bruchlandung hin?“
    „Wir sollten die Passagiere darauf vorbereiten“, erwiderte Sullivan. „Frauen sollten hohe oder spitze Schuhe ausziehen. Sämtliche beweglichen Gegenstände müssen gesichert werden. Vorsorglich sollen die Rettungswesten angelegt werden. Bitten Sie die Passagiere, ihre Brillen abzunehmen und Zahnprothesen zu entfernen. Ich melde mich kurz vor der Landung, sobald sie die Schutzhaltung einnehmen sollen.“
    „Gibt es sonst noch etwas, was wir tun können?“
    „Unterstützen Sie die Crew und beten sie“, sagte Sullivan und wandte sich wieder seinen Instrumenten zu.
    Virge blieb in der First Class zurück, während Dix und Nash in die Economyclass eilten.
    „Es gibt Probleme.“ Er erwiderte den fragenden Blick aus Quinns dunklen Augen mit einem knappen Nicken. „Wir landen in wenigen Minuten in Kuba. Es wird etwas ungemütlich. Die Landebahn ist zu kurz.“
    Vanita blieb vor Schreck der Mund offen stehen, Quinn erstarrte wie schockgefroren.
     
    *
     
    Eisige Kälte wollte Quinn von den Füßen aufwärtssteigen. Sie würden alle sterben.
    Ein Adrenalinstoß brauste gegen die wachsende Panik an. Nicht heute. Heute war nicht der Tag, an dem sie ihrem Schöpfer gegenübertreten würde. Nicht nach den vielen Stunden in Angst und Schrecken. Nicht nach der Achterbahnfahrt ihrer Gefühle, nach der elendig langen Suche nach einem Hoffnungsfunken.
    Nicht nach Virgins Kuss!
    Sie wollte nicht sterben.
    „Danke, dass du uns die Wahrheit sagst.“ Vanita hatte sich schneller gefasst als Quinn. In ihrem Gesicht stand ein unerschütterlicher Ausdruck von Willensstärke. Auch Vanita war nicht bereit, die Hoffnung zu begraben, ehe sie nicht zertrümmert und zerquetscht am Boden liegen würde. „Können wir etwas tun, um uns zu schützen?“
    „Wenig. Kommt mit in die Economyclass. Die Crew und meine Kollegen unterrichten gerade die Passagiere und geben ihnen Anweisungen.“
    „Sollen wir helfen?“
    „Das wäre gut“, sagte Virgin. „Ich erkläre euch die Maßnahmen auf dem Weg.“
    Quinn erhielt die Aufgabe, den Passagieren in den ersten drei Sitzreihen zu helfen, Vanita übernahm in gleicher Höhe den zweiten Gang. Sämtliche Flugbegleiter waren damit beschäftigt, zusätzliche Gegenstände in die Gepäckfächer zu verstauen und Hilfestellung beim Anlegen der Rettungswesten zu geben.
    Keine Panik, keine Panik, wiederholte Quinn im Stillen. Bitte, nur keine Panik. Damit meinte sie weniger die Menschen um sich herum, sondern sich selbst. Ihre Hände zitterten, als sie von einer alten Dame ein Buch entgegennahm, von jemand anderem eine Flasche, einen E-Reader, eine Brille, Schuhe, ein Handy, eine Handtasche …
    In fliegender Hast stopfte sie alles in Lücken der Gepäckfächer.
    „Fünfzehn Minuten bis zur Landung“, tönte es aus den Lautsprechern.
    „Bitte geben Sie mir Ihren Rucksack, Sir“, bat sie einen Mann am Fenster, der diesen eng umklammert hielt und stur aus dem Fenster starrte. Er reagierte nicht auf ihre Aufforderung. „Sir“, sagte Quinn lauter. Keine Reaktion. Sie beugte sich zu ihm hinüber und berührte ihn an der Schulter. „Ihr Gepäck, Mister. Geben Sie mir den Rucksack.“ Als der

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