Höhepunkte
verliebt.«
Lisa nahm den Kopf von seiner Schulter und stützte sich auf. »Wieso sagst du das?«
»Weil es deine Selbstverliebtheit ist, die dich so geil macht.«
»Ich bin also nicht in dich verliebt?«
Fedor antwortete nicht. Ihre Finger glitten über seine feste, muskulöse Brust - eine ungewöhnliche Brust für einen Künstler, ihr Mund wanderte über seine Haut.
»Ihr Weiber sollt endlich einsehen, worum es geht. - Du willst gründlich gevögelt werden. Das kannst du haben.«
Seine Hand griff in ihren Nacken und bog ihren Kopf herauf. Durchdringend und hart ging sein Blick ganz in sie hinein. Dann griff er ihr zwischen die Beine und begann jenes Spiel, mit dem er sie am liebsten folterte. Er erregte sie, bis sie ganz außer sich war, versagte ihr aber die Erlösung. Er griff ihr ins Fleisch, daß sie vor Schmerz schrie, und drang gleich darauf mit der Zunge ganz zart in sie ein, bis sie glaubte, sich aufzulösen. Er tat ihr weh und führte sie an die für sie so sinnraubende Schwelle zwischen Schmerz und Lust, und dann wieder war er sanft und spielerisch wie ein Windhauch. Als sie schon halb den Verstand verloren hatte, befahl er ihr, ihn französisch zu befriedigen, und als sie nicht sofort gehorchte, taumelnd noch in der eigenen Erregung, riß er sie herum und drückte ihren Kopf zu seinem Geschlecht hinunter. Sie umspielte es mit den Lippen, reizte es, gab sich ihm hin, und die ganze Zeit lag seine Hand zwingend in ihrem Nacken.
Ehe er kam, fuhr er ihr mit den Fingern ins Haar und zog sie hoch. »Bitte!« sagte sie - und er ließ sie um ihren Orgasmus flehen. Eine Menge kleiner Grausamkeiten fielen ihm ein, um ihre Erleichterung hinauszuzögern. Dann sagte er: »Ich will dir zusehen. Mach’s dir selbst.«
Lisa blieb auf den Knien, während sie sich mit der Hand befriedigte. Wie hypnotisiert sah sie Fedor in die Augen, schrie ihren Orgasmus hinaus und sank in sich zusammen. Fedor warf sie auf den Rücken, stieß ihre Beine auseinander und nahm sie mit wenigen, harten Stößen. Noch einmal ließ sie sich stöhnend in das Gefühl fallen, benutzt zu werden, und fühlte Fedor ganz tief und überall und weinte fast. Oh, mein Gott... jajaja...
Danach sah Fedor sie mit analytischer Neugier an. Lisa gab den Blick ruhig zurück.
Merkwürdigerweise war es ausgerechnet Fedor, der ihren künstlerischen Ehrgeiz wenigstens in Ansätzen zurückholte. Sie erklärte ihm, bei ihren ersten Begegnungen keineswegs gescherzt zu haben und wirklich Malerin werden zu wollen. Fedor sagte zwar nicht viel dazu, stellte sie eines Tages aber vor eine Leinwand und sagte:
»Fang an!«
Sie begann, verspielt und ohne rechten Sinn, zu pinseln.
»Sieht sehr nach Leander aus«, meinte Fedor nach einer Weile. »Da muß noch einiges passieren.«
Lisa lächelte. Fedor glaubte also an ihr Talent.
Von da an ließ er sie des öfteren zu Pinsel und Farbtopf greifen. Wenn ihm etwas absolut nicht gefiel, führte er ihr für einige Striche die Hand, um ihr zu zeigen, wie man welche Effekte erzielen konnte. Manchmal schien sie ihn zu amüsieren. Es war dann, als wolle er sagen: Schau an, schau an...
Im Frühsommer zogen beide in die Parks hinaus. Sie zeigte sich mit Fedor in aller Öffentlichkeit, obwohl sie wußte, daß Niki Zuträger hatte. Man kannte Fedor wie Niki überall - und Lisa inzwischen auch. Sie kümmerte sich nicht darum.
Lisa merkte, daß Fedor sie ebenso zu formen versuchte wie Niki, nur mit dem Unterschied, daß es Fedor tatsächlich gelang. Fedor ließ ihr ihren eigenen Stil. Recht oft mußte sie sich aber von ihm anhören: »Hübsch, das Idyll.«
Ihre mit leichter Hand hingeworfenen Landschaften verrieten ganz allmählich eine Formgebung, aber Fedor konnte damit natürlich nichts anfangen. Für ihn war das Sonntagsmalerei.
Von ungefähr kam es nicht, daß Lisa Idyllisches aufs Papier bannte. Es war, als hätte das Bekenntnis zur Lust, das ja zu ihrer eigenen Natur sie frei gemacht für eine allumfassende Liebe zum Leben.
Gerade wenn sie mit Fedor arbeitete, er mit ernsthaft versunkenem Gesicht, sie aus Spieltrieb, überkam sie manchmal eine ganz warme Welle, die über sie hinwegrollte, sich tief in sie hineinspülte und eine Zärtlichkeit in ihr weckte, der sie kaum Herr wurde.
Ihr Hunger trieb sie so manchem Mann in die Anne - für eine Nacht, für eine Woche, vielleicht für einen Monat. Das ganze Leben schien Liebe zu sein.
Nikis Kunst blieb ihr verständlicher, nachvollziehbarer und angenehmer, doch ihre
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