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Hoehepunkte der Antike

Titel: Hoehepunkte der Antike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Brodersen
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Zentral- und
     Reichsverwaltung, in der Konstantin die Maßnahmen seiner Vorgänger konsequent fortsetzte. Deren Ziele waren die Zentralisierung
     und Intensivierung der Herrschaft.
    Eine eigentümliche Mischung aus alt und neu ist auch bei der Gründung Konstantinopels zu erkennen. Mit dem Bau der Stadt am
     Bosporus wurde im Jahr 324 unmittelbar nach dem Sieg über Licinius begonnen. Ihre Weihe fand 326 oder 328 statt. Die Gründung
     wurde nach römischer Tradition vollzogen: Der Kaiser schritt in seiner Funktion als
pontifex maximus
die Linie ab, auf der die Stadtmauer entstehen sollte und markierte dabei mit einem Speer eine Furche, welche die Stadt symbolisch
     begrenzte. Er wurde dabei, wie von alters her Brauch, von paganen Priestern unterstützt. Auch die Stadtgründung als solche
     stand in der antiken Tradition: Bereits bei den hellenistischen Königen war es üblich gewesen, an Orten, an denen sie entscheidende
     militärische Erfolge errungen hatten, Städte als Monumente des Sieges zu errichten. Die Einnahme von Byzanz, der Vorläuferstadt
     Konstantinopels, war neben den Siegen bei Adrianopel und Chrysopolis eine wichtige Etappe im Krieg Konstantins gegen Licinius
     gewesen.
    Der Ort erwies sich aufgrund seiner geographischen Lage als ausgesprochener Glücksfall für die Gründung einer neuen Metropole.
     Er lag verkehrstechnisch wie strategisch günstig und war durch seine Position zwischen Ost und West gut geeignet, das gesamte
     Reich zu integrieren. Konstantinopel wurde offenbar gezielt als Äquivalent zu Rom konzipiert: So bezeichnete man es als „Neues
     Rom“ (
Nea Rhome
). In Analogie zu Rom richtete man auch hier einen Senat ein. Die städtische Bevölkerung kam in den Genuss der gleichen Privilegien
     wie die
plebs urbana
in Rom: Der Kaiser übernahm die Verantwortung für ihre Versorgung mit |211| Getreide und gewährte ihr steuerliche Vergünstigungen. Damit war gleichwohl nicht intendiert, dass die Stadt an die Stelle
     Roms treten und die alte ,Hauptstadt‘ ablösen sollte. Die Metropole im Westen behielt ihre bisherige Stellung bei.
    Um die Bedeutung Konstantinopels zu markieren und seine eigene Herrschaft zu repräsentieren, ließ Konstantin in der neuen
     Hauptstadt eine große Zahl monumentaler Bauwerke errichten. Zentral war hier wie auch in Rom das Forum. In seiner Mitte wurde
     eine Porphyrsäule errichtet, auf deren Spitze man eine Statue des Kaisers platzierte. In den Händen hielt er die kaiserlichen
     Insignien Globus und Lanze; auf dem Kopf trug er eine Strahlenkrone, die als Kennzeichen des Sonnengottes Sol zu verstehen
     ist. Diese Säule wurde alsbald zu einem Wahrzeichen der Stadt. Inwieweit Konstantin in der neuen Stadt auch Kirchen stiftete,
     ist nicht sicher zu sagen. Spätere Quellen tendieren dazu, zahlreiche Kirchen mit Konstantin in Verbindung zu bringen, die
     mit Sicherheit noch nicht zu seiner Zeit entstanden sind. Fest steht, dass er die bisherige Bischofskirche, die Hagia Eirene,
     vergrößern ließ. Außerdem entstand auf seine Initiative hin die so genannte Apostelkirche, die ihm als Grablege dienen sollte.
     Die alten Tempel blieben erhalten. Konstantin ließ sogar noch zwei neue pagane Heiligtümer errichten, die man den Schutzgottheiten
     der Städte Rom und Byzanz weihte. Insgesamt drängt sich hinsichtlich der Ausgestaltung der Stadt der Eindruck auf, als sei
     Christliches und Nichtchristliches gezielt nebeneinander gestellt und teils sogar kombiniert worden, um die gesamte Bevölkerung
     des römischen Reiches – Christen wie Nichtchristen – anzusprechen und ihre Identifikation mit der Metropole zu fördern.
     
     
    Die Taufe Konstantins
     
    Kurz vor seinem Tod im Jahr 337 schließlich empfing Konstantin die Taufe. Die christlichen Autoren seiner Zeit wie auch der
     nachfolgenden Generationen schenken der Taufe des Kaisers große Aufmerksamkeit, beschreiben sie jedoch unterschiedlich. Berühmt
     ist eine Schilderung aus den
Actus Silvestri
, die um 400 entstanden sind. Hier heißt es, Konstantin habe bis zu seinem Sieg über Licinius die Christen verfolgt. Als er
     dann an Aussatz erkrankt sei, hätten ihm heidnische Priester Heilung in Aussicht gestellt, wenn er auf dem Kapitol im Blut
     getöteter Kinder |212| ein Bad nehme. Konstantin soll zunächst geneigt gewesen sein, an einer solchen Zeremonie teilzunehmen, habe sich dann aber
     doch dagegen entschieden. In der darauf folgenden Nacht seien ihm die Heiligen Petrus und Paulus erschienen

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